Lungen-Seitling

Lungen-Seitling
Lungenseitling
Lungenseitling (Pleurotus pulmonarius)

Lungenseitling (Pleurotus pulmonarius)

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Seitlingsartige (Pleurotaceae)
Gattung: Seitlinge (Pleurotus)
Art: Lungenseitling
Wissenschaftlicher Name
Pleurotus pulmonarius
(Fr.) Quél

Der Lungenseitling (Pleurotus pulmonarius), auch Löffelförmiger Seitling oder Sommer-Austernseitling, ist ein Pilz aus der Gattung der Seitlinge (Pleurotus), er ist nahe mit dem Austernseitling verwandt, durch Kreuzungsexperimente konnte nachgewiesen werden, dass der Lungenseitling eine eigenständige Art darstellt.

Inhaltsverzeichnis

Aussehen

Der Lungenseitling ähnelt sehr stark dem verwandten Austernseitling, wie bei diesem erscheinen die Fruchtkörper in dichten Büscheln am Substrat, wobei die Fruchtkörper des Lungenseitling kleiner und zarter als die Austernseitlings sind. Der Stiel ist kurz, bis rudimentär, die Lamellen laufen weit am Stiel herab, wobei sie sich maschenartig vernetzen. Die Oberseite der Lungenseitlinge ist heller gefärbt als beim Austernseitling, die Farbe reicht von cremeweiß bis hell beige, manchmal grau bis bräunlich. Mikroskopisch zeigt der Lungenseitling dickwandige Zellen der Lamellentrama und eine Huthautstärke von 40–50 µm (Austernseitling 90–120 µm). Im Gegensatz zum Austernseitling riecht der Lungenseitling im frischen Zustand süßlich nach Anis.

Vorkommen

Der Lungenseitling ist ein Saprobiont und Schwächeparasit an verschiedenen Laubhölzern vor, als Substrate werden Buche, Esche, Pappel, Birken, Walnuss und Sorbus-Arten aufgeführt. Er bewohnt wie der Austernseitling boden- und luftfeuchte Wäldern, kommt aber auch außerhalb von Wäldern an entsprechendem Substrat vor. Im Gegensatz zum Austernseitling benötigt der Lungenseitling keinen Kältereiz um die Fruktifikation auszulösen, er wird deshalb auch im Sommer und Frühherbst gefunden.

Verbreitung

Der Lungenseitling ist in der Holarktis verbreitet, er wird für Australien angegeben, Krieglsteiner stellt in Frage, ob es sich um indigene Vorkommen handelt. In Europa ist der Lungenseitling in nördlichen Gebieten (Hebriden, Skandinavien) deutlich häufiger als in westlichen und südlichen Bereichen. In Deutschland kommt der Lungenseitling weit gestreut im gesamten Gebiet vor. Bei Angaben zur Verbreitung ist zu beachten, dass er wohl häufig mit dem Austernseitling verwechselt wird.

Bedeutung

Der Lungenseitling ist essbar, als Holz- oder Forstschädling ist er nicht von Bedeutung.

Literatur

  • A. Bresinsky: Schneehaubenpilze - Austernseitlinge. In: Der Tintling. 4/2006, S. 8–18, ISSN 1430-595 X
  • J. Breitenbach und F. Kränzlin: Pilze der Schweiz, Band 3. Verlag Mykologia Luzern, 1991, ISBN 3-85604-030-7
  • G. J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 3. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2001, ISBN 3-8001-3536-1
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