- Lingwa de Planeta
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Lingwa de Planeta Projektautor Dmitri Iwanow, Anastassija Lyssenko, Jelena Iwanowa, Asja Winogradowa Jahr der Veröffentlichung 2006 Sprecher unbekannt Linguistische
Klassifikation- Konstruierte Sprache
- Plansprache
- Internationale Plansprache
- Lingwa de Planeta
- Internationale Plansprache
- Plansprache
Besonderheiten Basierend auf den 10–12 weltweit am meisten gesprochenen Sprachen Lingwa de Planeta, abgekürzt LdP, ist ein Plansprachenprojekt, das im Jahre 2006 von einer Gruppe aus Sankt Petersburg vorgestellt wurde. Es basiert auf dem Vokabular der am meisten gesprochenen Sprachen der Erde: Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch, Russisch, Hindi, Arabisch und Persisch.
Inhaltsverzeichnis
Idee
Die Autoren dieses Sprachprojekts sind der Überzeugung, dass sich in Zukunft eine Weltverständigungssprache herausbilden wird, die Merkmale der weitverbreitetsten Sprachen in sich vereinigen wird. Lingwa de Planeta wird als Prototyp einer solchen Sprache verstanden.
Durch die Einbeziehung der wichtigen nichteuropäischen Sprachen wird versucht, dem Prinzip der Neutralität Rechnung zu tragen. Die Einbeziehung von Elementen aus vielen Nationalsprachen wird als wichtiger psychologischer Faktor angesehen, der die Akzeptanz einer solchen Sprache verbessern wird. Alle Sprachelemente basieren auf natürlichen Sprachen, wobei die ursprüngliche Form weitgehend beibehalten wird. Weder werden Wörter erfunden, noch solche aus toten Sprachen wiederbelebt.
Sprachbeschreibung
Der größte Teil des Vokabulars ist, wie in vielen anderen Plansprachenprojekten, lateinischen Ursprungs, weil dieses heute sehr weit verbreitet ist. Bei der Form, in der dieses verwendet wird, orientiert man sich an den Vorbildern von Esperanto und Novial. Eine weitere wichtige Rolle spielt auch das Englische, wobei die Aussprache einerseits vereinfacht, andererseits die Schreibweise der Aussprache angepasst wurde.
Auffallendes Merkmal ist die Einbeziehung eines signifikanten Teils nicht-westlichen Vokabulars (vor allem chinesischen, indischen, arabischen und slawischen Ursprungs). Dies umfasst etwa 20% des Gesamtvokabulars. Da dieses aber vor allem bei wichtigen Wörtern des alltäglichen Sprachgebrauchs zum Einsatz kommt, wird dieser Anteil wahrscheinlich als deutlich höher empfunden.
Einige Sätze klingen fast wie russisch:
"Mata snova dumi om sey nove filma." – Mutter denkt wieder an diesen neuen Film.
Andere bestehen fast nur aus chinesischen Wörtern:
"Ta shwo ke ta bu yao chi yan, ta yao nangwa." – Er sagt, dass er kein Hammelfleisch essen will. Er möchte lieber Kürbis.
Andere aus Hindi-Wörtern:
"Me jan ke mata pri pi chay." – Ich weiß, dass Mutter gerne Tee trinkt.
Andere aus arabischen:
"Juma sabah me safari." – Freitagmorgen gehe ich auf eine Reise.
Lingwa de Planeta verwendet eine sehr einfache Grammatik. Verben und Adjektive sind unveränderlich, ebenso auch die Substantive, mit Ausnahme der Pluralendung. Die Beziehungen zwischen den Satzteilen werden durch Präpositionen oder durch mittels eines Bindestrichs angehängten Endungen hergestellt. Die Grammatik ist insgesamt wenig restriktiv und lässt Spielraum für mehrere gleichwertige Ausdrucksweisen.
Stabilität
Nach der Erstveröffentlichung im Jahre 2006 wurde die Sprache unter Einbeziehung von Mitarbeitern aus mehreren Ländern weiterentwickelt. Als Resultat wurde im Juni 2010 die „Basic Edition of LdP“ veröffentlicht, die als sehr stabil angesehen werden kann. Sie umfasst ein Vokabular von etwa 3300 Wörtern mit Referenz zu Englisch und Russisch. Eine sehr umfangreiche und detaillierte Grammatik mit vielen Beispielen liegt vor.
Weblinks
- Website des Projekts (englisch/russisch) mit ausführlicher Sprachbeschreibung, Wörterbuch, Einführungskurs und Beispieltexten
- Konstruierte Sprache
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