Hallenberg

Hallenberg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hallenberg
Hallenberg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hallenberg hervorgehoben
51.1119444444448.6211111111111420
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Höhe: 420 m ü. NN
Fläche: 65,36 km²
Einwohner:

4.391 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km²
Postleitzahl: 59969
Vorwahl: 02984
Kfz-Kennzeichen: HSK
Gemeindeschlüssel: 05 9 58 020
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
59969 Hallenberg
Webpräsenz: www.stadt-hallenberg.de
Bürgermeister: Michael Kronauge (CDU)
Lage der Stadt Hallenberg im Hochsauerlandkreis
Hessen Hamm Kreis Höxter Kreis Olpe Kreis Paderborn Kreis Siegen-Wittgenstein Kreis Soest Märkischer Kreis Arnsberg Bestwig Brilon Eslohe (Sauerland) Hallenberg Marsberg Medebach Meschede Olsberg Schmallenberg Sundern (Sauerland) WinterbergKarte
Über dieses Bild
Hallenberg mit Blümer
Gebäude der oberen Kirchstraße

Hallenberg ist eine Landstadt im Rothaargebirge und gehört zum Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Hallenberg ist die kleinste Stadt und die zweitkleinste Gemeinde des ganzen Bundeslandes nach Dahlem im Kreis Euskirchen und damit auch die kleinste westfälische Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Hallenberg ist die südlichste Stadt im Hochsauerlandkreis. Sie liegt in den östlichen Ausläufern des Rothaargebirges an der südöstlich am Stadtgebiet vorbei führenden Landesgrenze zu Hessen und wird von der Nuhne durchflossen, in die im Stadtgebiet die Weife mündet. Die Stadt liegt in der Hallenberger Bucht, die zum Ostsauerland gehört, zu dem auch die sich nordöstlich anschließende Medebacher Bucht zählt. Östlich von Hallenberg erstreckt sich die Breite Struth. Zu den Bergen bei Hallenberg gehören der Bollerberg (757,3 m) und der Heidekopf (703,8 m).

Geologie

Hallenberg liegt, geologisch betrachtet, auf dem südlichen Teil des Ost-Sauerländer Hauptsattels. Im Westen des Stadtgebietes stammen die Gesteinsformationen überwiegend aus dem Oberdevon und im Osten aus dem Unterkarbon. Dies erkennt man zum Beispiel in einem zwei Kilometer westlich Richtung Wunderthausen gelegenen Steinbruch. Ein anderer, alter Schiefer-Steinbruch befindet sich nördlich von Hallenberg an der Freilichtbühne. Er enthält im oberen Bereich schwarze Kieselschiefer (Lydite).[2]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind in Nordrhein-Westfalen:

und im Bundesland Hessen:

Stadtgliederung

Hallenberg besteht neben der Kernstadt (34,72 km²) aus den Ortsteilen

Geschichte

Ein Vorläufer der späteren Stadt Hallenberg war vermutlich die im Tal südöstlich der Stadt gelegene Siedlung „Mercelinchusen“. Für die Gründung der Stadt Hallenberg spielte ihre ausgesprochene Schutzlage eine wichtige Rolle. Sie wurde errichtet auf einem Bergsporn, der sich auf einer lang gestreckten Halde hinzieht, die vom Heidekopf in den Mündungswinkel der Flüsschen Nuhne und Weife ausläuft. Davon wird die Namensgebung abgeleitet. An dieser Stelle hatte der Abt von Deutz einen Hof besessen, den der Kölner Erzbischof zur Erbauung der Stadt übernahm. Dafür erhielt der Abt im Tausch einen Hof in Deutz. Die wenig günstige Verkehrslage in direkter Nachbarschaft zur Herrschaft der Landgrafen von Hessen, der Grafen von Waldeck und Wittgenstein hatte gegenüber der Schutzfunktion der Befestigung eher untergeordnete Bedeutung.

