Kloster Marienburg (Ofteringen)

Kloster Marienburg (Ofteringen)
Kloster Marienburg

Das Kloster Marienburg ist ein Benediktinerinnenkloster im Wutöschinger Ortsteil Ofteringen im Erzbistum Freiburg, innerhalb des Landkreises Waldshut. Ein gleichnamiges Kloster der Franziskanerinnen von der Kongregation der Schwestern von der Schmerzhaften Mutter besteht im bayerischen Abenberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kloster Marienburg in Ofteringen wurde 1862 von den vier Schwestern Josepha Meinrada Schneider, Scholastika Weiß, Benedikta Reck und Walburga Stoll gegründet. Diese Zeit war für die Gründung eines Klosters eine denkbar ungünstige Zeit. Denn einerseits war die industrielle Revolution in vollem Gange und auch verloren die geistlichen Werte immer mehr an Bedeutung. Die Hauptgründerin des Klosters, Sabina Schneider (Schwester Josepha Meinrada), unterschrieb trotz den widrigen Umständen und obwohl bis zu ihrem 25. Lebensjahr schon hunderte Klöster aufgehoben wurden im Jahre 1861 einen Pachtvertrag mit den Eigentümern des Klosters. Bis dahin galt das Kloster als das alte Schloss von Ofteringen. Nach der Auflösung des Klosters Rheinau am 3. März 1862 wurden im Jahre 1863 alle Felder, Wiesen und Wälder, die einst zum Kloster Rheinau gehörten und dann an die Herren Hallauer und Ofteringer verkauft wurden, versteigert. Das Kloster bezahlte für das Schloss samt Kapelle 7500 Gulden und für Wiesen und Äcker 7300 Gulden. Das Kloster hatte viele Schwierigkeiten und es fehlte an allem. Abgesehen von den fehlenden Geldmitteln gab es auch Schwierigkeiten bei der Planung von Betstunden und einem Chor. 1867 verstarb die bisherige Oberin Josepha Mäder und Josepha Meinrada Schneider wurde einstimmig zur neuen Oberin gewählt. Während der Entstehung des Klosters Marienburg wurden im Umkreis verschiedene Klöster geschlossen, was zur Angst, man könne als nächstes aufgehoben werden, führte. 1870 wurde die Große Schüer (heute Klosterschüer) für 1500 Gulden gekauft. 1891 im Alter von 60 Jahren starb die Oberin Josepha Meinrada Schneider. Sie wurde in Degernau beerdigt, 1949 zu dem großen Kreuz im Klosterfriedhof überführt. 1933 wurde die OPHAS Vertriebsgesellschaft gegründet, welche bis heute Naturheilmittel nach Klosterrezepten vertreibt. Neben Garten- und Landwirtschaft gab es auch eine Imkerei. Die Ökonomie ist heute verpachtet. 1953 wurden die neuen Glocken geweiht, in den Jahren 1989 bis 1991 die Gebäude renoviert.

Gebäude

Klosterschüer

Altes Schloss

Das Schloss Ofteringen bildet das Kerngebäude des Klosters. Seine Erbauungszeit ist nicht völlig gesichert. Zuerst genannt wurde es 1240. Von den Rittern von Ofteringen kam es auf dem Erbweg mit allen Rechten und Besitzungen an das Kloster Rheinau. Die Schlosskapelle die der Junker Karl von Ofteringen einst errichten ließ, war beim Übergang an das Kloster Rheinau baufällig geworden, Abt Benedikt Ledergerber (Abt von 1735 bis 1744) ließ diese niederlegen und vom Architeckt Johann Michael Beer von Bleichten die heutige Kapelle im frühen Barock Stil errichten. Seit dem Bestehen des Kloster Marienburg wird hier die ewige Anbetung zelebriert, zweistündlich lösen sich die Schwestern dabei ab.

Große Schüer

Die große Schüer wurde 1713 durch Abt Gerold Zurlauben (Abt von 1697-1735) des Kloster Rheinau als Zehntscheuer erbaut. Um 1870 wurde sie vom jetzigen Kloster gekauft. 1988 wurde sie renoviert und steht nun für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung (Klosterschüer).

Kloster heute

Das schön gelegene Kloster besteht heute immer noch, es wurde nicht wie viele andere aufgehoben. Problematisch ist die stetig geringer werdende Zahl der Nonnen. Bekannt sind die Parament-Stickarbeiten der Schwestern.

Literatur

  • Wutöschingen - einst und heute, Das Lesebuch: Degernau, Horheim, Ofteringen, Schwerzen, Wutöschingen. Gemeinde Wutöschingen (Hrsg.), 2006.
  • Pater Hieronymus Haas (OSB Mariastein): Kloster Marienburg 1862-1962

Weblinks

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