Hubert Burda Media

Hubert Burda Media
Hubert Burda Media Holding KG
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Rechtsform Holding KG
Gründung 1903
Sitz Offenburg, Deutschland
Leitung Hubert Burda (Verleger, geschäftsführender Komplementär); Paul-Bernhard Kallen (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiter 7.118 (2009) [1]
Umsatz 2.078 Mio. EUR (2009) [1]
Branche Medien
Produkte Publikumszeitschriften, Druckereien, Hörfunk, Fernsehen, Internet, Corporate-Publishing, Direktmarketing
Website www.burda.de
2009 abgelöstes Unternehmenslogo

Hubert Burda Media ist einer der größten Verlags- und Medienkonzerne Deutschlands, der auch auf dem internationalen Markt von Bedeutung ist. Die mehr als 7.000 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe erwirtschafteten 2009 einen Außenumsatz von 1,6 Milliarden Euro. Davon entfielen 59,9 % auf das Zeitschriftengeschäft. Hauptstandorte sind Offenburg, München und Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ab 1903 betrieb Franz Burda sen. zunächst in Philippsburg, ab 1908 dann in Offenburg eine kleine Druckerei. Sein Sohn, Senator Dr. Franz Burda, gründete 1927 in Anlehnung an den Namen der Süddeutschen Rundfunk AG (SÜRAG) die Zeitschrift Die Sürag, die sich im Untertitel „die grosse Radio-Zeitschrift“ nannte. 1929, nach dem Tod seines Vaters, übernahm Franz Burda das Unternehmen. Die Sürag erreichte 1933 eine Auflage von 60.000 Exemplaren.

1938 erfolgte während der Arisierung die Übernahme der Tiefdruckerei „Gebrüder Bauer“, (Inhaber Berthold Reiss). Franz Burda und Karl Fritz, Inhaber des Südwestdrucks in Karlsruhe, erwarben die Druckerei für 800.000 Reichsmark.

1942 wurde die Produktion der Sürag wegen des Zweiten Weltkriegs eingestellt. Burda druckte Generalstabskarten von Nordafrika und Frankreich.

Ab 1945 druckte Burda Schulbücher und Briefmarken für die französische Besatzungszone sowie die französische Soldatenzeitung „Revue d'Information“. In den folgenden Jahren baute Franz Burda das Unternehmen zum Verlagskonzern Burda Holding aus und schuf viele der bis heute erscheinenden Zeitschriften.

1948 erschien zum ersten Mal die Zeitschrift Das Ufer, die Vorläuferin der Illustrierten Bunte. Parallel dazu baute seine Ehefrau Aenne Burda ab 1949 mit Burda Moden den weltweit größten Verlag für Modepublikationen auf. 1967 erhielt der Sohn Hubert Burda die Einzelprokura im Verlag. 1973 berief Franz Burda sen. seine Söhne zu geschäftsführenden Gesellschaftern.

1986 starb Franz Burda im Alter von 83 Jahren. Die Söhne Franz Burda und Frieder Burda übernahmen die Beteiligungen am Springer Verlag, an den amerikanischen Druckereien, den Papierfabriken und an einigen anderen Unternehmen. Dr. Hubert Burda übernahm das Stammgeschäft mit den Verlagen und den Druckereien in Deutschland und Frankreich.

1987 wurde Hubert Burda Vorstandsvorsitzender und Alleingesellschafter; sein Stellvertreter wurde Jürgen Todenhöfer. 1994 übergab Aenne Burda ihm auch die Geschäftsführung von Burda Moden.

1996 wurde als Konsequenz aus der Strukturkrise im deutschen Tiefdruck der Darmstädter Betrieb geschlossen. Burda konzentrierte seine Investitionen auf den deutsch-französischen Druckpark Offenburg/Vieux-Thann.

Nach einem erfolglosen Internet-Engagement (frühzeitige Gründung von Europe Online 1994) konzentrierte man sich wieder auf das Kerngeschäft im Printbereich und firmierte die Holding 1999 in Hubert Burda Media um.

