La Sirena Höhle

La Sirena Höhle
La Sirena Höhle
Lage: Dominikanische Republik
Höhe: 23 m
Geographische Lage: 18° 28′ 27,6″ N, 69° 46′ 50″ W18.474333333333-69.78055555555623Koordinaten: 18° 28′ 27,6″ N, 69° 46′ 50″ W
La Sirena Höhle (Dominikanische Republik)
La Sirena Höhle
Gesamtlänge: 954 m
Niveaudifferenz: 49,5 m
Tauchvorbereitung im Höhlensee

Die La Sirena Höhle in der Nähe von Santo Domingo ist offiziell die längste und tiefste bekannte Unterwasserhöhle der gesamten Insel Hispaniola. Sie wurde im November 2003 von Wulf Schubert (SAT), Claus Jungkunz und Andreas Dittrich (VHM/SAT) in ca. 50 Stunden vermessen und fotografisch dokumentiert.

Raumbeschreibung

Tritt man an den 5,5 Meter auf 8,5 Meter großen Eingangsschacht heran, kann man 9,5 Meter tiefer bereits die Wasseroberfläche erkennen. Über eine Wendeltreppe gelangt man auf einen Sockel der von einem See umgeben ist. Der U-förmige Höhlensee ist der Eingang in das Höhlensystem der La-Sirena-Höhle.

Im großräumigen "Tiefen Gang" der La Sirena Höhle

Taucht man im See ab, so bieten sich zwei Fortsetzungen an. Entscheidet man sich für links (West), so gelangt man in den „Poolgang“ („Poolgang“ deswegen, weil dieser Gang zu einem weiteren, wenngleich deutlich kleineren, Höhlensee mit Oberflächenzugang führt). Taucht man nach rechts (Ost), führt der Gang in den „Touristengang“ (hier finden die geführten Tauchgänge der Tauchschulen statt). Vom „Touristengang“ zweigt wiederum der „Tiefe Gang“ (40 Meter Tiefe) ab. Folgt man dem Weg in den „Touristengang“, der stets großräumig bleibt, erreicht man schon nach etwa 30 Metern die erste Möglichkeit zum Auftauchen in einer ebenfalls großen Luftkammer. Nach erneutem Abtauchen gelangt man zu zwei weiteren lufterfüllten Kammern. Die letzte Kammer markiert das eine Ende der La Sirena Höhle. Man sieht sich vor einer mit Tropfsteinen verzierten Versturzhalde. Ein Überwinden dieser Halde (ggf. mit Grabung) würde sicherlich in weitere Höhlenteile führen, würde aber den Tropfsteinschmuck unwiederbringlich zerstören und somit der Höhle ihren einmaligen Charakter rauben.

Die Luft ist in allen Luftkuppeln atembar, die Sicht unter Wasser stets exzellent. Die Wassertiefe im „Touristengang“ bewegt sich im Bereich um 5 Meter. Vom „Touristengang“ führt ein geräumiger Spalt an der Nordseite in den wieder großräumigen „Tiefen Gang“. Nach dem Durchtauchen der Halocline (Trennlinie zwischen Süßwasser und Salzwasser), befindet man sich in einer Tiefe von ca. 14 Metern und folgt den stark erodierten Wänden. Während der „Touristengang“ komplett im Süßwasserbereich liegt, befindet sich der „Tiefe Gang“ vollständig in der Salzwasserzone. Nach etwa 65 Metern (vom Abzweig „Touristengang“) neigt sich die Höhlendecke und lässt dem Taucher nur noch einen 1,5 Meter hohen Spalt um sich weiter in die tieferen Teile vorzuarbeiten. Nun folgt man einer etwa 45 Grad geneigten, kleinräumigen Schichtfuge durch zwei gut passierbare Engstellen in eine wieder größere Kammer. Die Kammer erstreckt sich aus einer Tiefe von 28 Metern bis zu einer weiteren Engstelle in 15 Metern. Von hier weitet sich der Raum in eine gerade, abwärtsfallende, eindrucksvolle Halle von gut 25 Metern Länge. Wieder durch eine Schichtfuge tauchend, erreicht man im Bereich von 32 Metern einen großen, flachen Raum. An dessen nördlichem Ende befindet sich in einem engen Spalt die mit 40,0 Metern tiefste Stelle der Höhle.

Höhlenplan der La Sirena Höhle

Am Beginn der geräumigen Kammer zweigt nach rechts (Osten) ein weiterer Gang ab. Dieser führt viel Sediment und endet nach ungefähr 35 Metern in einer Wassertiefe von 32 Metern an einem brüchigen Versturz. Wendet man sich vom Eingangssee dem „Poolgang“ zu, so muss man sich erst durch einen von großen Verbruchstücken begrenzten Spalt manövrieren. Würde man nach rechts tauchen so trifft man über einen kleinen Seitengang wieder auf den „Touristengang“. Befährt man jedoch den „Poolgang“ weiter, so gelangt man in einen ungefähr 25 Meter langen, flachen Raum. Von hier führt linker Hand ein Schichtfugengang im 45 Grad Winkel weiter in den Berg. Durch die starke Halocline kann nur der erste Taucher den sinterverzierten Gang überblicken. Nach ungefähr 70 Metern, vom Eingangssee, schwenkt der Gang wieder leicht in Richtung Norden. Hier wird der Gangverlauf etwas engräumiger und sedimentreicher. In einer kleinen Kammer, mit viel dunklem Sediment, teilt sich der Gang nach links (Süden) und rechts (Norden). Der rechte Gang führt in einem teilweise nur 1,5 Meter hohen und einige Meter breiten, wunderschönen, linsenförmigen Gang 40 Meter weiter, um dann in einer weiteren Versturzzone zu enden. Wieder bei der kleinen Kammer mit dem dunklen Sediment, folgt man nun dem Hauptgang und erreicht nach ca. 10 Metern einen nach Nord-West gerichteten Seitenarm. Dieser endet nach kurzer Strecke in einem engen Spaltensystem. Weiter im Hauptgang sind nur noch etwa 25 Meter Tauchstrecke zurückzulegen, um im zweiten Pool aufzutauchen.

Literatur

  • Der Schlaz 12/2004, Ausgabe 104, Seite 29-32
  • Magazin "Unterwasser" 12/2006, Seite 10

Weblinks


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