Die Stadt wurde etwa gleichzeitig mit den Städten Schmallenberg und Winterberg in den Jahren nach 1240 durch den Marschall Arnold von Hochstaden angelegt. Ab 1258/1259 lässt sich ein Burgmann nachweisen. Für 1271 ist ein Stadtsiegel überliefert. Um 1300 begegnen uns erstmals Bürgermeister („proconsules et consules“). Zu dieser Zeit besaß der Erzbischof von Köln zwei Mühlen bei Hallenberg. Mindestens eine davon ist spätestens 1562 in städtischen Besitz gelangt. 1288 wurden die Stadt und die Burg im Zusammenhang mit der Schlacht von Worringen zerstört, aber schon bald wieder aufgebaut.

Im Gebiet der Stadt Hallenberg befinden sich die Wüstungen Schnellinghausen, Frederinghausen, Gunterdinghausen, Merklinghausen und Beckhausen. Diese wurden im Spätmittelalter von ihren Bewohnern verlassen, die größtenteils nach Hallenberg zogen.

1537 kam es zu einer Grenzeinigung des Erzbischofs von Köln mit dem Landgrafen von Hessen. Die Dörfer Bromskirchen und Somplar gingen dem Herzogtum Westfalen endgültig verloren. 1596 einigte man sich auf einen Grenzvergleich mit der Grafschaft Wittgenstein. 1663 wurde der Grenzverlauf mit der Grafschaft Waldeck beschrieben.

Im Verlauf von hundertdreißig Jahren (von 1591 bis 1717) sind in dem kleinen Ort Hallenberg, wie auch in anderen Orten des kurkölnischen Herzogtums Westfalen, Hexenprozesse durchgeführt und Menschen hingerichtet worden. Bei vielen Prozessen ist der Ausgang unklar. Es wurden in der Stadt 26 Hexenprozesse vom Kurfürstlichen Schöffengericht, mit min. 200 angeklagten Menschen, durchgeführt. Mindestens 43 Menschen verloren auf grausamste Weise ihr Leben. Höhepunkt des Verfolgung war das Jahr 1628, als bei rund 500 Einwohnern aus 110 Familien gleich 20 Personen der Prozess gemacht wurde. Die Flurbezeichnung des damaligen öffentlichen Richtplatzes heißt heute noch Galgenbüsche und liegt an der Landstraße in Richtung Somplar. Erst am 14. September 2011 beschloss der Rat von Hallenberg die Rehabilitation der im Bereich der heutigen Stadt Hallenberg während des 16. und 17. Jahrhunderts im Rahmen der Hexenverfolgungen unschuldig verurteilten und hingerichteten Menschen.[3]

Erstmalig wurde 1621 die Stadt durch den Dreißigjährigen Krieg berührt. Zur Abwendung der Bedrohung durch den bei Frankenberg befindlichen Christian von Braunschweig forderte sie von der benachbarten Stadt Winterberg 50 Schützen an. 1623 kam es zur ersten Einquartierung von Soldaten. 1632 wurde die Stadt von Hessen ausgeplündert, die Einwohner flohen zweimal aus der Stadt. Erneut floh die Bürgerschaft 1633 und 1646. 1634 wurde das Niedertor demoliert und damit die Stadt verteidigungsunfähig gemacht. Bis zum Jahr 1638 war fast die Hälfte der Bürger bei Kämpfen umgekommen. Ab 1643 kam es immer wieder zu schwedischen Drangsalen, die 1649 in einer Brandschatzung kulminierten. Erst das Folgejahr wurde in der Stadt nach Abzug der Schweden und Hessen und nach Bezahlung der letzten Kriegskontributionen als Friedensbeginn betrachtet.

Im Siebenjährigen Krieg mussten um 1760 zur Begleichung von Kontributionen zahlreiche Kapitalien aufgenommen werden.

Auf dem Katasterblatt von 1831 erkennt man die Einteilung in die vier Stadtviertel Burg, Raphun, Eisernhut und Eudeut. Neben der Pfarrkirche lag der Petrusbrunnen, das Rat- und Brauhaus und am Westende das Burggelände. Zwei Tore hatte der Ort, und zwar das Obertor im Norden mit dem Weg nach Winterberg, sowie das Niedertor im Südosten mit dem Weg nach Marburg über Bromskirchen. Südöstlich des Niedertors sieht man die Merklinghäuser Kirche. Östlich fließt die Nuhne von Norden nach Süden.

