Louise Lateau

Louise Lateau

Der Fall der Louise Lateau (* 1850 in Bois d'Haine; † 1883) ist einer der am besten dokumentierten Stigmatisationsfälle. Sie wurde in den 1860er Jahren wegen ihren Trancen und Stigmata so bekannt, dass sie im Verlauf von drei Jahren von mehr als hundert Ärzten und zweihundert Theologen untersucht wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Historiker David Blackbourn hat in seiner Untersuchung darauf hingewiesen, dass sich im Leben von Louise Lateau eine Reihe von Merkmalen finden, die sich auch bei der Mystikerin Anna Katharina Emmerick und den Seherinnen Bernadette Soubirous und Cathérine Labouré finden. Sie durchlitt wie diese rohe Behandlung, frühe Trennung von der Familie beziehungsweise Verlust eines Familienmitglieds und ein Leben in Abhängigkeit.

Louise Lateaus Vater starb, als Louise noch ein Kleinkind war. Ihre Mutter gab sie bereits mit elf Jahren als Hausmädchen fort. Kurz darauf wurde sie von ihrer Mutter wieder zurückgeholt und musste als Damenschneiderin arbeiten. Während einer Cholera-Epidemie in Bois D'Haine im Jahre 1866 pflegte die sechzehnjährige Louise Lateau sechs der Epidemieopfer. In dem darauf folgenden Jahr erkrankte sie selber schwer. Die Erkrankungen währten bis 1868. Am 15. April 1868 war sie so schwer krank, dass sie die Sterbesakramente erhielt. Vier Tage später setzte bei ihr die erste Monatsblutung ein. Sechs Tage darauf wies sie die ersten Stigmata auf.[1]

Belege

Literatur

  • David Blackbourn: Marpingen – Das deutsche Lourdes in der Bismarkzeit, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 6, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-8-6
  • Henri van Looy: Biographie de Louise Lateau, la stigmatisée de Bois-d'Haine: d'après les documents authentiques. Casterman, Tournai 1879.
  • Die Stigmatisirten des neunzehnten Jahrhunderts: Anna Katharina Emmerich, Maria von Mörl, Domenica Lazzari, Juliana Weiskircher, Josepha Kümi, Bertina Bonquisson, Bernarda vom Kren ze, Maria Rosa Adriani, Maria Cherubina, Clara vom heiligen Franziskus, Louise Lateau, Hesena von Rosawatta, Margaretha Bays und Esperanza von Jesu nach authentischen Quellen. Manz, Regensburg 1877.
  • Paul Majunke: Louise Lateau, ihr Wunderleben und ihre Bedeutung im deutschen Kirchenkonflikte. Germania, Berlin 1875.
  • August Rohling: Louise Lateau: la stigmatisée de Bois-d'Haine; d'après des sources authentiques, médicales et théologiques. Closson, Bruxelles 1874.

Weblinks

Einzelbelege

  1. Blackbourne, S. 41

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