Lisa Tjalve

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Lisa Tjalve im Juni 2011

Lisa Tjalve (* 24. Oktober 1974 in Kopenhagen) ist eine dänische Opernsängerin (Sopran)

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lisa Tjalve ist in Kopenhagen aufgewachsen. Ihre Begabung für den Gesang wurde früh von dem dänischen Dirigenten Tage Mortensen entdeckt. Schon in den Jahren 1985-91 sang sie unter seiner Leitung als Solistin in zahlreichen Konzerten, Fernsehübertragungen und CD-Produktionen mit den Orchestern des Dänischen Rundfunks. Im Jahr 1993 absolvierte sie zunächst eine private Schauspielausbildung beim Königlich Dänischen Schauspieler Søren Weiss.

Im Sommer 2000 schloss sie ihr Diplom an der Hochschule für Musik Köln mit Auszeichnung ab. 2003 folgte ihr Konzertexamen in der „Solistenklasse“ am Königlich Dänischen Musikkonservatorium Kopenhagen. In ersten Engagements sang die Sopranistin am Stadttheater Pforzheim, am Teatro Vipiteno sowie am Hebbel-Theater Berlin mit der Zeitgenössischen Oper Berlin.

Bereits während ihres Studiums wurde die Sängerin als festes Ensemblemitglied am Theater Lübeck engagiert (2001-2003), wo sie wichtige Fachpartien wie u. a. Despina aus „Cosi fan tutte“, Lauretta aus „Gianni Schicchi“, Rosina aus „Il Barbiere di Siviglia“, Sophie aus „Der Rosenkavalier“ und Valancienne aus „Die Lustige Witwe“ sang. Auch die exponierten Koloraturrollen wie Agnes in „Die Schule der Frauen“ von Rolf Liebermann und Zémire aus „Zémire et Azor“ von E. M. Gretry gehörten zu ihrem Lübecker Repertoire. Jürgen Kesting, der bekannte deutsche Opernkritiker, schrieb in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass Lisa Tjalve der ”Zémire mit blitzsauberen Koloraturen und feinen dynamischen Nuancen ebenso gerecht wurde wie der Anmut der Erscheinung einer wirklichen Belle“. 2003 verlieβ die Sängerin ihre Anstellung als festes Ensemblemitglied des Theaters Lübeck auf eigenen Wunsch, blieb aber diesem Theater weiterhin als Gast verbunden. Weitere Repertoirerollen waren Calisto aus “ La Calisto“, Iphise aus „Dardanus“, Maria aus „West Side Story“ und Susanna in „Le Nozze di Figaro“.

Lisa Tjalve konzertierte nachfolgend als Solistin u. a. mit Lieblingswerken wie Carmina Burana von Orff , Stabat Mater von Pergolesi , Messias von Händel und Die Schöpfung von Haydn und sang in Operetten- und Opernaufführungen in der Philharmonie Köln, der Philharmonie Berlin, der Beethovenhalle Bonn, der Crown Hall Jerusalem, der Harmonie Heilbronn, der Musik- und Kongresshalle Lübeck, der Liederhalle Stuttgart, dem Konzertsaal des Dänischen Rundfunks und auf der Bühne der Salzburger Osterfestspiele. Hier begegnete sie Dirigenten wie Claudio Abbado, Marcus Creed, Helmuth Froschauer, Konrad Junghänel und Uri Segal sowie den Regisseuren Calixto Bieito, Michael Hampe, Anthony Pilavachi und Peter Stein und arbeitete u. a. mit den Berliner Philharmonikern, dem Orchester der Komischen Oper Berlin, The Jerusalem Symphony Orchestra, dem WDR-Symphonie Orchester, den Lübecker Philharmonikern und den Orchestern des dänischen Rundfunks zusammen.

2005 hatte sie als die wahnsinnige Cecil in „Hosekræmmeren“ von Svend S. Schulz an der Fynske Oper in Dänemark grossen Erfolg. So schrieb der bekannte Opernsänger und Kritiker Ulrich Cold in der dänischen Zeitung Børsen von einer Sängerin auf „himmelhoch künstlerischem Niveau”, die ”Stimme, Aussehen, Technik und Spielfreude in groβem Stil” besitzt.

2006 gründete sie das „Trio Bel Canto“ zusammen mit dem dänischen Tenor David Danholt und dem international gefragten Pianisten Ulrich Stærk. In der Spielzeit 2006/2007 sang sie die Rolle der Calisto in der wiederentdeckten Händeloper „Giove in Argo“ an der Markgräflichen Oper Bayreuth mit dem Orchester Concert Royal und gab ihr Debut als Pinocchio in der gleichnamigen Oper des Komponisten Pierangelo Valtinoni in der deutschen Uraufführung an der Komischen Oper Berlin.

