Puduhepa

Puduhepa
Puduḫepa (Mitte) mit Sonnengöttin, links Hattušili mit Wettergott, Felsrelief von Fıraktın

Puduḫepa war die Gattin des Hattušilis III., eines hethitischen Großkönigs des 13. Jahrhunderts v. Chr. Es ist nur wenig über sie bekannt, ihre erste Erwähnung stammt von Hattušili, der in seiner Apologie über die Heirat mit ihr berichtet. Ihr Vater, Bentip-šar aus Lawazantija (Elbistan oder Sirkeli Höyük) in Kizzuwatna war Priester der IŠTAR/Šaušga von Lawazantija, einer Göttin also, die eine enge Verbindung mit der Lieblingsgöttin des Hattusili, der IŠTAR/Šaušga von Šamuḫa besaß.

Die Namen von Puduḫepa und ihrem Vater sind hurritisch. Puduḫepa bezeichnet sich als Dienerin der hurritischen Göttin Hepat, gleichzeitig nennt sie sich aber auch „geliebt von der Sonnengöttin von Arinna“. Daher wurde oft davon ausgegangen, dass Puduḫepa in ihrer Jugend im Dienst der Hepat stand. Als sie Königin geworden war, habe sie die Gunst der Sonnengöttin von Arinna, die ja nun für sie die wichtigste Göttin war, dadurch gewinnen wollen, dass sie die beiden Gottheiten gleichsetzte, so, als hätte sie schon immer im Dienst der Sonnengöttin von Arinna gestanden. Inwiefern diese Identifikation aber nur Puduḫepa anzurechnen ist, oder ob sie auch sonst bestand, ist nicht zu entscheiden.

Mit ihrem Ehepartner scheint die Königin echte Zuneigung verbunden zu haben, und die beiden scheinen sehr einträchtig gehandelt zu haben. Auch wenn Puduḫepa viel für das Personal und die Erziehung der Kinder tat, so war sie doch eine derjenigen Königinnen, die am meistem am politischen Leben beteiligt war. Es sind viele ihrer Briefe an Staatsoberhäupter und Beamte überliefert, und natürlich auch von diesen an sie. Ramses II. von Ägypten nennt Puduḫepa „seine Schwester“, wie er Hattušili als seinen Bruder bezeichnet. Es sind auch viele Landschenkungsurkunden und Siegel überliefert, die sowohl den Namen des Königs als auch denjenigen der Königin tragen. Puduḫepa überlebte ihren Gemahl und war auch während der Regierungszeit ihres Sohnes, Tudhalija IV. Tawananna, also Großkönigin, wie dies im Hethiterreich üblich war.

Literatur

  • H. Otten: Puduhepa. Eine hethitische Königin in ihren Textzeugnissen. Franz Steiner Verlag, Mainz, Wiesbaden 1975.
  • H. Otten: Die Apologie Hattusilis III. Das Bild der Überlieferung. Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1981 (= Studien zu den Bogazköy-Texten 24).
  • D. Sürenhagen: Zwei Gebete Hattusilis und der Puduhepa. In: Altorientalische Forschungen. Band 8, 1981, S. 83–168.
  • A. Ünal: Hattusili III. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1974 (= Texte der Hethiter 3–4).
  • H. Klengel: Geschichte des hethitischen Reiches. Brill Verlag, Leiden, Boston, Köln 1999 (= Handbuch der Orientalistik 34).

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