Oviedo

Oviedo
Oviedo / Uviéu
Wappen Karte von Spanien
Wappen von Oviedo / Uviéu
Oviedo (Spanien)
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Basisdaten
Autonome Gemeinschaft: AsturienAsturien Asturien
Comarca: Oviedo (Comarca)
Koordinaten 43° 22′ N, 5° 51′ W43.360259-5.844758Koordinaten: 43° 22′ N, 5° 51′ W
Fläche: 186,65 km²
Einwohner: 225.155 (1. Jan. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.206,3 Einw./km²
Postleitzahl: 33001 bis 33013
Gemeindenummer (INE): 33044
Nächster Flughafen: Flughafen Asturias 48,6 Km
Verwaltung
Bürgermeister: Gabino de Lorenzo (PP)
Adresse der Gemeindeverwaltung: Plaza de la Constitución , 1 33009 OVIEDO
Offizielle Webpräsenz
Lage der Stadt
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Die spätgotische Kathedrale von Oviedo (15./16. Jh.)

Oviedo [oˈβjeðo] (asturisch: Uviéu) ist die Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft Fürstentum Asturien im Norden Spaniens. Im 9. und 10. Jahrhundert war die Stadt die Residenz des damals unabhängigen Königreiches Asturien. Die Bewohner der Stadt werden "Ovetenser" genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Oviedo unterteilt sich in 30 Parroquias, die höchste Erhebung ist mit 708 m El Picayu.

Wappen

Die Stadtfahne zeigt das Wappen auf blauem Grund.

Geschichte

Oviedo entstand auf einem Hügel, den die Römer Ovetao nannten. Unweit der alten civitas romana Lucus Asturum gründeten 761 der Mönch Máximo und sein Neffe Fromestano an der römischen Straße, die León via Pajares-Pass mit Lugo de Llanera verband, ein Kloster und errichteten eine Ermita zu Ehren des Märtyrers San Vicente. Später stießen zwei Dutzend Mönche aus dem muslimischen Süden zu den Gründern und wählten laut Urkunde vom 25. Dezember 781 Fromestano zu ihrem ersten Abt. Sie erhielten den Schutz Fruelas I., der den Ort zur Residenz für seine Frau Munia wählte, die hier ihren Sohn und späteren König Alfons II. gebar.

Alfons II. war es auch, der die Hauptstadt im Jahre 812 hierher verlegte und Oviedo zum Bischofssitz machte. Die Hauptstadtfunktion verlor es im Zuge der Reconquista 912 an León. Alfons II. befestigte Oviedo und stattete es mit Palästen, Kirchen und anderen Infrastrukturelementen aus. Beispiel für Letzteres ist ein Aquädukt, von dem heute noch drei Bögen zu besichtigen sind.
Während seiner Regierungszeit wurde 812 in Santiago de Compostela ein Grab entdeckt, das man Jakobus dem Älterem zuschrieb. Der König zog von Oviedo nach Santiago und soll damit der erste Jakobspilger gewesen sein. Er soll gleichzeitig den ersten Jakobsweg, den Camino Primitivo (lat. primitivus - erster seiner Art), eröffnet haben. Der Jakobsweg, wenn auch ein "Nebenweg", sorgte für wirtschaftliche Belebung der Stadt während des gesamten Mittelalters.

Zweimal in seiner Geschichte wurde Oviedo schwer zerstört: 1521 durch eine Brandkatastrophe sowie 1934 bei Bergarbeiteraufständen und während des Spanischen Bürgerkrieges.

Wissenschaft und Kultur

Am 4. April 1997 wurde in Oviedo die Biomedizinkonvention des Europarats unterzeichnet, die auch „Oviedo-Konvention“ genannt wird.

Einmal im Jahr erlangt die Stadt internationale Beachtung durch die Verleihung der Prinz-von-Asturien-Preise (Premios del Príncipe de Asturias) durch den spanischen Kronprinzen. 30 000 Studenten besuchen heute die 1534 gegründete Universität Oviedo; durch sie ist die Stadt auch das wissenschaftliche und kulturelle Zentrum Asturiens.

In Oviedo befindet sich das „Institut für Asturische Studien“. Höhepunkt des kulturellen Lebens ist alljährlich im September das "San Mateo Fest", ein Spektakel aus Opern, Rock, Pop, Sport- und Stierkampf sowie einer großen Parade durch die Altstadt.

Oviedo ist auch Bischofssitz.

Wirtschaft

Vom Ende des 18. Jahrhunderts an begann in Oviedo mit einer Waffenfabrik eine intensive industrielle Entwicklung.

Oviedo liegt inmitten eines der größten spanischen Bergbaugebiete, der "Cuenca Central Asturiana"; weitere wichtige Standbeine waren Stahl- und Chemieindustrie. Inzwischen hat jedoch ein Strukturwandel in Richtung Verwaltung und Banken begonnen.

