Lederkanone

Lederkanone
Lederkanone im Deutschen Museum

Die lederne Kanone war eine Erfindung von Freiherr Melchior von Wurmbrand-Stuppach. Er verkaufte die Idee an den Schwedischen König Karl II. Gustav. 1623 gab dieser Wurmbrand das Gut Juleta in Södermanland zusammen mit einer Reihe von Eisenwerken, damit er Kanonen für die Schwedische Armee produzieren konnte. Nachdem die Produktion in Gang gebracht war, verpachtete Wurmbrand das Werk an Jakob De la Gardie. Ihren ersten Einsatz hatten die Kanonen 1627 vor Wormditt.

Die lederne Kanone bestand aus einem Kupferrohr, das mit eisernen Ringen, Leinen, Tauwerk und Leder verstärkt wurde. Die seiner Zeit gebräuchlichen Geschütze waren zu schwerfällig, um mit der beweglichen Kavallerie mitkommen zu können. Die neue Kanone wog nur 50 kg (90 Pfund) und konnte von 2 Personen getragen werden. Sie war etwa 1,20 m lang und hatte ein Kaliber von 8 cm. Während des Polenfeldzuges zeigten sich gravierende Nachteile, so konnten nur 10 bis 12 Schuss abgefeuert werden. Dann musste die Kanone auskühlen. So war die Art nur drei Jahre im Einsatz und wurde am Ende des Feldzuges ausgemustert.

Literatur

  • Karl Friedrich Peschel: Handbuch der Waffenlehre. Entworfen für angehende Krieger und insbesondere zum Behuf der Vorlesungen am Königl. Sächs. adeligen Cadetten-Corps. Arnold, Dresden 1825, S. 139 Digitalisat.
  • August Friedrich Gfrörer: Geschichte Gustav Adolphs, König von Schweden, und seiner Zeit. Rieger & Comp., Stuttgart u. a. 1837, S. 230 Digitalisat.
  • Carlo M. Cipolla: Segel und Kanonen. Die Europäische Expansion zur See. Wagenknecht Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-8031-3602-4, S. 81.

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