1816 kam Hallenberg nach einer hessischen Übergangszeit zum Königreich Preußen. 1826 wurde Hallenberg mit den Schultheißenbezirken Braunshausen, Hesborn, Liesen und Züschen zur Landbürgermeisterei Hallenberg zusammengeschlossen. 1838 wurde für Hallenberg die revidierte Städteordnung angenommen und damit die Trennung von dem neuen Amt Liesen vorgenommen. 1856 erfolgte ein erneuter Zusammenschluss mit dem Amt Liesen.

Am 30. Januar 1945 erlebte Hallenberg einen Luftangriff durch Tiefflieger, bei dem zwei Zivilisten getötet wurden.[4] Beim zweiten und letzten Luftangriff am 17. März starb eine weitere Zivilperson. Anfang 1945 wurde auch der Volkssturm in Hallenberg aufgerufen. An den Eingangsstraßen wurden Panzersperren und Deckungslöcher angelegt. Am 29. März um 8 Uhr musste der Volkssturm unter dem Kommando von Oberförster Josef Quick antreten. Quick schickte den Volkssturm nach Hause. Gegen 9 Uhr erreichte ein US-Panzerspähwagen Hallenberg und eröffnete mit dem Maschinengewehr das Feuer auf Soldaten der Wehrmacht auf dem Rückzug, welche von ihren Fahrzeugen zu fliehen versuchten. Quick übergab dem Kommandanten des US-Panzerspähwagens, einem fließend deutsch sprechen Offizier, die Stadt. Der stellvertretende Ortsgruppenleiter der NSDAP, Aloys Maurer, hisste während dessen auf dem Kirchturm eine weiße Fahne. Von den in Hallenberg befindlichen Wehrmachtssoldaten ergab sich ein Teil, während andere flohen. Eine Geschützabteilung sprengte vor der Flucht ihre Geschütze. Einige Soldaten, welche nicht schnell genug ihre Waffen weggeworfen hatten, fielen noch im Feuer nachrückender US-Panzer. Sie wurden später auf dem Hallenberger Friedhof begraben. Unter der Zivilbevölkerung gab es beim Einmarsch der US-Truppen keine Opfer. Auch größerer Sachschaden blieb Hallenberg erspart. Die US-Truppen durchsuchten Hallenberg nach Soldaten, registrierten die männliche Bevölkerung und beschlagnahmten Waffen, Fotoapparte und Ferngläser. Rings um die Stadt wurden Geschützbatterien in Stellung gebracht, welche bis zum Abzug, am Nachmittag des 2. April, Ziele in Züschen und Winterberg beschossen. Hallenberg erhielt ferner einen amerikanischen Kommandanten, und Josef Pippel wurde zum Bürgermeister ernannt. Zeitweise gab es in den nächsten Wochen Probleme mit plündernden ehemaligen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, bis diese abtransportiert wurden.

Am 29. März besetzten aus dem Hessischen vorstoßende US-Truppen gegen 9 Uhr auch Braunshausen kampflos.[5] Noch am Vormittag des 29. März wurden auch Liesen und Hesborn besetzt.[6] Nur in Liesen kam es zu kurzen Kämpfen. Im Zweiten Weltkrieg fielen 127 Hallenberger, zumeist an der Ostfront, als Soldaten oder starben in Gefangenschaft.[7]

Die alte Verwaltungsgliederung wurde beibehalten bis zum Jahr 1975, als die neue Stadt Hallenberg aus den Gemeinden Hallenberg, Liesen, Hesborn und Braunshausen gebildet wurde. Damit wurde das Amt Hallenberg aufgelöst. Die Ortschaft Züschen wurde der neugebildeten Großgemeinde Winterberg zugeschlagen.

Eingemeindungen

Im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen wurden am 1. Januar 1975 die Orte Braunshausen, Hesborn und Liesen eingemeindet.[8]

Der Stadtteil Braunshausen ist erstmals im Jahr 1474 urkundlich mit dem Verkauf des Antoniushofes erwähnt. Das Dorf ist bis heute eine reine Agrargemeinde geblieben.

