- Chaldi
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Ḫaldi (Chaldi) ist die oberste Gottheit in der urartäischen Religion.
Als Staatsgott der Urartäer seit Išpuini wacht Ḫaldi über das Königtum und begleitet das Heer, wenn es in die Schlacht zieht. Ḫaldi ist ursprünglich kein urartäischer Gott, sondern der traditionelle Stadtgott von Muṣaṣir. Theophorische Namen mit dem Bestandteil Haldi sind seit mittelassyrischer Zeit belegt[1].
Ḫaldis kultische Verehrung übersteigt die aller anderen Götter deutlich, sowohl in der Anzahl der ihm geweihten Tempel und der ihm gewidmeten Opfergaben, beispielsweise werden in der Meher Kapısı-Inschrift [2] genannt: 17 Rinder, 34 Schafe, sechs Lämmer. Für den nächsthöheren Gott, dem Wettergott Teišeba, werden nur sechs Rinder und zwölf Schafe geopfert; die überwiegende Mehrzahl der Götter erhält lediglich ein Rind und zwei Schafe.
Ḫaldi wurde in Turmtempeln (susi) verehrt.
Literatur
- Mirjo Salvini: Geschichte und Kultur der Urartäer. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995. ISBN 3-534-01870-2.
Einzelnachweise
- ↑ Paul E. Zimansky, Archaeological enquiries into ethno-linguistic diversity in Urartu. In: Robert Drews (Hrsg.), Greater Anatolia and the Indo-Hittite Language family (Washington: Institute for the Study of Man, 2001), 18
- ↑ Friedrich Wilhelm König: Handbuch der chaldischen Inschriften. Archiv für Orientforschung. Beiheft 8, Graz 1957. ISBN 3-7648-0023-2, Inschrift Nr. 10
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