Lärmkarte

Lärmkarte

Mit Lärmkarten werden Schallimmissionspegel über eine Farbskala auf Landkarten oder Lageplänen dargestellt. Sie dienen der Lärmbekämpfung als Grundlage für städtebauliche Planungen, zur Bestimmung der Lärmdosis für den Arbeitsschutz und zur Visualisierung der Lärmwerte beim Bau neuer Verkehrsbauwerke oder Anlagen.

Inhaltsverzeichnis

Anwendung

Die nach dem Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm festzulegenden Schutzzonen basieren auf Lärmkarten. Da mit Lärmkarten die Pegelverteilung von einer Schallquelle bis zum Empfangsort visualisiert wird, dienen diese auch zur Kontrolle von Schallpegelmessungen oder Lärmberechnungen für singuläre Schallempfangspunkte. Lärmkarten erlangten eine zentrale Bedeutung bei der Umsetzung der vom Europäischen Parlament und vom Rat erlassenen Richtlinie 2002/49/EG über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm („EU-Umgebungslärmrichtlinie“). Diese Lärmkarten werden in einem fünfjährigen Turnus erstellt. Die erste Kartierungsrunde startete im Jahr 2007. Senkrechte Lärmkarten (Schnitt- oder Profillärmkarten) dienen zur Veranschaulichung der Lärmverteilung in Geländeschnitten, beispielsweise zur Erfolgskontrolle beim Bau von Lärmschutzanlagen. Mit Differenzlärmkarten werden Vorher-Nachher-Vergleiche visualisiert.

Technik

Die Schallimmissionspegel werden heute weitgehend rechnerisch mit spezieller Lärmprognosesoftware ermittelt. Lärmkarten erhält man, wenn Schallempfangspunkte in einem Untersuchungsraum flächenhaft verteilt werden, so dass anschließend Iso-dB(A)-Linien und Flächen gleicher dB(A) Intervalle gebildet werden können. Am häufigsten werden die Stützpunkte für die Immissionsberechnung rasterförmig angeordnet, beispielsweise mit einem Rasterabstand von 10 m. Eine Erzeugung der Lärmkarten aus der Vermaschung räumlich beliebig verteilter Stützpunkte ist ebenfalls möglich. Lärmkarten für Großstädte oder Ballungsräume sind sehr rechenintensiv. Die Berechnungen werden meist mit Computernetzwerken durchgeführt (Verteiltes Rechnen).

Auswertung der Lärmkarten

Die Ergebnisse lassen sich statistisch weiter auswerten oder zu Betroffenheiten umskalieren. Eine sehr anschauliche Darstellung von Konfliktgebieten erhält man, wenn man die räumliche Verteilung der durch Lärm betroffenen Personen als "Lärm-Hotspots" darstellt.

Literatur

Weblinks

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