- Kaufmannschaft zu Lübeck
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Die Kaufmannschaft zu Lübeck ist seit 1853 der Zusammenschluss der alten Kaufmannskollegien in der Hansestadt Lübeck. Sie ist eine altrechtliche Körperschaft des öffentlichen Rechts und führt ein Siegel.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Durch das Revolutionsjahr 1848 wurden auch in Lübeck die Einwohner der Stadt den Bürgern gleichgestellt, so dass das Lübische Recht der Kaufleutekompagnien (Gilden) auf ausschließliche Vertretung in Rat und Bürgerschaft entfiel. Insofern wurden die seit dem Mittelalter bis dahin bestehenden acht Kompagnien (die Kaufleute-Kompagnie, die Rigafahrer, Schonenfahrer, Stockholmfahrer, Novgorodfahrer, Gewandschneider, Bergenfahrer und Krämer-Kompagnie; die einst so mächtige Zirkelgesellschaft war bereits vorher erloschen) durch Gesetz des Lübecker Staates vom 18. Juni 1853 mit ihrem Einverständnis zur Kaufmannschaft zusammengefasst. Die Kaufmannschaft war zunächst eine öffentlich-rechtliche Einrichtung, der jeder Gewerbetreibende in Lübeck beitreten musste. Gleichzeitig entstand die erste Handelskammer mit den Aufgaben einer Wirtschaftsbehörde als Vorstand der Kaufmannschaft, in die 18 Vertreter der Kaufmannschaft gewählt wurden. Diese Regelung hatte Bestand bis zum Verlust der staatlichen Eigenständigkeit Lübecks durch das Groß-Hamburg-Gesetz im Jahr 1937, mit dem Lübeck eine preußische Industrie- und Handelskammer erhielt.
Gegenwart
Die Kaufmannschaft unterstützt die Hansestadt Lübeck bei der Vertretung der wirtschaftlichen Interessen und fördert im Rahmen ihrer Möglichkeiten den wirtschaftlichen Standort Lübeck und vertritt dadurch die wirtschaftlichen Gesamtinteressen ihrer Mitglieder. Die Kaufmannschaft fördert den Nachwuchs für die Wirtschaft der Hansestadt Lübeck.
Die Kaufmannschaft fördert und unterstützt insbesondere:
1. Einrichtungen und Aktivitäten, deren Zielsetzung der Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen und der Struktur des Wirtschaftsstandortes Lübeck dienen,
2. Bildungsinitiativen, die der Vermittlung praxisnaher und wirtschaftlich relevanter Inhalte dienen,
3. Aktivitäten der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck, die sich auf die Hansestadt Lübeck beziehen,
4. Aktivitäten der zuständigen Stellen der Stadtverwaltung der Hansestadt Lübeck bzw. nachgeordneter Stellen oder Einrichtungen, an denen die Hansestadt Lübeck beteiligt ist, in wirtschaftlichen Belangen,
5. den Dialog der Mitglieder untereinander,
6. Kräfte, welche es sich zur Aufgabe gesetzt haben, „denkmalgeschütztes Gut', wie noch in Lübeck erhaltene Kaufmannshäuser, Stiftshöhe u.ä. aus vergangener Zeit zu erhalten und zu pflegen.
Der Kaufmannschaft zu Lübeck gehören das Haus der Kaufmannschaft in der Breiten Straße und das Schabbelhaus in der Mengstraße.
Lutz von Majewsky ist seit dem 1. Januar 2010 Präses der Kaufmannschaft zu Lübeck. Vorheriger Präses war Lutz Kleinfeldt von 2004 bis 2009. Nicolaus Lange ist seit 1997 Geschäftsführer der Kaufmannschaft zu Lübeck.
Literatur
- Nicolaus Lange: Kaufmannschaft zu Lübeck - Historischer Abriss, Lübeck 2003
Weblinks
Kategorien:- Lübecker Wirtschaftsgeschichte
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