Ludwig Müller (Lübecker Ratsherr)

Ludwig Müller (Lübecker Ratsherr)
Ludwig Müller

Ludwig Müller (* 8. April 1782 in Lübeck; † 17. April 1865 ebenda) war Kaufmann und Ratsherr der Hansestadt Lübeck.

Leben

Müller war der Sohn des Kaufmanns und Lübecker Ratsherrn Georg Wilhelm Müller aus dessen zweiter Ehe. Er wurde 1818 als Ältermann der Nowgorodfahrer in den Rat der Stadt gewählt. 1820 heiratete er die Tochter des Ratsherrn Friedrich Nölting und löste damit in Lübeck eine Verfassungsdiskussion zwischen der Bürgerschaft und dem Rat über die Auslegung des Bürgerrezesses von 1669 als Grundlage der nach der Lübecker Franzosenzeit wieder hergestellten Staatsverfassung Lübecks aus. Nach den Bestimmungen des Bürgerrezesses sollte der Familieneinfluss im Lübecker Rat dadurch begrenzt werden, das Verwandte und Verschwägerte bis zu einem bestimmten Grad nicht gleichzeitig Sitz und Stimme im Rat haben durften. Im Kompromiss durften Müller wie Nölting im Senat verbleiben, aber dieser verpflichtete sich gegenüber der Bürgerschaft künftig auf die Einhaltung dieser Verfassungsgrundsätze stärker zu achten. Müller war im Rat 46 Jahre Mitglied der Kommission für Handlung und Schiffahrt und gehörte auch weitern Kommissionen und Deputationen mit meist wirtschaftlichem oder fiskalischen Bezug an. Er erbat 1851 seine Entlassung aus dem Amt. Nach erster Zusage aus dem Rat, dem Entlassungsgesuch 1853 entsprechen zu wollen, wurde er 1852 gebeten, den Antrag zurück zu nehmen. 1865 wurde ihm die Entlassung aus dem Rat auf seinen erneuten Antrag gewährt; er verstarb drei Wochen später.

Ludwig Müller wurde bei seinem Ausscheiden aus dem Rat die Gedenkmünze Bene Merenti der Stadt Lübeck verliehen.

Literatur

  • Emil Ferdinand Fehling: Zur Lübeckischen Ratslinie 1814–1914, Max Schmidt, Lübeck 1915, Nr. 25
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 967

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ludwig Müller — ist der Name folgender Personen: Ludwig Müller (Maler) (1729–1818), deutscher Maler und Vergolder aus Itzehoe Ludwig Müller (Lübecker Ratsherr) (1782–1865), Ratsherr und Senator der Hansestadt Lübeck Ludwig Müller (Pastor) (1800–1864), Mitgründer …   Deutsch Wikipedia

  • Müller (Familienname) — Bekannte Namensträger: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Müller ist mit seinen Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Personen namens Müller — Müller ist der Name folgender Personen: A Achim Müller (* 1938), deutscher Chemiker Adalbert Müller (1802–1879), deutscher Schriftsteller und Landeskundler Adam Müller von Nitterdorf (1779–1829), üblich: Adam (Heinrich) Müller, deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Lübecker Bürgermeister — Die Bürgermeister der Hansestadt Lübeck gehörten zumindest bis zum Spätmittelalter zu den mächtigsten Politikern in Nordeuropa. Kaum eine Entscheidung im Wirtschaftsraum rund um die Ostsee wurde zu dieser Zeit nicht von ihnen mit beeinflusst oder …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Lübecker Ratsherren — Lübecker Stadtsiegel Die Liste der Lübecker Ratsherren enthält Ratsherren der reichsunmittelbaren Hansestadt Lübeck seit dem Mittelalter bis zur Verfassungsreform Lübecks 1848. Als Angehörige des Lübecker Rats entsprach ihre Funktion derjenigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Lübecker Kreuzweg — Ende des Kreuzweges auf dem Jerusalemsberg mit Kreuzigungsdarstellung …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Angehörigen des Lübecker Munizipalrats — Wappen Lübecks als bonne ville de l Empire français …   Deutsch Wikipedia

  • Gedenkmünze Bene Merenti — Die Bene Merenti ist eine von Adolph Menzel gestaltete goldene Gedenkmünze und die höchste Auszeichnung der Hansestadt Lübeck. Sie zeigt die allegorische Stadtgöttin Lubeca. Mit dieser Münze würdigt die Stadt Menschen in und um Lübeck für… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Wesel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Lackhausen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”