Lokalbahn Friedland–Bila

Lokalbahn Friedland–Bila

Die Lokalbahn Friedland–Bila (tschech.: Místní dráha Frýdlant–Bílá[1]; MDFB, später FBD) war eine staatlich garantierte Lokalbahn-Aktiengesellschaft im heutigen Tschechien. Die Strecke der Gesellschaft führte in Nordmähren von Frýdlant nad Ostravicí (Friedland) nach Bílá. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz in Friedland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 3. Januar 1908 wurde „dem Vizepräsidenten des Landeskulturrates für Mähren Dr. Cyrill Seifert in Napagedl im Vereine mit dem Zentraldirektor der fürsterzbischöflichen Güter Monsignore Julian Roska in Kremsier die erbetene Konzession zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Lokalbahn auszuführenden Lokomotiveisenbahn von der Station Friedland der k.k. Ostrau-Friedlander Eisenbahn nach Bila“ erteilt. Teil der Konzession war die Verpflichtung, den Bau der Strecke sofort zu beginnen und binnen einem Jahre fertigzustellen.[2] Das Aktienkapital der Gesellschaft betrug 1.538.000 Kronen in 400 Stammaktien zu je 3.845 Kronen.[3]

Am 16. August 1908 wurde die Strecke eröffnet. Bis 1909 war die Strecke im Betrieb der Staats-Eisenbahn-Gesellschaft (Betriebsdirektion Brünn-Czernowitz), dann führte die Lokalbahn Friedland–Biela ihren Betrieb selbst aus.

Im Oktober 1945 wurde die Lokalbahn Friedland–Biela verstaatlicht und die Strecke wurde ins Netz der ČSD integriert. Der Abschnitt Ostravice–Bílá wurde am 11. Januar 1965 wegen des Baues der Talsperre Šance stillgelegt, die restliche Strecke Frýdlant nad Ostravicí–Ostravice besteht noch. (Stand 2009)

Lokomotiven und Triebwagen

Die Reste des M 234.001 im Eisenbahnmuseum Zlonice (2009)

Die Betriebsdirektion Brünn-Czernowitz erwarb 1907 und 1909 für die Lokalbahn Friedland–Bila zwei vierfachgekuppelte Tenderlokomotiven mit den Nummern 40004 und 41001, wie sie auch auf den anderen Lokalbahnen im Betrieb der StEG zum Einsatz kamen.[4]

Eine weitere vierfachgekuppelte Lokomotive wurde 1924 als 424.001 von První Česko-moravská (PČM) in Prag beschafft. Konstruktives Vorbild waren die zur gleichen Zeit von den ČSD beschafften Tenderlokomotiven der Baureihe 423.0, allerdings war die FBD-Lokomotive im Gegensatz zu diesen ohne Laufachsen ausgeführt.[5]

Zwischen 1932 und 1934 setzte die Lokalbahn Friedland–Bila auch einen von Škoda in Pilsen gebauten vierachsigen Dieseltriebwagen ein. Das Fahrzeug mit der ČSD-Nummer M 234.001 kam vermutlich nur leihweise zum Einsatz, es gehörte nie zum Bestand der Lokalbahn Friedland–Bila.[6]

Lokomotiven der Lokalbahn Friedland–Bila
FBD-Nr. Name Bauart Baujahr Hersteller ČSD-Nr. Ausmusterung
400.04 BÍLÁ Dt n2 1907 StEG 400.903 (1931), 400.124 (1946) 1948
410.01 - Dt n2v 1909 BMMF 422.904 (1931), 422.0107 (1948)
424.001 - Dh2t 1924 PČM 424.901 (1931), 424.101 (1948) 1949

Literatur

  • Zdeněk Hudec u.a.: Atlas drah České republiky 2006-2007. 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1

Weblinks

 Commons: Railway line 324 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.geerkens.at/wertpapiere/Friedland-Bila.jpg
  2. Reichsgesetz für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 14. Januar 1908
  3. http://www.geerkens.at/wpdetail.php?katalog=1&id=49
  4. Josef Motyčka: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy [4]. Nakladatelství Corona, S. 79f
  5. Jindřich Bek: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy [2]. Nakladatelství Corona, S. 190f
  6. Beschreibung des M 234.001

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