Hesborn dürfte gegen Anfang des 11. Jahrhunderts gegründet worden sein. Dem Kirchturm sagt man das Baujahr 1127 nach.

Die erste urkundliche Erwähnung des Stadtteils Liesen datiert auf das Jahr 1313. Auch in Liesen hat sich kaum Industrie angesiedelt. Der Ort hat sich in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich durch einen stetig wachsenden Fremdenverkehr weiterentwickelt und ist staatlich anerkannter Erholungsort.

Einwohnerentwicklung der Kernstadt

Einwohnerentwicklung Hallenberg 1864–1966[9]
Jahr Einwohner
1864 1360
1939 1544
1950 2342
1961 2321
1964 2481
1966 2520

Einwohnerentwicklung der Großgemeinde ab 1975

Einwohnerentwicklung Hallenberg 1975–2004[10]
Jahr Einwohner
1977 4666
1990 4845
1991 4903
1992 4966
1993 4943
1994 4948
1995 4997
1996 4970
1997 4965
1998 4883
1999 4850
2000 4732
2001 4737
2002 4662
2003 4678
2004 4669

Politik

Stadtrat

Rathaus

Der Rat der Stadt Hallenberg hat 20 Mitglieder. Die Kommunalwahl vom 30. August 2009 führte zu folgender Sitzverteilung:

  • CDU 16 Sitze
  • SPD 1 Sitz
  • Bürger für Hallenberg (BfH) 3 Sitze

Bürgermeister

Der Bürgermeister der Stadt Hallenberg ist Michael Kronauge (CDU). Ehrenamtliche Stellvertretende Bürgermeister sind Alfred Mörchen (CDU) und Rita Schnorbusch (CDU). Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters ist Matthias Stappert (parteilos).

Wappen

Wappen der Stadt Hallenberg Blasonierung:

In Silber (Weiß) ein durchgehendes schwarzes Kreuz, bewinkelt von vier aufgeschichteten schwarzen Schlüsseln mit abgekehrten Bärten.

Beschreibung:

Schlüssel und Kreuz sind Symbole des Erzbistums und Kurfürstentum Köln, zu dem Hallenberg bis 1803 gehörte. Das Wappen wurde 1975 von der alten Stadt Hallenberg übernommen.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Petrusbrunnen

Das kulturelle Leben der Stadt Hallenberg zeichnet sich durch das Ehrenamt aus. Viele Vereine sind Träger des kulturellen Lebens. Auch das Stadtarchiv Hallenberg mit seinen zum Teil bis ins Mittelalter zurückreichenden Archivalien ist ehrenamtlich geleitet. Das Schützenfest ist das bedeutendste gesellschaftliche Ereignis im Ort und wird von fast allen Einheimischen sowie vielen ehemaligen Einwohnern besucht.

Beliebte Ausflugsziele sind die Aussichtstürme von Bollerberg und Heidekopf, von denen der Blick bis weit nach Hessen reicht.

Des Weiteren findet im August eine Marien-Wallfahrt zur Unterkirche statt, in der sich das Gnadenbild „Unserer lieben Frau von Merklinghausen“ befindet.

Ein Höhepunkt in jedem Jahr ist die Durchführung der Hallenberger Osternacht, also ein ganz besonderer Osterbrauch, in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag durch den katholischen Burschenverein.

Theater

Seit dem Jahr 1946 besitzt Hallenberg eine Freilichtbühne, die nördlich der Stadt auf dem Gelände eines stillgelegten Steinbruchs errichtet wurde. Schauspieler sind Einwohner der Stadt, die jährlich im Sommer ein anderes Stück aufführen. Alle zehn Jahre wird eine Passion Christi aufgeführt.[12]

Museen

  • Infozentrum Kump, Hallenberg (Wechselausstellungen, Mausefallen-Dauerausstellung, Historischer Lagerkeller)
  • Eishäuschen Hallenberg (Historisches Eishaus, beherbergt die Dauerausstellung „Eiskunst im Eishaus“)

Diese Einrichtungen sind Mitglied in der Museumslandschaft Hochsauerlandkreis.

