- Ludwig Zwieback & Bruder
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48.20685116.371833Koordinaten: 48° 12′ 25″ N, 16° 22′ 19″ O
Ludwig Zwieback & Bruder war während der k.u.k. Monarchie ein bedeutendes Wiener Bekleidungsgeschäft an der Kärntner Straße 11/15, Ecke Weihburggasse.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1877 gründeten Ludwig, Samuel und Emanuel Zwieback, drei Brüder aus Bonyhád in Ungarn, ein Bekleidungsgeschäft in Wien namens „Ludwig Zwieback & Co. Bruder“. Zu dieser Zeit war Ludwig 33 Jahre, Emmanuel 27 und Samuel 34 alt. Dieses Geschäft befand sich wahrscheinlich im 7. Bezirk, an der Mariahilfer Straße 111, Ecke Webgasse. Das Geschäft war erfolgreich; 1895 errichtete man ein 8-stöckiges Kaufhaus für die gehobene Kundschaft an der Kärntner Straße 11/15, Ecke Weihburggasse im 1. Bezirk. Das von Friedrich Schoen (* 1857 in Ungarn) entworfene Gebäude war elegant gestaltet. Auf drei Etagen wurden Ausstellungsräume für die Kunden eingerichtet, eine ovale Treppe führte zu allen Etagen.
Emanuel starb 1905 im Alter von 55 und Ludwig 1906 im Alter von 62 Jahren. Samuel Zwieback führte das Geschäft für einige Zeit, bis etwa 1910 weiter. Zu dieser Zeit übergab Samuel das Geschäft an seine beiden Söhne Josef, 34 Jahre, und Siegfried, 31 Jahre alt. Viel später trat Samuels jüngster Sohn Eugen (* 1900) in das Geschäft ein.
Jacques Fleischhacker war Filialleiter († Jänner 1915)[1]. Samuel Zwieback, der letzte der Gründer, starb 1929 im Alter von 86 Jahren. Das Geschäft auf der Mariahilfer Straße 111 wurde etwa 1925 in „Josef Zwieback & Bruder“ umbenannt. Vermutlich wegen finanzieller Schwierigkeiten schloss 1930 dieses Geschäft.
Nach dem Tod ihres Vaters Ludwig Zwieback erbte Ella Zirner-Zwieback (1878-1970) die wesentlichen Teile des Unternehmens auf der Kärntner Straße 11/15. Im Jahre 1933 mieteten drei Husaren-Offiziere unter Federführung von Paul Graf Palffy den Teil der Immobilie an der Weihburggasse 4 (neben dem Zwieback-Modegeschäft) und gründeten das Restaurant „Zu den Drei Husaren“. Nach dem Einmarsch der Nazis und dem Anschluss Österreichs 1938 wurde die gesamte Liegenschaft zwangsarisiert. Frau Zirner verließ mit ihrem Sohn Ludwig Zirner Wien im Jahre 1938 und lebte in Amerika für viele Jahre bis zu ihrem Tod 1970 im Alter von 91 Jahren in New York City. Das Restaurant wurde Otto Horcher, einem Gastwirt aus Berlin, übertragen. Nach dem Krieg klagten Ella Zirner-Zwieback und ihr Sohn Ludwig gegen die Republik um Restitution. Sie erhielt zwar 1951 das Geschäft an der Kärntner Straße wieder zurück, aber nicht den Rest des Eigentums. 1957 verkaufte sie was übrig blieb.
Das Wien Museum veranstaltete 2001-2002 die Ausstellung „High-Fashion von Kopf bis Fuß, 1750-2001“, in der auch Kleidung vom Hause Zwieback ausgestellt wurde.
Bildergalerie
Einzelnachweise
- ↑ Ed Zwieback: The „Ludwig ZWIEBACK & Bruder“ Business in Vienna. 28. März 2005, abgerufen am 7. Februar 2010 (englisch).
Literatur
- Catharina Christ: Jüdische k. und k. Hoflieferanten in der Textilbranche mit Niederlassung in Wien in der Zeit von 1870 bis 1938. Dipl.-Arb., Wien: Universität, 2000.
Kategorien:- Ehemaliges Unternehmen (Wien)
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