- Roberto Levillier
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Roberto Levillier (* 1881 in Buenos Aires; † 19. März 1969 ebenda) war ein argentinischer Historiker und Diplomat.
Leben
1920 war Levillier von Hipólito Yrigoyen zu einem Mitglied der argentinischen Delegation beim Völkerbund ernannt worden. Die Kommission wurde vom Außenminister Honorio Pueyrredón geleitet, ihr gehörten außerdem der argentinische Botschafter in Paris, Marcelo Torcuato de Alvear, der argentinische Botschafter in Wien, Felipe Pérez, und der Asesor Técnico Daniel Antokoletz an. Argentinien trat am 4. Dezember 1920 aus dem Völkerbund aus.[1]
Roberto Levillier nutzte seinen Aufenthalt in Europa zu historischen Studien, er wies nach, dass Amerigo Vespucci den Río de la Plata unter der Bezeichnung Jordan kartiert hatte.[2]
Von 1927 [3] bis 1935 war Roberto Levillier an der argentinischen Botschaft in Madrid akkreditiert und schon ein renommierter Historiker.[4] Nach seiner Berufung als Botschafter nach Mexiko erhielt er zum Abschied von der spanischen Republik einen Orden.[5]
Bis 1942 war er in Lissabon, Warschau Prag und La Páz akkreditiert.
In Buenos Aires war er der erste Direktor der Escuela del servicio exterior argentino.
Am 12. Juli 1938 unterzeichnete der argentinische Außenminister José María Cantilo das Circular 11 des Jahres. Es wies weltweit die argentinischen Konsuln an, allen Personen den Sichtvermerk zur Einreise nach Argentinien zu verweigern, von denen anzunehmen ist, dass sie ihr Herkunftsland verlassen haben oder verlassen wollen, weil sie als unerwünschte Personen angesehen werden oder des Landes verwiesen wurden, ganz unabhänging vom Grund ihrer Ausweisung.[6] Das in den 1930er Jahren ohnehin restriktive Migrationsregime Argentiniens wurde durch dieses Rundschreiben, in Bezug auf die Beurteilung von Einreisewilligen, der Beurteilung der Regime in den Herkunftsländern angepasst. Ein Recht auf Flucht vor totalitären Regimen wurde durch dieses Rundschreiben negiert. Für die Juden aus dem Herrschaftsbereich des Deutschen Reichs wurde mit diesem Rundschreiben in vielen Fällen eine legale Einreise nach Argentinien verwehrt. Eine weit verbreitete Judenfeindlichkeit im argentinischen Regime weist darauf hin, dass die judenfeindliche Wirkung des Rundschreibens beabsichtigt war.
Auf einer Gedenktafel wurde Roberto Levillier neben elf anderen argentinischen Diplomaten als Retter von Juden vor der Shoa ausgewiesen. Die Liste war von der Comisión de Esclarecimiento de las Actividades del Nazismo en Argentina (CEANA) zusammengestellt worden. Nachdem bekannt wurde, dass einer der genannten, Luis H. Irigoyen, ein Beamter der Botschaft in Berlin, von 1937 bis 1944 ein aktiver Kollaborateur des Nationalsozialistischen Regimes war, wurde die Tafel wieder entfernt. Im Fall von Roberto Levillier kann nicht ausgeschlossen werden, dass er Verfolgten des Nazi-Regimes geholfen hat. Allerdings lässt seine Mitgliedschaft in der Comisión de Cooperación Intelectual, einer Organisation, welche Mitte 1936 von der deutschen Botschaft in Buenos Aires gegründet worden war, Zweifel zu, ob er als plaktives Vorbild geeignet ist, das Verhalten des argentinischen Außenministeriums und der Migrationsbehörde gegenüber jüdischen Verfolgten des Naziregimes in einem positivem Licht darzustellen.[7]
Veröffentlichungen
- Literatur von und über Roberto Levillier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
- Don Francisco De Toledo, supremo organizador del Perú, su vida, su obra (1515–1582) segundo Tomo sus informaciones sobre los incas (1578–1571)
- Nueva crónica de la conquista del Tucumán, Madrid, 1926
- Rumbo Sur, 1937
- García de Castro, Lope, Despatch, Lima, Mar. 6, 1565, Gobernantes del Perú, cartas y papeles, Siglo xvi, Documentos del Archivo de Indias, Colección de Publicaciones Históricas de la Biblioteca del Congreso Argentino, ed. Roberto Levillier, 14 vols., Madrid, 1921-6. In Hemming.
- Amor Con Dolor Se Paga. E. Calpe 1944
- Enciclopedia de Historia Argentina, Editorial Plaza & Janes
Vorgänger Amt Nachfolger Manuel Rafael García Aguirre Argentinischer Botschafter in Madrid
1927–1935Daniel García-Mansilla Juan Lagos Mármol Argentinischer Botschafter in Mexiko
1935 bis 1937Jorge Raúl Yoma Argentinischer Botschafter in Montevideo
1938 bis 1941Guillermo de la Plaza Einzelnachweise
- ↑ La posición argentina en la Sociedad de las Naciones
- ↑ La Nación vom 6. Mai 2001 Había un Río Jordan al sur del Nuevo Mundo... y era el Río de la Plata
- ↑ ABC vom 26. Juni 1927 Últimamente han salido: para Lisboa, el ministro de la Argentina, D. Roberto Levillier; para su finca de Fuen abrada
- ↑ ABC vom 26. Januar 1935 Salutación a Levellier
- ↑ ABC vom 25. Januar 1935 La Banda de la Orden de la República al Sr. Levillier
- ↑ Se trata de la Circular 11, una orden secreta emitida en 1938 por el canciller José María Cantilo para que los cónsules negaran cualquier tipo de visa „a toda persona que fundadamente se considere que abandona su país como indeseable o expulsado, cualquiera sea el motivo de su expulsión“
- ↑ Historia de las Relaciones Exteriores Argentinas, Las actividades del nazismo en la Argentina
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