Lulustein

Der kaiserliche Prinz Louis Napoléon am 18. Juni 1870

Der Lulustein (auch Napoleonstein) ist ein Gedenkstein für Napoléon Eugène Louis Bonaparte in Saarbrücken. Das Denkmal befindet sich in der Straße Lulustein auf der Rückseite der ATSV-Turnhalle im Stadtteil Alt-Saarbrücken auf der Bellevue.

Geschichte

Zeichnung des Lulusteins in der Zeitung Die Gartenlaube von 1871

Der neue Lulustein (1919)

Der neue Lulustein (2011)

Der Gedenkstein befindet sich auf dem ehemaligen Exerzierplatz von Saarbrücken. Nach mündlicher Überlieferung soll hier am 2. August 1870 der 14-jährige Napoléon Eugène Louis Bonaparte zum ersten Mal eine Kanone abgefeuert haben. Prinz Louis Napoléon wurde auch „Lulu“ genannt. Französische Truppen unter Frossard hatten zu Beginn des Deutsch-Französischen Krieges die strategisch bedeutsame Anhöhe besetzt und beschossen von hier aus die neue Brücke, den Bahnhof in St. Johann und die preußischen Truppen. Die Stelle markiert zugleich das weiteste Vordringen der französischen Armee. Der Gedanke, an dieser Stelle einen Stein zu setzen, kam dem Veteranen H. H. Baumann aus Bremen, der nach dem Krieg die Schlachtfelder besuchte. Auf dem ursprünglichen Stein stand folgende Inschrift: Lulu’s erstes Debut 2ten August 1870, err. v. H. H. Baumann, Vet. v. 1814–1815.

Auf der Abbildung in der „Gartenlaube“ erkennt man die damalige freie Sicht vom Lulustein auf die Saarstädte, links Malstatt, in der Bildmitte den Bahnhof in St. Johann und rechts Alt-Saarbrücken. Inzwischen ist der ehemalige Exerzierplatz vollständig bebaut und in das Wohngebiet Alt-Saarbrücken einbezogen.

Der Stein wird bereits im Jahr 1914 als „mehrmals erneuert“ bezeichnet. Ursprünglich stand der Stein mit der Inschrift nach Frankreich. Später wurde er einige Meter verschoben und um 180 Grad gedreht, damit man die Inschrift von der Straße aus sehen kann.

Der jetzige Lulustein aus schwarzem Granit trägt die Aufschrift "Lulustein 2ten August 1870 V.V."

Literatur

• G. A.: Lulustein auf dem Exercirplatz bei Saarbrücken. In: Die Gartenlaube, Jahrgang 1871, S. 760 – online verfügbar bei Wikisource
• Albert Ruppersberg: Geschichte der Stadt Saarbrücken, 2. Band, Nachdruck der 2. Auflage von 1914, S. 77

Siehe auch

• Winterbergdenkmal

49.2279426.9745078

Koordinaten: 49° 13′ 41″ N, 6° 58′ 28″ O