Musik

  • Stadtkapelle Concordia Hallenberg
  • Kirchenchor Cäcila Hallenberg
  • Jägerkapelle Hesborn
  • Musikverein „Die Liesetaler“
  • Männerchor Braunshausen

Bauwerke

Kirchturm von St. Heribert

Die Stadt Hallenberg hat in ihren Stadtteilen über 50 Baudenkmäler. Zu den herausragendsten Sehenswürdigkeiten gehören:

  • Katholische Pfarrkirche St. Heribert, Hallenberg: vorwiegend 13. Jahrhundert; Barockausstattung. Bei der Restaurierung wurde die Renaissance-Ausmalung von 1558 aufgedeckt und erhalten.
  • Katholische Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Hallenberg (Merklinghauser Kapelle): 12. Jahrhundert, kleiner, gewölbter zweijochiger Raum mit rechteckigem Chor und Dachreiter. Gnadenbild „Unsere liebe Frau von Merklinghausen“. Die Kapelle wurde 1981 restauriert, dabei alte Fresken entdeckt und freigelegt.
  • Historischer Stadtkern mit schönen Fachwerkhäusern. Marktplatz mit Petrusbrunnen (1756). „Quartal Burg“ mit noch funktionierendem Backhaus aus 1646.
  • Informations- und Kommunikationszentrum Kump in Hallenberg: Ehemals Wohn- und Geschäftshaus aus de 18. Jahrhundert. Anbau von 1908/1910.
  • Katholische Pfarrkirche St. Goar in Hesborn: Alter Turm; Barock-Altäre aus dem ehemaligen Kloster Glindfeld. 1989 restauriert.
  • Alte Pfarrkirche St. Thomas in Liesen: Datiert 1746; kleiner Saalraum aus Bruchsteinmauerwerk; heutige Nutzung: Pfarrheim.
  • Katholische Pfarrkirche St. Antonius in Braunshausen: Neugotischer Stil. 1989 restauriert.
  • Kreuzbergkapelle in Braunshausen: Mit weitem Blick auf das Sauerland und das benachbarte Hessenland.

Wirtschaft und Infrastruktur

Hallenberg hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem landwirtschaftlich geprägten Ort zu einer Gemeinde mit einem überdurchschnittlichen gewerblichen Beschäftigtenanteil (rund 2000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse) gewandelt.

Verteilung der Beschäftigten (in %, Stand 30. Juni 2004)

  • Land-/Forstwirtschaft 1 %
  • verarbeitendes Gewerbe 72 %
  • Baugewerbe 4,2 %
  • Handel-, Gastgewerbe und Verkehr 15,2 %

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW

Größere Unternehmen in Hallenberg sind die folgenden:

  • Borbet GmbH (Stammsitz)
  • Kusch+Co Sitzmöbelwerke GmbH & Co KG
  • Siepe Metallbearbeitung

Verkehr

Von Hallenberg aus erreicht man über die B 236/B 480 in ca. 45 min. die A 46 bei Bestwig (Richtung Ruhrgebiet) und in ca. 60 min. die A 44 (Richtung Kassel). Die wichtigste Straße ist die Bundesstraße 236, die in Richtung Norden nach Winterberg, in Richtung Süden über die Landesgrenze nach Frankenberg führt. Die L 617 ist ein Abzweig der B 236 und führt nach Liesen und Hesborn und weiter nach Medelon. Die L 717 führt von der Stadt aus nach Westen nach Berleburg, nach Osten in Richtung Bromskirchen. Ein Abzweig der L 717 ist die Kreisstraße 4105, die etwas von Hallenberg in Richtung Braunshausen führt. Die Kreisstraße 4132 verbindet Hesborn mit Dreislar. Braunshausen ist über die Gemeindestraße Nr. 6 mit Dreislar verbunden.[13]

Am 1. Dezember 1908 wurde die Ruhr-Eder-Bahn um das Teilstück Winterberg–Hallenberg erweitert. Am 14. November 1966 endete der Reiseverkehr zwischen Winterberg und Allendorf/Eder. Zwischen Hallenberg und Allendorf/Eder wurde der Güterverkehr am 28. Mai 1967 eingestellt. Am 30. Mai 1992 wurde ebenfalls der Güterverkehr zwischen Winterberg und Hallenberg stillgelegt. Die Trassenführung wurde zum Teil für den Straßenverkehr abgebaut.[14] Der nächste Bahnhof ist in Winterberg, ca. 17 km entfernt. Von dort aus verkehren Nahverkehrszüge in Richtung Bestwig und weiter in Richtung Ruhrgebiet und Kassel.