2007 wurde sie in der bekannten Dänischen Zeitung B.T. als „die neue Opernhoffnung Dänemarks“ bezeichnet.

Auf Tournée mit dem Musikdramatisk Theater Dänemark war Lisa Tjalve ebenfalls in und in 2011 als Musette in La Bohéme zu hören. 2009 wurde sie wieder eingeladen, die Hauptrolle in der Oper „Pinocchio“ an der Komischen Oper Berlin zu singen, gleichzeitig gestaltete sie dort auch die Melissa in Calixto Bieitos aufsehenerregender Inszenierung von Glucks Oper „Armida“. Danach folgte die Mater Gloriosa in Mahlers 8. Sinfonie „Sinfonie der Tausend“ in der Philharmonie Köln u. a. zusammen mit Janice Dixon und dem Dirigenten Heinz-Walter Florin. Die Sängerin verbindet eine enge Zusammenarbeit mit dem Heilbronner Symphonieorchester und seinem Dirigenten Peter Braschkat, so wie gemeinsame Aufführungen mit ihrem Mann Marc Lingk in "Elektronisches Glück". Sie ist seit mehreren Jahren ein gern gesehener Gast an der Alten Oper in Erfurt, wo sie die jährlichen Galakonzerte, u. a. zusammen mit Gunther Emmerlich und Reinar Süss gestaltet. 2009/2010 war sie ausserdem mit den Berliner Grammophonikern und dem Berliner Operetten-Star Heiko Reissig auf Tournee, Auftritte u. a. in der Philharmonie Berlin. Seit 2010 arbeitet sie regelmässig mit der Zeitgenössichen Oper Berlin zusammen. So sang sie in 2011 u.a. Morton Feldman´s "I met Heine on the Rue Fürstenberg" in dem gleichnamigen Film von der Zeitgenössischen Oper Berlin, in der sie auch eine tragende Filmrolle hat. In 2012 singt sie die Hauptrolle "Die Fremde" in der Uraufführung von Sidney Corbett´s Oper Europa, ebenfalls in einer Zusammenarbeit mit der Zeitgenössischen Oper Berlin.

Preise

Lisa Tjalve ist Preisträgerin mehrerer internationaler Gesangswettbewerbe. So gewann sie 2007 den ersten Preis im Fach Operette, den "Renate Holm-Operetten-Preis“ beim Paul-Lincke Gesangswettbewerb, der in Verbindung mit den Elblandfestspielen Wittenberge steht. Zusätzlich gewann sie den „Engagementspreis“ der Elblandfestspiele, wo sie zusammen mit der Operetten- Legende Johannes Heesters auftrat und den „Emmerich Kálmán-Preis“ erhielt. Die Preisübergabe wurde im Deutschen Fernsehen (RBB) übertragen. Im selben Jahr wurde sie Semi-Finalistin im „D´Art lyrique“- Gesangswettbewerb mit Barbara Hendricks als Vorsitzender der Jury. 2008 wurde sie mit der Gottlob Frick Ehrenmedaille ausgezeichnet, zusammen mit den namhaften Kammersängern Renate Holm, Heinz Holezek, Gwyneth Jones, Heinz Hagenau, Andrzej Saciuk und Peter Runge sowie dem bekannten österreichischen Opernmoderator Peter Dusek vom ORF.

Künstlerische Charakteristika

Lisa Tjalve ist eine vielseitige Künstlerin. Sie ist sowohl als Opern- und Operettensängerin wie auch als Lied- und Improvisationssängerin zu hören, und ihr besonderes Merkmal ist immer, Singen und Schauspiel zu einer höheren Einheit zu verschmelzen. So wurde sie oft als die Sopranistin mit dem „gefühlsvollen, anrührenden Ausdruck“ beschrieben, mit einer Stimme, die ebenso „anschmiegsam wie wandlungsfähig ist“. Tjalve sprang des öfteren ganz kurzfristig für eine Rolle ein, wie im Jahr 2006 an der Komischen Oper Berlin in der Titelrolle der Oper Pinocchio. Mit dem von ihr gegründeten Trio Bel Canto inszeniert und gestaltet sie Opern- und Operetten-Abende in Berlin und in Kopenhagen. Die Sängerin lebt seit 1993 in Deutschland, Wohnort Berlin.

CD-Einspielungen

  • 2007: Solo-Album Lisa Tjalve, Lyric & Coloratura Arias Live, with piano; Label: Bross-Art- & Danacord Records
  • 2006: Giove in Argo, Oper von Händel, mit dem Orchester Concert Royal; Label: Cantate Musicaphon Records (Ersteinspielung)
  • 2000: Die Schöpfung von Haydn ,mit dem Neurheinishen Kammerorchester Köln; Label: Schumacher Musics Handmade
  • 1998: Sphärenmusik, Kompositionen von Donatus Haus und Karlheinz Stockhausen; Label: Miadia Musik

Weblinks


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