Liste der Wüstungen bei Brilon

Liste der Wüstungen bei Brilon

In der Liste der Wüstungen bei Brilon sind Wüstungen aufgezeichnet, die auf dem Gebiet der heutigen Stadt Brilon liegen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die hier aufgeführten Orte sind im Mittelalter dem großen Wüstungsprozess zum Opfer gefallen sind. Nicht alle waren Dörfer im heutigen Sinne, manche waren auch Einzelhöfe. Es hat sich dabei wohl um einen schleichenden, langsamen Vorgang gehandelt. Dieser setzte um 1300 ein. Über die Gründe für das Verlassen des Ortes gibt es unterschiedliche Theorien. Angedacht wird beispielsweise die Anziehungskraft der Stadt Brilon. Ein weiterer Grund waren Pestepidemien und das Bedürfnis der Bewohner, in befestigten Städten Schutz zu suchen.

Einige dieser Wüstungen wurden in der Neuzeit neu besiedelt.[1]

Name Beschreibung Bild
Altenbrilon beim neuen Friedhof Brilon
Gedenkstein Altenbrilon
Am Frettholze
Aspe 1225 erwähnt; vermutlich westlich von Brilon; nicht identisch mit Aspe bei Marsberg
Assinghausen Ässcher Höfchen zwischen Brilon und Scharfenberg; nicht identisch mit Assinghausen im Assinghauser Grund
Borghardsberge die Stelle ist bezeichnet durch den Namen Borbergs Kirche
Boxen
Bredenbeck
Dederinghausen
Desbeke
Detwardinghausen vermutlich am Etzelsberg gegenüber dem Renzelsberg; Funde von mittelalterlichen Scherben und Spuren von Wallabgrenzungen
Dinghausen vor dem Bilstein in Richtung Brilon
Dorslon 1100 und 1277 erwähnt
Düggeler
Eickhoff
Elderinghausen
Elleren bei Rixen
Florem 1313 erwähnt
Fülsenbeck
Geilinghausen auch Geilingen; wie Desbeke an der Nordseite des Bilsteins in Richtung Haus Romberg
Glinden auch Glindene; in Madfeld zwischen Almer Straße und Holzweg, Quellgebiet des Aabachs
Hallinghausen
Heddinghausen
Hemberg
Hemminghusen auch Emminchusen; Hemmeker Bruch östlich der L 956 zwischen Madfeld und Bleiwäsche; Standort einer Kapelle
Hengesbeck
Hilbringhausen
Hof Hechlar
Holteringhausen in den Holtern zwischen Gretenberg und Windsberg
Hondertat
Hoyeshausen an der Becke hinter dem Hoysser, jetzt Hölsterloh, nördlich von Gudenhagen in der Gegend des heutigen Golfplatzes bei Brilon
Hummelshausen auch Humboldshausen; zwischen Buddenberg und Fersenberg an der Waldeckschen Grenze, östlich von Bontkirchen und Hoppecke
Keffelke
Kneblinghausen bei Wülfte
Kranewinkel zwischen dem Eschenberg und dem östlichen Hang des Hängeberges.[2]
Krazinger Hof bei Wülfte
Lederke
Lehmekesbrok auch Lehmkesbrok; westlich von Scharfenberg; um 1300 wüst
Marklinghausen 1338 erwähnt; in parochia thülen (in der Pfarrei Thülen)
Meveringhausen bei Gut Almerfeld
Oestlingen auch Osning, Osningen; heutiges Madfeld
Ratmeringhausen hinter dem Ratmerstein in Richtung Aamühlen
Richwardinghusen
Rodenberg in der Düggeler Mark; Höfe, die zum Haupthof Lederke gehörten
Walberinghausen auch Wulferinghausen, Wolmeringhausen oder Barmeringhausen; beim Weiler Lohe in der Pfarrei Alme
Weissinghausen auch Weißinghusen; bei Gut Almerfeld
Wenster bei Wülfte
Wersinghusen auch Vressinghausen; am Papenschen Dorn (auch Padberger Turm)
Weveringhausen mit dem Dickhofe zwischen Brilon und Alme
Wintersberg auch Windsberg
Wulfferinchhusen westlich der L 956 zwischen Madfeld und Bleiwäsche auf dem Gebiet des Windparks

Literatur

  • Johann Suitbert Seibertz: Quellen der westfälische Geschichte. Band 2.
  • Josef Rüther: Heimatgeschichte des Landkreises Brilon. Regensburg Verlag, Münster 1957.
  • Gerhard Brökel, Vergangene Zeiten, Geschichte aus Brilon Band I, Seite 43, Podszun, Brilon, 2003, ISBN: 3-86133-341-4

Einzelnachweise

  1. Josef Rüther: Heimatgeschichte des Landkreises Brilon. Regensburg Verlag, Münster 1957.
  2. Quellen der westfälischen Geschichte, Band 3, Seite 243

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