- Lagaš-Umma-Krieg
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Lagaš-Umma-Krieg
Das Gouvernement Dhi Qar im IrakDatum 25. Jahrhundert v. Chr. Ort heutiges Gouvernement Dhi Qar in Irak Ausgang Sieg Lagašs Konfliktparteien Lagaš Umma Befehlshaber E-ana-tum Der Lagaš-Umma-Krieg war eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den beiden frühdynastischen sumerischen Stadtstaaten Umma und Lagaš in Südmesopotamien. Das Ereignis spielte sich im 25. Jahrhundert v. Chr. (ca. 2.500–2.450 v. Chr.) im heutigen Gouvernement Dhi Qar im Irak ab.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Umma und Lagaš waren zwei benachbarte sumerische Stadtstaaten in Mesopotamien, im heutigen Irak. Oberste Priorität hatte für die beiden Städte die Instandhaltung und Erweiterung des Bewässerungssystems, da von diesem die Ernte abhing. Umma lag weiter stromaufwärts am Tigris und konnte somit große Mengen an Wasser durch Kanäle ins eigene Land ableiten. Um den Besitz eines fruchtbaren Landstrichs brach zwischen Umma und Lagaš ein Grenzstreit aus, der sich zu einem jahrelangen Krieg auswuchs und sich in späteren Generationen noch bis zum Ende der ersten Dynastie von Lagaš (ca. 2340 v. Chr.) fortsetzte. König Mesilim von Kiš, der eine besondere Stellung unter den sumerischen Stadtfürsten innehatte, wollte in dem Konflikt als Schiedsrichter vermitteln und stellte (um 2530/2500 v. Chr.) eine Stele auf, die die Grenze zwischen beiden Stadtstaaten markieren sollte. Umma fühlte sich dabei jedoch benachteiligt und beseitigte die Stele später wieder, womit die Kämpfe weitergingen. Um 2470 v. Chr. wurde E-ana-tum König von Lagaš und konnte Gebiete von Umma erobern sowie eigenes verloren gegangenes Territorium zurückgewinnen. Er ließ einen Bericht über seinen Sieg auf einer Grenzstele einmeißeln und die neue Grenze durch einen Graben festlegen. Umma schwor offiziell einen Eid vor den Göttern, dass es im Falle eines Friedensbruches durch die Götter vernichtet werden sollte. Außerdem musste es Ernteerträge an Lagaš liefern.
Folgen
Die Beziehung zwischen Umma und Lagaš blieben danach weiterhin feindselig. Als ca. 2430 v. Chr. En-metena König von Lagaš wurde, weigerte sich Umma, weiterhin Abgaben an Lagaš zu zahlen, und es kam erneut zu Auseinandersetzungen.
Archäologische Quelle
Eine umfangreiche Darstellung dieser Auseinandersetzung findet man auf der sog. Geierstele, deren Bruchstücke sich heute im Pariser Louvre befinden. Entdeckt wurden die Fragmente 1878 von dem französischen Archäologen Ernest de Sarzec etwa 28 Kilometer nordwestlich von Lagaš (heute Tell el-Hiba) im Tempelbezirk von Telloh im Südirak. Auf der reliefierten Stele befinden sich Inschriften des sumerischen Königs E-ana-tum von Lagaš, welche von der Fortsetzung des Konflikts mit dem nördlichen Nachbarn Umma berichten. Neben dem umfangreichen Text sind auch bildliche Darstellungen von besiegten Feinden zu sehen. Man erkennt zudem eine Phalanx (Schlachtaufstellung), einen Streitwagen (frühste militärische Nutzung des Rades), Helme und Schilde.
Literatur
- Edzard, Dietz Otto: Geschichte Mesopotamiens. von den Sumerern bis zu Alexander dem Großen. In: Beck's historische Bibliothek. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51664-5, DNB 969614438.
- Aigner, Heribert; Weiler, Ingomar (Hrsg.): Grundzüge der politischen Geschichte des Altertums. 2 Auflage. Böhlau, Wien, Köln 1995, ISBN 3-205-98357-2, DNB 943214467.
- Meyer, Eduard; Stier, Hans Erich (Hrsg.): Geschichte des Altertums. DNB 960946527.
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