Latania

Latania
Latania
Latania lontaroides

Latania lontaroides

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Gattung: Latania
Wissenschaftlicher Name
Latania
Comm. ex. Juss.

Latania ist eine auf den Maskarenen im Indischen Ozean heimische Palmengattung.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Vertreter sind mäßig große, einzelstämmige, baumförmige Fächerpalmen. Sie sind meist unbewehrt. Sie sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) und mehrmals blühend. Der Stamm ist aufrecht, rau und trägt elliptische Blattnarben. Die Blätter sind costapalmat, induplicat gefaltet (V-förmig). Bei jungen Palmen bleiben die abgestorbenen Blätter an der Pflanze (Marzeszenz), bei älteren Exemplaren mit ausgebildetem Stamm fallen die Blätter ab und hinterlassen eine saubere Narbe.

Von den nah verwandten Gattungen unterscheidet sich Latania durch folgende Merkmalskombination: Die männlichen Blüten stehen einzeln oder in Wickeln zu zweit bis sechst. Die Tragblätter der männlichen Blütenstände sind an der Rändern verwachsen. Das Stempelrudiment ist säulenförmig und deutlich ausgebildet. Der Steinkern ist nicht behaart, dünn, gefurcht und skulpturiert. Der Samen ist nicht gefurcht.

Die Chromosomenzahl ist 2n = 28.

Verbreitung und Standorte

Die Gattung kommt nur auf den Maskarenen vor. In der Vergangenheit waren die Palmen häufig und wuchsen an den Küstenfelsen, in den Savannen und Schluchten. Heute sind sie am natürlichen Standort fast ausgestorben, werden aber verbreitet in Botanischen Gärten kultiviert, wo die Arten aber häufig hybridisieren.

Systematik

Die Gattung Latania wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae, Tribus Borasseae und Subtribus Lataniinae gestellt. Die Gattung ist monophyletisch. Ihre Schwestergruppe ist die Gruppe aus Lodoicea, Borassus und Borassodendron.

In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden folgende Arten anerkannt:[1]

Typusart ist Latania borbonica Lam., deren heute gültiger Name Latania lontaroides (Gaertn.) H.E.Moore lautet.

Der Name ist eine Latinisierung des Wortes latanier, das im Französischen als Trivialname für verschiedene Palmenarten dient und in der Schreibung Lattanier erstmals 1645 in einem Buch über die Westindischen Inseln (Guillaume de Coppier: Histoire et Voyage des Indes occidentales et Autres pays éloignés) belegt ist; etymologisch kann es möglicherweise auf die Bezeichnung einer Palmenart (alattani, alátani) in einer indigenen Sprache der Karibik zurückgeführt werden.[2] Eine andere Hypothese bringt das Wort mit dem malaiischen lontar für Palme in Verbindung.[3]

Belege

  • John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 320ff.

Einzelnachweise

  1. Latania in der World Checklist of Selected Plant Families, abgerufen 28. Jänner 2011.
  2. Annegret Bollée: Dictionnaire étymologique des créoles français de l'Océan Indien. 2e partie, Mots d'origine non-française ou inconnue. Helmut Buske Verlag, Hamburg 1993, ISBN 978-3-87548-286-7, S. 253-254.
  3. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Birkhäuser Verlag, Basel 1996, ISBN 3-7643-2390-6, S. 329.

Weblinks

 Commons: Latania – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Latania auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden

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