Medien

Als Tageszeigung für die Region erscheint die Westfalenpost mit einer Lokalausgabe für Brilon und den Hochsauerlandkreis. Ferner erscheint wochenweise der kostenlose Sauerlandkurier mit Informationen aus dem gesamten Sauerland. Alle zwei Wochen erscheint der Hallenberger Rundblick mit Informationen aus dem Stadtgebiet.

Öffentliche Einrichtungen

  • Informations- und Kommunikationszentrum „Kump“
  • Eishäuschen Hallenberg („Eiskunst im Eishaus“)
  • Ruhewald Hallenberg[15]
  • Stadthalle Hallenberg
  • Gemeindehaus Hesborn
  • Gemeindehaus Braunshausen
  • Hallenbad Hallenberg
  • Naturbad Hallenberg
  • St.-Josefs-Haus Seniorenwohnheim
  • Gemeindehaus Liesen

Bildung

Die Stadt Hallenberg ist Träger einer Grundschule. Ferner besteht am Schulzentrum Hallenberg ein Standort der Verbundschule Medebach-Hallenberg mit Realschul- und Hauptschulzweig.

Gymnasien befinden sich in den Nachbarstädten Winterberg, Medebach, Korbach und Frankenberg, Realschulen in Frankenberg und Korbach. Eine Gesamtschule mit Realschul- und Gymnasialzweig befindet sich in Battenberg/Eder.

Die Volkshochschule Hallenberg ist der Volkshochschule des Hochsauerlandkreises angeschlossen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Conrad Riesel, * ? – nach 1628, Notar, Stadtschreiber und Bürgermeister zu Hallenberg. Ihm verdankt die Stadt die Überlieferung zahlreicher städtischer Urkunden, die bis ins Mittelalter zurück reichen.
  • Ansgar Pöllmann (* 1871; † 20. Juni 1933), Benediktiner-Pater, veröffentlichte 1926 ein Verzeichnis des umfangreichen Hallenberger Stadtarchivs.
  • Adolf Winkelmann (* 10. April 1946), Filmregisseur und -produzent.
  • Carl-Ulrich Meyring (* 1946), Künstler
  • Elmar Welge, Fotograf und Journalist

Literatur

  • Alfred Bruns: Hallenberger Quellen und Archivverzeichnisse. Münster 1991.
  • Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945 - Erlebnisberichte vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet. Josefs-Druckerei, Bigge 1955.
  • Georg Glade: Die Hallenberger Juden. Hallenberg 1991.
  • Georg Glade: Die Hallenberger Juden, Band 2. Hallenberg 2009.
  • Carl Haase: Die Entstehung der westfälischen Städte. Münster 1984.
  • Hallenberger Heimatbücher Bände 1 und 2, erhältlich bei der Stadt Hallenberg
  • Fritz Schreiber: Hexenprozesse im Amt Medebach. In: Schieferbergbau-Heimatmuseum Schmallenberg- Holthausen: Hexen – Gerichtsbarkeit im kurkölnischen Sauerland. Dokumentation zur Ausstellung vom 21.7.– 4.8.1984, S. 138–142.
  • Westfälischer Städteatlas. Band V, 4. Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Hallenberg, Autor: Cornelia Kneppe. Dortmund/Altenbeken 1996, ISBN 3-89115-141-1.
  • Stadt Hallenberg (Hrsg.): Chronik der Stadt Hallenberg von Franz Lachmeyer 1847. Hallenberg 1981.

