Liḫzina

Liḫzina

Liḫzina (hatt. Laḫzan) war eine Kultstadt der Hethiter, deren Lage nicht genau bestimmt werden kann. Sie lag im Norden, möglicherweise an der Küste des Schwarzen Meeres, westlich der Stadt Zalpa zum Land Pala hin. Nahe der Stadt erhob sich der gleichnamige Berg Liḫšina (die Grapheme mit /z/ und /š/ wechseln bei diesem Ortsnamen ab).

Kultstadt

Die Stadt spielt in hattischen Mythen eine besondere Rolle. So zog sich der verärgerte Fruchtbarkeitsgott Telipinu in einen Hain nahe von Liḫzina zurück. Ein anderer Mythos berichtet dagegen vom Verschwinden des Wettergottes von Liḫzina. Ein nur fragmentarisch überlieferter Mythos (Mondgott fällt) erzählt, dass der Mondgott Kašku auf den Markt von Liḫzina fiel. Wenn der hethitische König einen Palast zu bauen wünschte, wurde ein Ritual vollzogen, wo erwähnt wird, dass die Sonnengöttin Eštan in Liḫzina gebaut hatte, ohne dass der mythologische Hintergrund überliefert wird.

Bekannt sind zudem kultische Tänze nach der Art von Liḫzina (heth. laḫšanili). Die Königin Puduḫepa ließ in Liḫzina einen neuen Tempel errichten.

Pantheon

Das überlieferte Pantheon von Liḫzina bestand aus dem Wettergott von Liḫzina und dessen Geliebeter Tašimi, den männlichen und weiblichen Gottheiten, Bergen und Flüssen von Liḫzina. Der Wettergott von Liḫzina erscheint häufig in Schwurgötterlisten.

Literatur

  • Volkert Haas: Geschichte der hethitischen Religion. Brill, Leiden, New York, Köln 1994, ISBN 90-04-09799-6 (Handbuch der Orientalistik. Abt. 1, Bd. 15). Seiten 609-611.

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