Nils Koppruch

Nils Koppruch

Nils Koppruch (* 1965) ist ein deutscher Musiker und freischaffender Künstler, der in Hamburg lebt und arbeitet. Der Singer-Songwriter arbeitet im Genre deutschsprachiger Indie-Pop mit Einflüssen aus Folk, Americana, Blues und Bluegrass.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von 1996 bis 2006 war Nils Koppruch Sänger und Frontmann der Band Fink. Er schrieb deren Musik und Texte und spielte Gitarre, Banjo und Mundharmonika. In Hamburg-St. Pauli betreibt er die kleine Galerie "NEU". Während Nils Koppruch bis 2006 seine Arbeit als Musiker von der als Maler zu trennen suchte, löste er in den folgenden Jahren diese Abgrenzung auf. Heute verweist seine Homepage auch auf die Arbeiten von SAM.. Ausstellungen und Konzerte wurden teilweise miteinander verbunden. Als bildender Künstler mit dem Pseudonym SAM. malt Koppruch Bilder, die der sogenannten Cheap-Art oder Art brut zugeordnet werden. Seine Bilder zeichnen sich meist durch einen charakteristischen Motivkanon und eine spröde Maltechnik aus.

SAM.

Unter dem Pseudonym SAM. war Nils Koppruch Mitbetreiber verschiedener Ausstellungsräume und wird mit circa 100 Ausstellungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich als erfolgreicher Künstler der sogenannten U- Kunst – oder Off –Kunstszene betrachtet.

Die bildnerische Tätigkeit unter dem Pseudonym SAM. begann 1990. Nebenher fertigte er auch Arbeiten unter dem Pseudonym Gunnar Wikklund. Mit Ausstellungen war er ständig vertreten in der Galerie ART STORE (Wohlwillstr.10, Hamburg). Von 1994 – 1998 war er Betreiber des „Ausstellungsraum Karolinenstr.12“ (Hamburg) und von 1998–2001 des „Ausstellungsraum Clemens-Schultz-Str.88“ zusammen mit Karen Koltermann und 4000. Seit 2001 betreibt er den Ausstellungsraum NEU. [1]

Bandgeschichte

Nach Abschluss der letzten FINK-Tournee BamBamBam (gleichnamiges Album von 02/2005) löste sich die Band auf, was offiziell im Dezember 2006 bekanntgegeben wurde. In der Bandgeschichte von FINK hatte es häufige Neubesetzungen gegeben. Abermals zeichnete sich ein Besetzungswechsel ab, so dass Koppruch argumentierte, die Band FINK als solche existiere nicht mehr.

Am 5. April 2007 veröffentlichte Koppruch sein Debüt-Album „Den Teufel tun“ (V2-Records) als Solo-Musiker[2]. Im Gegensatz zur musikalischen Entwicklung der letzten Fink-Alben reduzierte Koppruch seine neuen Songs hierbei auf sparsame Arrangements, akustische Instrumente und einfache Melodielinien. Textlich kreisen die Lieder um die Selbstreflexion und Neupositionierung als Musiker, die Verarbeitung von Enttäuschungen und Hoffnung. Nils Koppruch selber bezeichnet seine Musik als „Großstadtfolk“. Durch den von Folk und Americana geprägten Stil des Solo-Albums wird er als deutschsprachiger Singer-Songwriter kategorisiert.

Von 2007 bis 2009 spielte Nils Koppruch Tourneen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2007 trat er u.a. als Support für Lambchop auf. Die meisten Auftritte bestritt er als Solist, manchmal wurde er von den ehemaligen Bandmitgliedern Christoph Kähler (Schlagzeug) und Lars Paetzelt (Bass) begleitet, selten auch von der Sängerin Meike Schrader, die auch auf dem Album die Backgroundstimme sang. Das Live-Repertoire umfasste neben den neuen Stücken auch FINK-Songs.

Ab Herbst 2009 arbeitete Koppruch an einem weiteren Solo-Album mit dem Titel „CARUSO“, das beim Hamburger Label Grand Hotel van Cleef erschien.[3] Veröffentlichungstermin war der 13. August 2010. Bei der seit August 2010 stattfindenden Tournee wird Nils Koppruch von den Musikern Christoph Kähler (Percussion), Lars Paetzelt (Bass) und Oliver Stangl (Gitarren, Pedal Steel) begleitet.