Im Jahr 2000 wurde der Burda Medien Park in Offenburg eingeweiht. Die Betriebsleistung von Hubert Burda Media lag erstmals über 3 Milliarden DM.

Im Jahr 2005 wurde ein neues Druckzentrum in Offenburg in Betrieb genommen. Daraufhin wurden 192 Mitarbeiter entlassen.

Infolge der Finanzkrise stellte Hubert Burda Media die Titel Tomorrow, Amica und Young mangels wirtschaftlicher Perspektive 2009 ein.[2]

Im Dezember 2010 trat Hubert Burda im Wege der vorweggenommenen Erbfolge jeweils 20 % seines Gesellschaftsanteils an der Hubert Burda Media Holding an seine beiden Kinder Jacob und Elisabeth ab.[3]

Unternehmensstruktur

  • Hubert Burda, geschäftsführender Gesellschafter
  • Paul-Bernhard Kallen, Vorstandsvorsitzender
  • Helmut Markwort, Herausgeber FOCUS, Vorstand Broadcast, erster Journalist
  • Philipp Welte, Vorstand Verlage, Vermarktung, Vertrieb
  • Holger Eckstein, Vorstand Finanzen
  • Robert Schweizer, Recht, assoziiertes Mitglied des Vorstands [4]
Altes Burda-Gebäude in Offenburg mit Schriftzug
Burda-Druckerei und Media-Tower in Offenburg
Andere Ansicht

Die Unternehmensstruktur von Hubert Burda Media gilt als komplex. Um dies zu verdeutlichen, sei hier das Beispiel der deutschen Ausgabe des Playboys genannt. Im Jahr 2001 startet Playboy.de als Joint Venture der Focus Digital AG und der amerikanischen Playboy.com Inc. Später fusionieren Focus Digital AG und Tomorrow Internet AG zum größten Internet-Medienkonzern Deutschlands, der Tomorrow Focus AG. Unter dem Dach der Playboy Deutschland Publishing GmbH, einer bis vor kurzem gemeinsamen Tochtergesellschaft von Tomorrow Focus AG und Focus Magazin Verlag, erscheint der Playboy (Print und Online) ab 2003. Seit 2010 gehört die Playboy Deutschland Publishing GmbH vollständig zum Focus Magazin Verlag.

Geschäftsfelder

  • Verlage Deutschland: Hubert Burda Media verlegt 77 Zeitschriften in Deutschland (2009). Pro Jahr erreichen die inländischen Verlage mit ihren Titeln 80,1 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren.
  • Verlage Ausland: Burda Eastern Europe und Burda Holding International verlegen zusammen 191 Magazine in elf Ländern (2009).
  • Burda Digital: In der Burda Digital bündelt Hubert Burda Media Wachstumsunternehmen mit dem Schwerpunkt B2C. Dazu zählen zum einen die strategischen Internet-Aktivitäten; zum anderen gehören dazu die Finanzbeteiligungen im Portfolio der Burda Digital Ventures. Über Burda Broadcast und Focus TV bildet der Konzern sein Broadcast-Protfolio mit mehr als 30 Beteiligungen an Radio- und Fernsehsendern und diversen TV-Formaten.
  • Burda Direkt Services: Durch die Bündelung der Burda Direct Group, einer der größten Direktvermarkter im deutschsprachigen Raum, und dem Beratungs- und Technologiedienstleister Burda Digital Systems ist in Form der Burda Direkt Services ein Experte für Kundenmanagement, Technologiedienstleistungen und Direktmarketing entstanden.
  • Burda Druck: Mit drei Werken in Deutschland und Frankreich zählt Burda Druck zu den leistungsstärksten Tiefdruckunternehmen Europas.

Der Burda-Verlag ist seit 1995 in sogenannte Profitcenter gegliedert.