Sehenswürdigkeiten

Der gesamte Altstadtkern Oviedos ist Fußgängerzone, die wichtige Sehenswürdigkeiten wie die Universität, die Kathedrale San Salvador, den Palast des Markgrafen von San Félix und den Camposagrado-Palast, aber auch zahlreiche Statuen an historischen Standorten oder die unzähligen „sidrerías“ (Apfelweinschenken) einschließt.

  • Kathedrale – spätgotischer Bau mit einem Turm, Säulengang am Eingang und großem Rosettenfenster, „UNESCO-Weltkulturerbe
  • Cámara Santa (Heilige Kammer] in der Kathedrale (eigentlich Kapelle San Miguel) – beherbergt eine der wichtigsten spanischen Reliquiensammlungen. Gezeigt werden die Heilige Truhe, das Engelskreuz sowie das Siegeskreuz. Diese Reliquien waren früher für viele Pilger Grund für einen langen Umweg auf ihrer Pilgerschaft nach Santiago de Compostela. Als Symbole fanden sie teilweise Eingang in das Wappen von Oviedo und das des Fürstentums Asturien.
  • Kirche San Tirso
  • Museum für Schöne Künste im einstigen Velarde-Palast
  • Museum für Archäologie im Kloster San Vicente mit Beispielen für die gesamte asturische Kunstgeschichte ab der Bronzezeit

Oviedo verfügt über mehrere sehenswerte Plätze. Neben der

  • Plaza de la Catedral gibt es die
  • Plaza de Alfonso II el Casto mit den Palästen Valdecarzana und Rúa
  • Plaza de Trascorrales in Cimadevilla, dem ältesten Viertel der Altstadt, mit der einstigen Warenbörse
  • Plaza de la Constitución mit dem Rathaus und der Kirche San Isidoro, beide aus dem 18. Jahrhundert
  • Plaza de Fontán mit Säulengängen, der einstige Eisen- und Glasmarkt trägt
  • Plaza de Daoíz y Velarde mit farbenfrohen Häuser dieses Platzes und Bogengängen versehen.

Das Gebäude der Universität ist das letzte des Altstadtkerns, bevor man in die neueren Stadtteile gelangt. Die Fassade im Platereskenstil aus dem 16. Jahrhundert führt zu einem Kreuzgang, der das ganze Jahr über Schauplatz zahlreicher kultureller Aktivitäten ist. Sehenswert sind überdies die nahe gelegenen Fassaden der Paläste Toreno und Camposagrado.

Präromanische Architektur

Die präromanische Kirche San Miguel de Lillo wenige Kilometer von Oviedo entfernt (9. Jh.)

Der innovative präromanische Stil Asturiens ist ein Exklusiverbe dieser Region mit Fokus auf Oviedo. Einige der bedeutendsten Bauten, wie die Kirchen

wurden zusammen mit Santa Cristina de Lena, der Cámara Santa (Heilige Kammer) und La Foncalada (einem mittelalterlichen Brunnen) von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben.

Bauten des späten 19. Jahrhunderts

Die Gewinne aus Bergbau und industrieller Entwicklung in Asturien ermöglichten im 19. Jh. eine bauliche Entwicklung, die man rund um die Plaza de la Escandalera und den Park Campo de San Francisco besichtigen kann. Hiervon erwähnenswert sind

  • der Palacio Regional, Sitz der Generalversammlung des Fürstentums,
  • das Gebäude der asturianischen Sparkasse Caja de Asturias
  • sowie das Bankgebäude der einstigen Banco Herrero,

die sich an den damaligen französischen Stil anlehnen. Ganz in der Nähe befinden sich überdies das Teatro Campoamor, wo alljährlich die Auszeichnungen Príncipe de Asturias verliehen werden, sowie das Zentrum für moderne Kunst. Eine kleine Seitenstraße, die Calle Gil de Jaz, führt zum einstigen Provinzialhospiz (18. Jh.), das heute das luxuriöse Hotel Reconquista beherbergt.

Kongresspalast (Palacio de los Congresos) von Santiago Calatrava

Lokale Spezialitäten

  • Sidra - Apfelwein
  • Käse aus Cabrales (Queso Cabrales), Vidiago oder Gamonedo
  • Carne gobernada – geschmortes Fleisch
  • Pixin – Seeteufel
  • Frixuelos – eine Art Crêpe
  • Fabada – asturianisches Bohnengericht
  • Arroz con Leche – Milchreis
  • Tarta de Almendras – Mandeltorte

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Städtepartnerschaften

Oviedo unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Einzelnachweise

  1. Population Figures referring to 01/01/2010. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística.

Quellen

  • Thomas Schröder: Nordspanien, Erlangen 2005, S. 388ff.

Weblinks

 Commons: Oviedo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Muszla Jakuba.svg
Navigationsleiste Jakobsweg „Camino Primitivo

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