- Lech Sant
-
Lech Sant Der Lech Sant, dahinter die Sella Geographische Lage St. Christina in Gröden, Südtirol Daten Koordinaten 46° 35′ 11″ N, 11° 43′ 46″ O46.58638888888911.7294444444442096Koordinaten: 46° 35′ 11″ N, 11° 43′ 46″ O Höhe über Meeresspiegel 2.096 m s.l.m. Länge 50 m Breite 50 m Der Lech Sant (italienisch Lago Santo)[1] ist ein kleiner Bergsee auf der Mastlè-Alm, am nördlichen Fuße des Pitschberges in St. Christina in Gröden/Südtirol.
Der ladinische Flurname „Lech Sant“ bedeutet auf deutsch „Heiliger See“; worauf sich dieser Name bezieht ist jedoch nicht bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Naturhistorisches
Das Biotop Lech Sant ist ein Relikt aus der Würm-Kaltzeit am Ende des Pleistozän.
Im Lech Sant sind Fische vorhanden wie die Elritze (Phoxinus phoxinus) oder Pfrille (auf Italienisch Sanguinerola) aus der Familie der Karpfenfische.[2]
Archäologie
1984 konnten Franco Prinoth mit Gianni Rizzo und Markus Delago durch Ausgrabungen am Lech Sant mindestens zwei prähistorische Fundschichten aufdecken. Die tiefere mit einer Bronzenadel, bronzezeitlicher Keramik und Silexgeräten und eine obere Schicht mit eisenzeitlichen Tonscherben und kalzinierten Tierknochen. Es kann aus diesen Funden angenommen werden, dass am Lech Sant ein Brandopferplatz stand.[3]
Legende vom Lech Sant
Einer Legende zufolge stand hier einst eine Kapelle. Diese sei aber von Hirten, die ihre Herden auf der Alm weideten, durch nächtliche Tanzfeste, wie sie noch in späteren Zeiten von Mähern an Freitagen auf der Alm sehr beliebt waren, entweiht worden. Zur Strafe dafür verschwand die Kapelle mitsamt den Hirten in ein Loch, das sich mit Wasser füllte. Daraus sei dieser Almsee entstanden. Manchmal sollen hier, laut Volksmund, noch unheimliche Lichter zu sehen sein, die an die Hirten erinnern.[4][5]
Weblinks
Commons: Lech Sant – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Istituto Geografico Militare: IGM 1:25 000, Portale Cartografico Nazionale, abgerufen am 1. Juni 2010
- ↑ Edgar Moroder: Calender de Gherdëina 1988. Union di Ladins de Gherdëina, Urtijëi 1987, Seite 5-27. 12 Abbildungen des Lech Sant und Text auf Ladinisch.
- ↑ Reimo Lunz: Archäologische Streiflichter aus Gröden. In: Archäologische Streifzüge durch Südtirol. Athesia, Bozen 2004., Seite 332, ISBN 8882662586
- ↑ Ignaz Vinzenz Zingerle: Sagen aus Tirol. Innsbruck 1859, Seite 98. Online auf sagen.at, einer Datenbank zur europäischen Ethnologie/Volkskunde, abgerufen am 19. Juni 2010
- ↑ Calender Ladin 1914: Stories da Zacan, Lech Sant. Signiert TP, Seite 68 (Ladinisch). Union dei Ladins Dispruch, Innsbruck 1914.
Kategorien:- Gröden
- St. Christina in Gröden
- Flusssystem Etsch
- Naturpark Puez-Geisler
- See in Europa
- See in Südtirol
- Archäologischer Fundplatz in Italien
Wikimedia Foundation.