- Landlust
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Landlust Beschreibung Lebensstil-Publikumszeitschrift Verlag Landwirtschaftsverlag Münster Erstausgabe Oktober 2005 Erscheinungsweise zweimonatlich Verkaufte Auflage (IVW Q3/2011) 810.175 Exemplare Verbreitete Auflage (IVW Q3/2011) 826.597 Exemplare Chefredakteur Ute Frieling-Huchzermeyer Weblink http://www.landlust.de Landlust ist eine Lebensstil-Publikumszeitschrift aus dem Segment der Wohn-, Garten- und Koch-Magazine, ist dort seit Ende 2009 mit einer verkauften Auflage von derzeit 810.175 Exemplaren (IVW 3/2011) nach eigenen Angaben Marktführer und zählt damit zu den 20 auflagenstärksten Kaufzeitschriften in Deutschland.[1] Sie erscheint seit Oktober 2005 zweimonatlich im Landwirtschaftsverlag Münster und wird außer im Kioskhandel auch im Abonnement vertrieben. Chefredakteurin ist Ute Frieling-Huchzermeyer, ehemals Redakteurin des im gleichen Verlag erscheinenden landwirtschaftlichen Fachmagazins top agrar.
Inhaltsverzeichnis
Leserschaft
Mit ihrer inhaltlichen Ausrichtung stieß Landlust in eine Marktnische vor, die von bisher bereits existierenden themenverwandten Magazinen bisher wenig angesprochen worden war: Die gutsituierte und kaufkräftige, „naturverbundene, wertkonservative Leserschaft“[2] mit hoher Marken- und Qualitätsorientierung[3], LOHAS und zum kleineren Teil auch LOVOS. Die Leser des Magazins sind überwiegend aus der Altersgruppe zwischen 40 und 60 Jahren, zu 72 % Frauen und wohnen zu 85 % in Orten mit weniger als 100.000 Einwohnern (rund doppelt so häufig wie die Gesamtbevölkerung), 70 % wohnt im Eigenheim, 83 % besitzen einen Garten.[4]
Inhalt, Sprache und äußere Aufmachung
Das Heft behandelt fünf Themenrubriken: Garten, Küche/Rezepte, Ländlich Wohnen, Landleben und Natur.[5] Das Augenmerk wird dabei nicht auf Sensationelles und Exotisches gelegt, sondern – im Sinne von Entspannung vom Alltag, „Entschleunigung“, „Simplify your life“, „Zurück zur Natur“, das Besondere im Einfachen sehen – auf ruhige und ausführliche Beobachtungen des Alltäglichen, beispielsweise der Vögel im Garten, auf landtypische Dinge wie Pferdehaltung, auf die Beschreibung handwerklicher Tätigkeiten und Produkte, ländliche Backrezepte und ähnliches. Die Sprache der Artikel ist einfach, Beschreibungen sind von wertschätzender Haltung geprägt und emotional, Heimeligkeit und Wellness verbreitend. Probleme wie Klimawandel und Wirtschaftskrise werden ausgeblendet. Die äußere Aufmachung betont die inhaltliche Aussage. Schreiende Farben und Hochglanz werden vermieden, stattdessen „liebevolle Bildsprache“[6] eingesetzt und mattes, griffiges Papier verwendet.[7]
Marktstellung
Im Unterschied zu anderen Printprodukten auf dem deutschen Publikumszeitschriftenmarkt weist die Landlust steigende Verkaufszahlen im zweistelligen Bereich aus, beim prozentualen Wachstum lag sie bisher meist vor allen anderen Titeln. Im 4. Quartal 2009 erreichte die Landlust mit erstmals über 600.000 verkauften Exemplaren (IVW-geprüft: 648.866) – ein Plus von 45,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal – einen neuen Rekord und überholte damit die Zeitschrift Focus deutlich (579.787 verkaufte Exemplare im gleichen Zeitraum).[8] 2010 zählte die Landlust zu den 20 auflagenstärksten Kaufzeitschriften in Deutschland.[9]
Das Magazin hat einen vergleichsweise hohen Anteil an Abonnenten (er lag im 4. Quartal 2009 bei 36 %, in absoluten Zahlen 216.750, im Vergleich zum Vorjahr war das eine Zunahme um 35%; im Einzelverkauf wuchs Landlust in diesem Zeitraum um 53 % auf 423.649 Exemplare). Der Anteil der „harten“ Auflage im Abo und Einzelverkauf (ohne Sonderverkäufe, Gratiswerbeexemplare und ähnliches) beträgt 99%.[10]
Im März 2009 wurde das Magazin als „Beste neue Marke“ mit dem „Marken-Award 2009“ ausgezeichnet, der von der Fachzeitschrift „Absatzwirtschaft“ des Deutschen Marketingverbandes für „exzellente Leistungen in der Markenführung“ vergeben wird.[11]
Der Erfolg des Magazins führte zu mehreren Nachahmerprodukten, von denen jedoch bisher keines einen vergleichbaren Erfolg erzielen konnte[12]:
- August 2008: Liebes Land: HannesScholten Verlag, Stuttgart
- August 2009: LandIdee, eine Kooperation von Christian Verlag (gehört zum Verlagshaus GeraNova Bruckmann) und Gong-Verlag (gehört zur WAZ-Mediengruppe)[13]
- September 2009: Landleben: ipm-magazin-verlag
Der Burda-Konzern ließ sich im Herbst 2009 vorsorglich den Titel Landglück schützen. Die bei Burda in der Verlagsgruppe Living/Garden erscheinende Zeitschrift Mein schöner Garten brachte den Sonderdruck Lust auf Landleben heraus, das ebenfalls dort publizierte Magazin Wohnen und Garten den Sondertitel Countryside.[14]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Landlust überschreitet erstmalig wichtige Verkaufsmarke von 600.000 Exemplaren, Pressemitteilung Landwirtschaftsverlag Münster, 14. Januar 2010
- ↑ Ute Frieling-Huchzermeyer, laut Idylle im Zeitschriftenregal, stern.de, 17. Oktober 2008
- ↑ Die Leser von Landlust
- ↑ Ein kantenfreies Wohlfühlmagazin, sueddeutsche.de, 1. Dezember 2009
- ↑ Landlust Titelporträt
- ↑ Landlust Titelporträt
- ↑ Die Cash Cow vom Lande, taz, 26. Juni 2009
- ↑ Print lebt, und wie: "Landlust" überholt "Focus"
- ↑ Landlust überschreitet erstmalig wichtige Verkaufsmarke von 600.000 Exemplaren, Pressemitteilung Landwirtschaftsverlag Münster, 14. Januar 2010
- ↑ Landlust steigert verkaufte Auflage auf 650.000
- ↑ Marken-Award geht an Landlust, Werben & Verkaufen, 18. März 2009
- ↑ Die Schwemme der "Landlust"-Kopien, meedia.de, 11. August 2009
- ↑ WAZ-Gruppe greift "Landlust" an, meedia.de, 28. Juli 2009
- ↑ Burda schielt auf "Landlust"-Leser, W&V, 9. November 2009
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