Komunistická strana Slovenska (1939)

Komunistická strana Slovenska (1939)

Die Komunistická strana Slovenska, abgekürzt KSS, deutsch Kommunistische Partei der Slowakei, war eine selbständige slowakische kommunistische Partei, die von 1939 bis 1948 existierte.

Inhaltsverzeichnis

Hintergründe

Bis 1939 waren die slowakischen Kommunisten innerhalb der gesamttschechoslowakischen kommunistischen Partei Komunistická strana Československa (KSČ) lediglich als ein Flügel beziehungsweise Fraktion organisiert. Nach der Gründung des vom Dritten Reich abhängigen slowakischen Staates Slowakische Republik hat sich der slowakische Teil der KSČ abgetrennt und im März 1939 die eigene und selbständige Komunistická strana Slovenska gegründet. Damals wurde auch die eigene Parteizeitung Pravda gegründet. Die Partei hatte eigene Parteitage, Gremien wie Zentralkomitee, eigene Führung. Zu den Persönlichkeiten der Partei gehörten Gustáv Husák, Ladislav Novomeský, Viliam Široký, Karol Šmidke und andere.

Die Partei blieb auch in der damals faschistisch-klerikalen Slowakei tätig, selbst die Parteiführung war dort bis 1943 und darüber hinaus aktiv.[1]

Die letzten Kriegsjahre

Die Komunistická strana Slovenska war im Slowakischen Nationalrat vertreten, mit einigen Mitgliedern (wie Karol Šmidke, Gustáv Husák) auch in dessen Vorstand, und sie beteiligte sich am Slowakischen Nationalaufstand.

Ende 1944 entstand in der illegalen Führung der KSS die Idee eines Zusammenschlusses der kommunistischen Partei mit den Sozialdemokraten, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Billigung der kommunistischen Führung in Moskau fand. Auf einem Kongress am 17. September 1944 kam es dennoch zu der Vereinigung, in deren Zug weniger als 20.000 Sozialdemokraten (von insgesamt etwa 37.000 des Vorkriegsstandes) der kommunistischen Partei beitraten (sie machten nur ein Drittel der Delegierten aus). In der neuen Parteiführung war das Verhältnis vier KP-Funktionäre zu nur einem Sozialdemokraten, im Parteiapparat war das ungleichgewicht noch leicht größer.[1]

Nachkriegserfolge

Die KSS beteiligte sich an der Nationalen Front der Tschechen und Slowaken und wurde als solche zu den Wahlen von 1946 sowie von 1948 zugelassen:

  • Wahlen von 1946, in denen sie 6,89% der Stimmen erhielt (in der Slowakei dann entgegen Erwartungen lediglich 30,4%); sie erzielte 21 Mandate (von 300) in der Nationalen Versammlung.[2]
  • Wahlen von 1948, in denen sie mit 18% gesamt (und 76,1% in der Slowakei) besser abschnitt als 1946; sie erzielte 54 Mandate (von 300) in der Nationalen Versammlung[2]

Die KSS hat sich an den ersten Nachkriegsregierungen der Tschechoslowakei beteiligt:

  • Regierung Fierlinger I. (1945)
  • Regierung Fierlinger II. (1945-1946)
  • Regierung Gottwald I. (1946-1948)

Diese Partei hat ihre Selbständigkeit auch nach der Befreiung der Tschechoslowakei 1945 zuerst beibehalten, was den Einfluss der Kommunisten zum Beispiel in der Nationalen Front stärkte. Erst nach der kommunistischen Machtübernahme (im Februar 1948) kam es zu ihrer Unterordnung unter die KSČ als eine „regionale Organisation der KSČ in der Slowakei“. Der Historiker Kaplan sieht hier die Ursache für das bis 1989 andauernde „asymmetrische“ Modell der tschechoslowakischen kommunistischen Partei. Während die slowakische Partei auch nach 1948 als eine Teilpartei der gesamttschechoslowakischen KSČ fortbestehen blieb, gab es für den tschechischen Landesteil (Böhmen und Mähren) nie eine eigene Organisation.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c Karel Kaplan, Das verhängnisvolle Bündnis. Unterwanderung, Gleichschaltung und Vernichtung der Tschechoslowakischen Sozialdemokratie 1944 - 1954, Pol-Verlag, Wuppertal 1984, ISBN 3-9800905-0-7 (Kapitel I/2 und I/3, S. 36ff.)
  2. a b Výsledky voleb v Československu, online auf: www.czso.cz (Tschech. Stat. Amt), tschechisch, abgerufen am 2. Dezember 2010

Siehe auch


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