- Lutherisches e
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Das lutherische e ist der im Süden des deutschen Sprachraums bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts abgelehnte letzte Buchstabe in Wörtern wie Füße, Bote, ich mache usw. Es wurde in den katholischen Ländern mit Luthers Bibelübersetzung in Verbindung gebracht und daher seine Verwendung besonders in den jesuitischen Schulen verweigert. Während es in der bairischen Umgangssprache weiterhin meist nicht gesprochen wird, hat sich seine Schreibung letztlich durch Orientierung an Gottsched durchgesetzt, allerdings nicht bei allen Wörtern: Der Duden führt z. B. in seiner 24. Auflage Zeh neben Zehe an, während Türe nur als landschaftlich neben dem gemeindeutschen Tür verzeichnet ist.
Quellen
- dtv-Atlas deutsche Sprache, 13. Aufl., S. 101
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