Wolgast (Schiffstyp)

Wolgast (Schiffstyp)
Serie Wolgast
Bundesarchiv Bild 183-42506-0007, Rostock, Hafen, Frachter, Giebelhäuser.jpg
Technische Daten (Überblick)
Werften: VEB Peene-Werft Wolgast,
VEB Elbewerft Boizenburg,
VEB Schiffsreparaturwerft Laubegast
Vermessung: 430 BRT/188 NRT /
432 BRT/186 NRT /
415 BRT/198 NRT
Tragfähigkeit: 500 t / 500 t / 475 t
Länge über Alles: 50,12 m / 49,90 m / 47,95
Länge zwischen den Loten: 45,00 m / 45,89 m / 44,70 m
Breite: 8,20 m / 8,29 m / 8,40 m
Seitenhöhe: 3,75 m / 3,75 m / 3,20 m
Tiefgang: 3,10 m / 3,18 m / 2,69 m
Antrieb: 1 x R 6 DV 148 (R 6 DV 136) Dieselmotor auf 1x Propeller
Gesamtleistung: 294 kW / 353 kW / 220 kW
Geschwindigkeit: 9 / 9,5 / 7 Knoten
Besatzung: 11
Werte: Peenewerft Wolgast / Elbewerft Boizenburg / Schiffsreparaturwerft Laubegast

Der Frachtschiffstyp Wolgast, auch als Kümo 500 bekannt, war ein Serienfrachtschiffstyp von Küstenmotorschiffen in der Deutschen Demokratischen Republik.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Wolgast in Rostock festgemacht

Hergestellt wurde die Serie von 1955 bis 1957 in achtzehn Einheiten. Eingesetzt wurden die Schiffe vorwiegend in der kleinen Küstenfahrt im Nord- und Ostseebereich. Die erste, auch Kümo 500/I genannte, Serie umfasste sechs Einheiten, die auf der Peenewerft entstanden. Danach baute die Schiffsreparaturwerft Laubegast ein einzelnes, sowohl in den Grunddaten als auch von der Art des Deckshauses etwas abweichendes Schiff. Die restlichen elf, auch Kümo 500/II genannten, Exemplare stellten einen weiterentwickelten Entwurf der Elbewerft Boizenburg dar. Eine spätere Entwicklung, die auf dem Wolgast-Typ basierte, war die auch Kümo 840 genannte Nordstern-Baureihe.

Erstes Schiff und Namensgeber der ganzen Baureihe war die am 1. August 1955 an die Deutsche Seereederei übergebene Wolgast mit der Baunummer 20. Die in Rostock beheimatete Wolgast wurde 1958 verkauft, in Keri umbenannt und traf am 1. Dezember 1981 zum Abbruch bei der Abwrackwerft Desguaces in La Arena ein. Die Verschrottung begann am 25. Januar 1982.[1] Die Schiffsreparaturwerft Laubegast stellte mit der Timmendorf nur ein Schiff mit etwas abweichenden Abmessungen her, das jedoch im Dezember 1955 bei der Peenewerft fertiggestellt wurde.[2] Den Abschluss der Baureihe bildeten zwei Neubauten für Albanien. Letztes Schiff der Serie war die 1957 übergebene Butrinti (Heimathafen: Durres) mit der Baunummer 1711.[3]

Bis auf das zweite Schiff der Baureihe, die Greifswald wurden die bei der Peenewerft entstandenen Schiffe des DSR Bestands 1959 an die UdSSR verkauft. Die Timmendorf wurde 1962 an die Volksmarine weitergegeben und dort als Versorger eingesetzt. Vier weitere Schiffe wurden am 13. Oktober 1971 verkauft, der Rest im Mai 1973.

Technik

Die Kühlungsborn in Rostock

Angetrieben wurden die Schiffe von einem 220 bis 353 kW leistenden Viertakt-Dieselmotoren des Typs R 6 DV 148, bzw R 6 DV 136 des Magdeburger Herstellers VEB Schwermaschinenbau "Karl Liebknecht".

Die Rümpfe waren in der Hauptsache genietet, teilweise aber schon geschweißt.

Der Laderaum mit einem Ballenraum von 645 m3 und Kornraum von 680 m3 (Timmendorf 610/640 m3) hatte zwei Luken und wurde mit herkömmlichen Scherstöcken, Deckeln und Persenningen seefest verschlossen. Das Ladegeschirr bestand aus zwei Bordwippkranen für jeweils 3 Tonnen.

Die Besatzung wohnte zum Teil unter der Back.

Literatur

  • Manfred Neumann, Dietrich Strobel: Vom Kutter zum Containerschiff. Schiffe von DDR-Werften in Text und Bild. 1. Auflage. VEB Verlag Technik, Berlin 1981.

Einzelnachweise

  1. Miramar Ship Index, IDNo: 5392501
  2. Miramar Ship Index, IDNo: 5619148
  3. Miramar Ship Index, IDNo: 8733

Siehe auch


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