Beteiligungen und Kooperationen

  • 1980 erwirbt Burda die Tiefdruckerei Braun in Mühlhausen im Elsass.
  • 1983 beteiligt sich Burda an der Axel-Springer-Gesellschaft für Publizistik, die alle Aktien der Axel Springer Verlag AG hält.
  • 1995: Kooperation mit dem italienischen Verlagshaus RCS Rizzoli Corriere della Sera. Burda beteiligt sich bei RCS Periodici (OGGI, AMICA, IL MONDO) in Mailand. Rizzoli wird am Burda Verlag Osteuropa beteiligt, in dem seit 1995 die Burda-Verlagsaktivitäten in Osteuropa gebündelt sind. Außerdem steigt Burda in die Verlagsgruppe Milchstrasse ein.
  • 1998: Burda und Rizzoli beteiligen sich gemeinsam an dem türkischen Zeitschriftenverlag Hürgüc.
  • 2000: Hubert Burda Media und die Vogel Medien Gruppe (CHIP) gehen eine strategische Allianz ein.
  • 2003: Die Verlagsgesellschaft Burda Rizzoli France erwirbt den französischen Zeitschriftenverlag Catherine Nemo Holding (Editions Nuit et Jour).
  • 2005: Hubert Burda Media übernimmt die Hamburger Verlagsgruppe Milchstrasse. Zu ihr gehören die Titel TV Spielfilm, Amica, Max, Cinema und Tomorrow. Die Verlagsgruppe Milchstrasse gehört in den Zuständigkeitsbereich von Burda-Vorstand Helmut Markwort.
  • 2009: Über das Tochterunternehmen Burda Digital wird eine Beteiligung von 25,1% an der Internetplattform XING erzielt. Burda wird damit zum Hauptaktionär.[5]
  • 2010: Die Aktivitäten der Verlagsgruppe Milchstrasse, der Playboy Deutschland Publishing GmbH und des Focus Magazin Verlags werden in der Burda News Group gebündelt. Die Gruppe fällt in den Zuständigkeitsbereich von Vorstand Philipp Welte.

Produkte / Unternehmen

Hubert Burda Media bringt mit seinen Verlagspartnern 268 Zeitschriften und Zeitungen heraus. Viele Printprodukte des Burda-Verlages setzen auf Massenwirksamkeit und richten sich als Publikumszeitschriften an eine breite Leserschaft. Bei der Finanzierung spielen, wie bei allen großen Verlagen, Werbeeinnahmen eine bedeutende Rolle. Hubert Burda Media ist außerdem an mehreren Radiosendern beteiligt, produziert eigene TV-Formate und betreibt verschiedene Websites.

General-Interest-Zeitschriften und Zeitungen

  • Bunte (1948–54 als „Das Ufer“, später „Bunte Illustrierte“)
  • Focus (1993); Focus-Money, Focus-Schule
  • Neue Woche (1998)
  • Superillu (1990)
  • Tomorrow (1999 bis Februar 2009)
  • TV Spielfilm
  • TV Today
  • TV Schlau
  • TV Spielfilm XXL
  • ARD Buffet

Zielgruppenzeitschriften

  • Amica (bis Mai 2009[6])
  • Elle (1988, mit Groupe Hachette), Elle Bistro (1997), Elle Decoration (1990)
  • Frau im Trend
  • freundin (1962 übernommen)
  • Playboy

Special-Interest-Zeitschriften

  • Burda Moden (1950); Burda Spezial.
  • Chip; Chip Foto Video Digital, Chip Sonderheft, Chip Test & Kauf.
  • Cinema
  • Das Haus (1949), Das Haus ideenMagazin, Das Haus Spezial
  • Fit for Fun
  • Freizeit Revue (1970); Freizeit-Revue Profi Rätsel, Freizeit Revue Rätsel Hitparade
  • Gartenspaß
  • Gartenträume
  • Glücks-Revue (1986); Glücks-Revue Spezial Rätsel, Glücks-Revue Spezial Rätsel Basar.
  • Gourmetträume
  • Guter Rat („Verbrauchermagazin“, 2002 übernommen)
  • Instyle (1999 übernommen)
  • Lisa (1994); Lisa Kochen und Backen (1997); Lisa Wohnen und Dekorieren (1998) Lisa Blumen und Pflanzen (2001).
  • Mein schöner Garten (1972)
  • Meine Familie & ich (1972 übernommen)
  • Freizeit Revue
  • Viel Spaß (1999)
  • Wellfit (2001).
  • Wohnen & Garten
  • Wohnenträume
  • Young (bis Februar 2009)

