- Kodacolor Technologie
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Unter dem Begriff Kodacolor Technologie (in Anlehnung an die gleichnamigen Negativfilme) fasst Kodak verschiedene Technologien zusammen[1], die für die (nach drei Jahren Entwicklungszeit [2]; Hintergrundgeschichte hier:[3] ) 2007 eingeführten Tintenstrahldrucker entwickelt worden sind. Diese beinhalten:
- Einen neuen, in MEMS-Technik hergestellten, thermisch arbeitenden Druckkopf[4], der aufgrund seiner Düsenausgestaltung im Gegensatz zu anderen thermischen Druckköpfen (die in der Patrone montiert sind, wie bei Hewlett-Packard) nicht verstopfen soll (entwickelt mit Hilfe einer Fluidsimulation[5], und daher nicht als Verschleißteil gedacht ist. Er umfasst 3840 Düsen, die Tröpfchen von 2,7 pl (Farbe) bzw. 6,5 pl (Schwarz und Klarlack) ausstoßen. Die maximale Fotodruckauflösung beträgt 9600 dpi im sogenannten "advanced dot placement"-Modus (im deutschen Druckertreiber mit "Erweiterte Punktpositionierung" übersetzt).
- Neu entwickelte „nano-pigmentierte“ Tinte, die durch den feineren Mahlgrad laut Kodak eine geringere Streuung (und damit höhere Leuchtkraft) als andere Pigmenttinten aufweisen sollen und zudem einen weiteren Farbraum hat als grobere Partikel[6] und als Abzüge auf Photopapier [7]. Ähnliche Pigmenttinten werden auch bei den Druckmaschinen der Baureihe „Prosper“ von Kodak verwendet. Tests zufolge ist der Farbraum allerdings nicht größer als bei Tintenstrahldruckern mit Zusatzfarben wie Grün, orange, rot oder Blau[8].
- Eine Klarlacktinte, die den Glanz verbessern soll.
- Ein spezielles Fotopapier, das durch eine Beschichtung innerhalb von 15 ms die Flüssigkeit eines auf das Papier aufgesprühten Tintentropfens in die unterliegende Saugschicht ableitet, um eine Diffusion des Tropfens zu vermeiden.
- Verschiedene, in die Drucker eingebauten Softwaremaßnahmen, die zur Bildoptimierung beitragen sollen.
Die ersten Generationen von Druckern fassen die verschiedenen, verwendeten Tinten in zwei Tintenpatronen zusammen; eine Schwarzpatrone (Typ 10B) und eine Farbdruckpatrone mit den Farben Magenta, Cyan und Gelb, einem Fotoschwarz und dem Klarlack (Typ 10C).
Eine weitere, 2011 auf den Markt gekommene Baureihe von Druckern verwendet demgegenüber eine neue Schwarzpatrone (Typ 30B) und eine vereinfachte Farbpatrone ohne Schwarz und Klarlack (Typ 30C).
Tests des „Wilhelm Research Instituts“ ergaben eine lange Haltbarkeit (Kodak spricht von „lebenslang“) der Ausdrucke, wie bei Pigmenttinten üblich [9].
Mittlerweile gibt es von verschiedenen Anbietern, allerdings nicht den bekannteren wie Pelikan oder KMP, kompatible Tintenpatronen, wobei in der Regel unklar ist, ob es sich bei den Tinten um entsprechende Nanopigmenttinten oder um einfachere Farbstofftinten handelt.
Kodak hat erklärt, Druckkopf, Tintenpatronen und Papiere langfristig kompatibel halten zu wollen. Ob dies ein Vorteil ist (Prozesskonstanz, längere Nutzungsdauer; vereinfachte Lagerhaltung durch weniger Verbrauchsmaterialien), oder ein Nachteil (geringere Möglichkeiten, technische Fortschritte zu implementieren), wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Zwischen 2007 und 2011 hat es zumindest drei oder vier zueinander kompatible Druckkopfversionen gegeben (6J2030, 6J2032, 6J2033)[10], wobei deren Unterschiede nicht öffentlich dokumentiert sind.
Kodak empfiehlt, regelmäßig Ausdrucke anzufertigen (einmal pro Woche), da auf diese Weise ein Verstopfen des Druckkopfs verhindert werden soll und die für Druckkopfreinigung verschwendete Tintenmenge verkleinert wird.
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