Krypta von San Antolín

Krypta von San Antolín
Krypta von San Antolín
Kathedrale von Palencia

Die Krypta von San Antolín liegt unter dem Chor der gleichnamigen gotischen Kathedrale von Palencia, dem römischen Pallantio und heutigen Hauptort der gleichnamigen Provinz in Spanien. An dieser Stelle befinden sich zwei hochmittelalterliche Bauwerke, die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind, aber eine gemeinsame Funktion besitzen.

Das eine ist ein größerer gewölbter Raum im proto-romanischen Stil, von dem aus der Zugang zu einem kleineren Gewölbe besteht, das in die westgotische Zeit gehört. Beide zeigen eine eigenartige Übereinstimmung mit dem Grundriss der Cámara Santa (Heiligen Kammer) von Oviedo.

Die Räume in Form von komplett überwölbten rechteckigen Kirchenschiffen, mit traversalen Bögen zur Verstärkung, wurden vermutlich als Unterbau für ein zweistöckiges Gebäude errichtet, dem später Elemente der Romanik hinzufügt wurden. Sie liegen in der Tradition des hochmittelalterlichen Spanien, von der Vorläufer aus Phasen der kelt-iberischen, der romanischen bzw. vorchristlichen Epoche existieren, wie das Mausoleo de La Alberca in Murcia, Santa Eulalia de Bóveda bei Lugo oder Santa María del Naranco in Oviedo. Später wurde die Kathedrale durch eine im gotischen Stil ersetzt, aber die Krypta mit den beiden Hallen blieb erhalten. Im Hinblick auf die Konstruktion entspricht San Antolín dem westgotischen Kunststil am Ende des 7. Jahrhunderts.

Pedro Fernández del Pulgar berichtet im 17. Jahrhundert von einer Legende, die besagt, dass Wamba, König der Westgoten, im Jahre 672 die Reliquien des Märtyrers Antolín, eines westgotischen Prinzen von Narbonne, nach Palencia überführte, wo er eine Märtyrer Kirche errichtete. Antolín starb Ende des 5. Jahrhunderts in Toulouse. Wamba († 681/683) war als Nachfolger von Rekkeswinth, von 672 bis 680 König der Westgoten.

Siehe auch

Literatur

  • Rafael A. Martinez González: La catedral de Palencia. Historia y arquitectura. Palencia 1988, ISBN 84-404-1944-9
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