Ludwig Mooser

Ludwig Mooser

Ludwig Mooser (* 30. Jänner 1807 in Wien; † 22. Mai 1881 in Hatvan) arbeitete in Salzburg und Ungarn als Orgel- und Klavierbauer.

Er nannte sich vor 1845 Louis Mooser, in Ungarn scheint er als Lajos Mooser auf. In wenigen Publikationen wird er fälschlicherweise auch Moser genannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ludwig war Sohn des Orgel- und Klavierbauers Peter Anton Mooser, der als Erfinder des platzsparenden „Winkelfortepianos“ gilt. Als 15jähriger Lehrling bei seinem Vater musste Ludwig 1823 den Tod desselben erleben. Daraufhin zog eranfangs in die Steiermark und nach Kärnten, 1826 nach Salzburg. Nach Anfangserfolgen als Orgelbauer in Salzburg erhielt er den Auftrag, die Salzburger Domorgel zu sanieren, entschied sich aber eigenmächtig während der Arbeiten für einen kompletten Neubau. Als ihm dann der von ihm geforderte fünffache Betrag für den Neubau nicht ausbezahlt wurde, musste er 1845 Konkurs anmelden. Danach konnte er erst allmählich wieder wirtschaftlichen Aufstieg verzeichnen, Indiz dafür ist der Umstand, dass er z. B. jährlich durchschnittlich zwei Dutzend neue Pianos ausliefern konnte.

Mooser hatte seine Werkstätte in Froschheim 12, in der damals sogenannten Villa Haimerle, vorher Schloss Schöneck bzw. Caspisschlössl (errichtet 1685) genannt. Im August 1858 reiste Mooser mit acht neuen Orgel nach Ungarn ab, per Schiff, das er extra für diesen Zweck hatte erbauen lassen. Wegen den vielen Aufträgen aus der Donaumonarchie und dem Tod seiner Frau 1863 entschied er sich, mit seinen Söhnen Josef und Karl seine Werkstätte nach Eger (deutsch: Erlau) in Ungarn zu verlegen, während seine Tochter Josefa den Betrieb in Salzburg weiterführen sollte. Verursacht durch sein wirtschaftlich ungeschicktes Verhalten starb Ludwig Mooser krank und verarmt 1881 in Ungarn.

Orgelbauten

Einige seiner nachgewiesenen Neubauten in Salzburg sind: Stiftskirche St. Peter (1836), Dom (1842–1845), Pfarrkirche St. Andrä (1844) und Blasiuskirche (1845).

Weitere nachgewiesene Neubauten:

  • Heiligenstadt: Pfarrkirche (1835)
  • Kirchberg in Kärnten: Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria im Moos (1839)
  • Strobl: Pfarrkirche (1839)
  • Pischelsdorf: Pfarrkirche (1839)
  • Sankt Georgen am Fillmannsbach: Pfarrkirche (1839)
  • Mauterndorf: Filialkirche (1840)
  • Altheim: Pfarrkirche (1840)
  • St. Gilgen: Pfarrkirche (1841)
  • Hallwang: Pfarrkirche (1843)
  • Elsbethen: Pfarrkirche (1844)
  • Ostermiething: Pfarrkirche (1844)
  • Großgmain: Pfarr- und Wallfahrtskirche (1845)
  • Lamprechtshausen: Pfarrkirche (1846)
  • Arnsdorf: Wallfahrtskirche Maria im Mösl (1846)
  • Spital am Phyrn: Stiftskirche (1846)
  • Eugendorf: Pfarrkirche (1847)
  • Nußdorf: Pfarrkirche (1847)
  • Mauterndorf: Friedhofskirche (1847) und Filialkirche St. Wolfgang (1847)
  • Siezenheim: Pfarrkirche (um 1847)
  • St. Pankraz am Haunsberg: Filialkirche (1848)
  • Bischofshofen: Pfarrkirche (1848)
  • Salzburg-Aigen: Pfarrkirche (1848)
  • Linz: Stadtpfarrkirche (1849)
  • Untertauern: Pfarrkirche (1849)
  • Neumarkt am Wallersee: Pfarrkirche (1849)
  • Ebenau: Pfarr- und Wallfahrtskirche (1850)
  • Maria Plain: Wallfahrtsbasilika (1850)
  • St. Leonhard bei Grödig: Filialkirche (1851)
  • Großarl: Pfarrkirche (1852)
  • Linz: Minoritenkirche (1853)
  • Werfen: Pfarrkirche (1853)
  • Salzburg-Hellbrunn: Neubau der Wasserorgel (1853)
  • Fót bei Pest (1854)
  • Kremsmünster: Stiftskirche (1854–58)
  • Kleinarl: Pfarrkirche (1856)
  • Fuschl: Pfarrkirche (um 1856)
  • Esztergom (deutsch: Gran): Kathedrale (1854–1856)
  • Ramingstein: Pfarrkirche (1858)
  • Mariabühel bei Oberndorf: Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau von der Heimsuchung (1858)
  • Thening bei Linz: Evangelische Kirche im Feld (1858)
  • Surheim: Pfarrkirche (1859)
  • Lessach: Pfarrkirche (1862)
  • Söllheim: Filialkirche (1865)

Literatur

  • Georg Djundja: Kleine Geschichte der Orgel. In: Festschrift zur Segnung der Ludwig Moser Orgel. Pfarrkirche Ebenau, hg. vom Orgelverein, Ebenau 2008, S. 12–15.
  • Heribert Metzger: “Er hat sich bey seinem Werke Ruhm und Ehre gegründet“. Zur Geschichte und Restaurierung der Ludwig Moser-Orgel zu Großgmain in Salzburg, in: Singende Kirche, hg. v. der Österreichischen Kirchenmusikkommission (48. Jg. 2001 Heft 3), S. 122–126.
  • Gerhard Walterskirchen: “… er ist der Stolz der Stadt für ewige Zeiten.“ Aufstieg und Fall des Orgelbauers Ludwig Mooser. Festschrift Alfred Reichling zum 70. Geburtstag, hg. von Roland Behrens und Christoph Grohmann, Gesellschaft der Orgelfreunde 2005.
  • Gerhard Walterskirchen: Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dissertation, Universität Salzburg 1982, S. 137–154.

Weblinks

 Commons: Ludwig Mooser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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