TV- und Radiosender

Burda Broadcast Beteiligungen:

Die Studio Gong-Gruppe wiederum hält folgende Beteiligungen:

Über die Focus TV Produktions GmbH werden folgende Fernsehformate produziert (in Klammern die Sender, auf denen die Formate laufen):

  • Focus TV (ProSieben)
  • Focus TV spezial (VOX)
  • Focus TV Reportage (SAT.1)
  • future TREND (RTL)
  • GRIP – Das Motormagazin (RTL 2)
  • K1 Magazin (Kabel 1)
  • Faszination Leben (RTL)

Internetpräsenzen (Auswahl)

  • CHIP Online
  • Focus Online (1996)
  • BonGusto.de
  • DasKochRezept.de
  • Bunte.T-Online (darunter u. a. der new faces award und der Bambi)
  • freizeitfreunde.de (Community der Entertainment Weeklies)
  • www.mein-schoener-garten.de (Gartencommunity)
  • garten-arkaden.de (Vertikale Online-Mall rund um das Thema Garten)
  • lisa-freundeskreis.de (Prosumer-Community)
  • elle.de
  • instyle.de
  • freundin.de
  • liebe.de
  • NowHere.de

Unternehmen / Beteiligungen der Burda Digital

  • Burda Media Solutions
  • BONAGO Incentive Marketing Group
  • CHIP Xonio Online
  • computeruniverse.net (Elektronikartikelversand)
  • Cyberport (Elektronikartikelversand)
  • Tomorrow Focus AG
  • HolidayCheck
  • ElitePartner
  • AdJug
  • Cellular
  • DLD
  • Burda:ic
  • Burda Wireless
  • edelight (Empfehlungsplattform, Social Shopping-Community)
  • Edgar.de
  • sevenload (Medien-Plattform für Fotos und Videos)
  • Suite101 (Autoren-Netzwerk und Online-Magazin)
  • TripsByTips (Reise Community)
  • Valentins (Blumen-Direktversand)
  • Zooplus (Internet-Shop für Haustierzubehör)
  • XING (geschäftliche Kontakt-Plattform)
  • Lumas (Editionsgalerie)
  • WhiteWall (Onlinekunstmarkt)
  • Indochino
  • GameDuell

Einzelnachweise

  1. a b Mediendatenbank
  2. Krisenopfer: Burda stellt "Tomorrow" und "Young" ein
  3. Weitere Gesellschafter bei Hubert Burda Media
  4. Hiber Burda Organisation (abgerufen am 11. Februar 2010)
  5. Burda wird Hauptaktionär von Xing auf kress.de vom 18. November 2009
  6. Hubert Burda Media stellt Amica ein

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Hubert Burda Media – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • Burda — may refer to: * Qaṣīdah al Burda, an Arabic poem * Hubert Burda Media, a media company based in Germany * Hubert Burda, owner of the Hubert Burda Group * Aenne Burda, Hubert s mother * Burda (mountains), a mountain range in southern Slovakia,… …   Wikipedia

  • Burda — ist eine deutsche Unternehmerdynastie, in deren Besitz sich der Medienkonzern Hubert Burda Media befindet Aenne Burda (1909–2005), deutsche Verlegerin Franz Burda (1903–1986), deutscher Verleger Franz Burda junior (* 1932), deutscher Unternehmer… …   Deutsch Wikipedia

  • Burda-Konzern — Bụrda Konzern,   Medienkonzern, gegründet 1908 als Druck und Verlagsunternehmen, seit 1971 GmbH, ab 1995 Burda Holding GmbH & Co. KG, seit 1999 Hubert Burda Media Holding GmbH & Co. KG, Sitz: Offenburg und München; aufgebaut von Franz Burda (*… …   Universal-Lexikon

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