Kollaborationen

  • Unter dem Projekt-Namen “Hotel Rex" in der Besetzung Nils Koppruch, Günther Märtens (auch bei Ulrich Tukurs Rhythmusboys aktiv), Peter Lohmeyer, gab es einige Konzerte mit Johnny Cash-Interpretationen zu Cashs erstem Todestag. Daraus ergaben sich weitere Zusammenarbeiten, wie beispielsweise der Kompilationsbeitrag "Nicht die Bienen" auf der Ausgabe zum 30jährigen Jubiläum der Bear Family Records (2005)(s.auch Kompilationsbeiträge).
  • Die Band Fehlfarben veröffentlichte 2006 das Album "26 ½" auf dem Nils Koppruch mit Fehlfarben "Das sind Geschichten" singt. Mit Fehlfarben spielte Koppruch mehrere Konzerte.
  • 2008 entstand in Zusammenarbeit mit Gisbert zu Knyphausen das Lied „Knochen und Fleisch“, das im Rahmen einer Compilation zugunsten der Hamburger Obdachlosen-Initiative Straßenmagazin Hinz&Kunzt veröffentlicht wurde.
  • Weiterhin schrieb Nils Koppruch die Filmmusik zu dem Dokumentarfilm „Wasser und Seife“ von Susan Gluth, der ab dem 30. April 2009 in deutschen Kinos zu sehen war.[4][5] Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Prädikat „besonders wertvoll“ von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW), den Norddeutschen Filmpreis für die Kategorie „Beste Dokumentation“.[6]
  • Zum Low-Budget Film "Madboy – Hamburgs lautester Heimatfilm" von Henna Peschel steuerte Nils Koppruch den Titelsong „Locked Door“ bei.
  • Die Stadt Hamburg und die Interessengemeinschaft der Hamburger Musikwirtschaft (IHM)][7] verlieh 2009 zum ersten Mal den Musikpreis HANS. Nils Koppruch war der erste Künstler, der die Trophäen für drei Gewinnerkategorien gestalten durfte.[8]

Diskographie

Alben
Singles/EPs
  • Komm Küssen (2007)
  • Kirschen (VÖ: 23. Juli 2010)
  • Die Aussicht (VÖ: 29. Oktober 2010)

Kompilationsbeiträge

  • Hotel Rex mit Nils Koppruch (Bear Family Records, 2005): "Nicht die Bienen"
  • Fehlfarben "Das sind Geschichten" auf "26 ½" (2006)
  • On The Road Again Mama (Perlen deutschsprachiger Popmusik Vol.4, zusammengestellt von Franz Dobler, Trikont 2007), "Heimweh"
  • Müssen alle mit 4 (Tapete Records, Mai 2007): „Den Teufel tun“
  • Kunztstücke (Hinz und Kunzt, zusammen mit Gisbert zu Knyphausen, 2009): „Knochen und Fleisch“
  • Im Oktober 2009 erschien auf der Beilagen-CD zum 15jährigen Jubiläum des deutschen Musikmagazins Rolling Stone der Song "Like A Rolling Stone" interpretiert von Tom Liwa, Cäthe Sieland, Nils Koppruch und Gisbert zu Knyphausen
  • Hotel Rex (Nils Koppruch, Günter Märtens): "Tanz Bär tanz" auf der Jubiläums-Ausgabe zum 35.Bestehen des Labels Bear Family Records (31.August 2010). Auch die Cover-Illustration dieser CD-Box wurde von Nils Koppruch alias SAM. gemalt.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.nilskoppruch.de/SAM.php
  2. http://www.motor.de/kuenstler/nils_koppruch
  3. Presseankündigung von Tino Hanekamp beim Label Grand Hotel van Cleef, (Juli 2010)
  4. http://www.wasserundseife-film.de/
  5. http://www.susangluth.de/index.html
  6. http://www.ffhsh.de/sites/en_1539.asp?a=&PR_id=295355430937925813999069383899&p_id=84
  7. http://www.musikwirtschaft.org/
  8. http://www.hans-hamburger-musikpreis.de/images/HANSPressemitteilung.pdf
  9. http://www.musicline.de/de/product/4000127170354///2618007

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