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. Franz Lotze (Herausgeber): Sammlung Geologischer Führer, Band 39: Sauerland, bearbeitet von Hermann Schmidt und Werner Pleßmann, Berlin 1961, S. 115 f.
  3. http://www.derwesten.de/staedte/brilon/Hexenwahn-id5056044.html
  4. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939–1945. 1955, Abschnitt Hallenberg, S. 24–26.
  5. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939–1945. 1955, Abschnitt Braunshausen, S. 26–28.
  6. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939–1945. 1955, Abschnitte Liesen und Hesborn, S. 28–33.
  7. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939–1945. 1955, Ehrentafel Abschnitt Hallenberg, S. 203–205.
  8. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  9. Statistische Rundschau für den Landkreis Brilon, Düsseldorf 1967.
  10. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW.
  11. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen. Arnsberg 1986.
  12. Bernhard Göbel, Ferdinand Tönne, Theodor Tochtrop: Das obere Sauerland. Land und Leute. Bigge 1966, S. 240 f.
  13. Statistische Rundschau für den Landkreis Brilon, Düsseldorf 1967, S. 39.
  14. De Fitterkiste. Geschichtliches aus Winterberg und seinen Dörfern, Band 4 (1992), S. 141.
  15. Internetpräsenz des Ruhewaldes Hallenberg

Weblinks

 Commons: Hallenberg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hallenberg — Hallenberg …   Wikipédia en Français

  • Hallenberg [1] — Hallenberg, 1) Stadt im Kreise Brilon des Regierungsbezirkes Arnsberg (preußische Provinz Westfalen), Wollweberei; 1600 Ew.; 2) Amt in dem kurhessischen Kreise Schmalkalden; enthält 4200 Ew. Amtsitz ist in Steinbach H.; dabei die Ruine der Burg H …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hallenberg [2] — Hallenberg, Jonas, geb. 1748 in der Provinz Smaland, war Lehrer der Geschichte in Upsala, dann königlicher Bibliothekar in Stockholm, 1784 Reichshistoriograph; er schr.: Allgemeine Geschichte der neueren Zeit, 1782–85, 3 Bde.; Geschichte Gustav… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hallenberg [1] — Hallenberg, Stadt im preuß. Regbez. Arnsberg, Kreis Brilon, an den Nuhne, 440 m ü. M., hat 2 kath. Kirchen und (1900) 1094 meist kath. Einwohner …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hallenberg [2] — Hallenberg, Jonas von, schwed. Historiker, geb. 18. Nov. 1748, gest. 30. Okt. 1834, wurde 1776 Dozent der Geschichte in Upsala, 1781 am Stockholmer Reichsarchiv angestellt, 1784 Reichshistoriograph, 1803 Reichsantiquar, 1818 geadelt. Außer… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hallenberg — Hallenberg, Stadt im preuß. Reg. Bez. Arnsberg, an der Nuhne, (1900) 1094 E.; Schiefer , Steinbrüche …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hallenberg — Infobox German Location Name = Hallenberg Art = Town image photo = imagesize = image caption = Wappen = Stadtwappen der Stadt Hallenberg.png lat deg = 51 |lat min = 06 |lat sec = 42 lon deg = 08 |lon min = 37 |lon sec = 23 Bundesland = North… …   Wikipedia

  • Hallenberg — Original name in latin Hallenberg Name in other language Hallenberg, Hallenburg, Khalenberg, Khallenberg, ha lun bei ge, halnbrg, Халенберг, Халленберг State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 51.11115 latitude 8.62008 altitude 425… …   Cities with a population over 1000 database

  • Hallenberg — Hạllenberg,   Stadt im Hochsauerlandkreis, Nordrhein Westfalen, am Ostfuß des Rothaargebirges, 420 m über dem Meeresspiegel, 4 900 Einwohner; Freilichtbühne; Sitzmöbelfabrikation, Leichtmetallverarbeitung.   Stadtbild:   Die katholische… …   Universal-Lexikon

  • Hallenberg (Begriffsklärung) — Hallenberg ist der Name von Hallenberg, Landstadt im Hochsauerlandkreis, Nordrhein Westfalen Hallenberg (Adelsgeschlecht), ein fränkisches Adelsgeschlecht Siehe auch: Amt Hallenberg (Stadt Hallenberg), Nordrhein Westfalen (Deutschland) Amt… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”