- Charles Comte de Lalaing
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Charles Maximilien Jacques VI. Comte de Lalaing, KC (* 4. März 1856 in London; † 1919)[1] war ein belgischer Jurist und Diplomat.
Leben und Wirken
Lalaing wurde als Sohn eines belgischen Diplomaten Maximilien V. Comte de Lalaing (1881) und seiner Gattin Julia Maria (oo 17. April 1855), geborene Vibart, geboren. Sein jüngerer Bruder war der Maler Jacques Comte de Lalaing (* 1858 in London; † 1917 in Brüssel). Am 12. April 1888 heiratete Lalaing in Den Haag Christine-Louise, Barones du Tour van Bellinchave (* 9. Januar 1866 in Gravenhage). Aus der Ehe ging unter anderem der Sohn Jacques Maximilien Paul Emmanuel Comte de Lalaing (* 1889) hervor, der wie der Vater Diplomat wurde.[2]
Nach der Ausbildung zum Rechtsanwalt trat Lalaing 1879 in den belgischen diplomatischen Dienst ein. Seine frühe Laufbahn führte ihn 1881 als 2. Sekretär an die belgische Botschaft in Wien, 1883 an die Botschaft in Bukarest, 1886 als 1. Sekretär an die belgische Botschaft in Berlin und 1887 nach Den Haag. 1889 wurde Lalaing als Botschaftsrat nach London geschickt. Von 1893 bis 1896 wurde er als Ministerresident in Rio de Janeiro, von 1896 bis 1899 in Bukarest und von 1899 bis 1903 in Bern eingesetzt.
1903 wurde Lalaing, der seit 1884 den Rang eines Attache au Cabinet du Roi innehatte, schließlich als belgischer Botschafter nach London entsandt.[3] 1914 beteiligte Lalaing sich an der Gründung der Commission for Relief in Belgium, einer amerikanischen Hilfsorganisation, die unter der Leitung des späteren US-Präsidenten Herbert Hoover die Verteilung von Lebensmitteln im deutschbesetzten Belgien organisierte.[4] Edmund Dene Morel charakterisiert Lalaing für den Ersten Weltkrieg als „einen Gesellschaftsdiplomaten, der einen außerordentlichen Mangel an Verständnis“ für die britische Kriegsführung in Belgien an den Tag gelegt habe.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Geburtsdatum und -ort nach: Henry Robert Addison/ Charles Henry Oakes: Who's Who, 1907, S. 1010. Sterbejahr nach: Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft: Ferdinand Tönnies Gesamtausgabe, 1998, S. 745.
- ↑ Randolph Spencer Churchill/ Martin Gilbert: Winston S. Churchill Volume V. Supplement 2, 1966, S. 487. Der Sohn war seit 1911 Diplomat. Er war unter anderem in Petersburg (1913-1917), Stockholm (1918), London (1918-1919), Den Haag (1919), Teheran (1919-1922), Kairo (1922-1924) und Den Haag (1924-1926) tätig.
- ↑ Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft: Ferdinand Tönnies Gesamtausgabe, 1998, S. 745.
- ↑ Karl Hampe/ Folker Reichert: Kriegstagebuch 1914-1919, 2004, S. 307.
- ↑ Edmund Dene Morel: E. D. Morel's History of the Congo Reform Movement, 1968, S. 229.
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