- MPU-Vorbereitung
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Die „MPU-Vorbereitung“ dient der Wiederherstellung der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen (Fahreignung). Sie findet in der Regel in der Zeit der Sperrfrist nach einem Fahrerlaubnisentzug statt. Primäres Ziel der MPU-Vorbereitung ist das erfolgreiche Bestehen der medizinisch-psychologischen Untersuchung. Eine seriöse MPU-Vorbereitung hilft darüber hinaus, Rückfälle zu vermeiden und die Verkehrssicherheit dauerhaft zu verbessern.
Häufig wird die MPU-Vorbereitung mit MPU-Beratung oder verkehrspsychologischer Therapie gleichgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Formen der MPU-Vorbereitung
- Gruppenmaßnahmen (z.B. angeleitete Gruppen, Selbsthilfegruppen)
- Einzelberatungen von Anbietern mit oder ohne spezifische Qualifizierung
- Verschiedene Formen verkehrspsychologischer Therapie.
Zur Vorbereitung auf die MPU finden sich außerdem diverse Internetforen unterschiedlicher Qualität.[1]
Im deutschen Fahrerlaubnissystem ist die medizinisch-psychologische Untersuchung als Entscheidungshilfe für die Fahrerlaubnisbehörden in Führerscheinangelegenheiten gesetzlich geregelt, nicht aber die Vorbereitung auf die MPU. In diesem Feld finden sich neben selbstständigen Beratern und lokalen Selbsthilfegruppen auch bundesweit tätige zertifizierte oder akkreditierte Organisationen, die Qualitätssicherung betreiben. Gesetzlich geregelt ist, dass die Begutachtungsstellen für Fahreignung selbst keine Beratung oder MPU-Vorbereitung anbieten und auch keine individuellen Empfehlungen geben dürfen. Häufig werden kostenlose Informationsveranstaltungen angeboten, damit die Betroffenen sich ein persönliches Bild machen können und Schwellenängste im Vorfeld der MPU abbauen.
Die MPU-Vorbereitung unterliegt einem ungeregelten, teils aggressiven Wettbewerb. Dies erschwert konkrete Empfehlungen im Sinne des Verbraucherschutzes. Bemängelt wird vielfach das Fehlen eines fachlich fundierten Veränderungskonzepts mit integrierten Interventionsschritten (z.B. nach dem TOTE-Modell). Führerscheinstellen legen zwar häufig Informationsmaterial von Anbietern der MPU-Vorbereitung aus, geben in der Regel jedoch keine konkreten Empfehlungen. Somit bleibt es den Betroffenen überlassen, ob sie eine kompetente und zum langfristigen Erfolg führende Beratung finden. Eine unqualifizierte MPU-Beratung kann die führerscheinlose Zeit erheblich verlängern.
Qualifizierte Anbieter sind im Internet in der Regel gut platziert und bieten einen transparenten Service und geeignetes Informationsmaterial (z.B. Suche nach "mpu <Stadtname>"). Sie vermeiden den abwertenden Begriff "Idiotentest" und setzen nicht auf Werbeanzeigen.
Auswahlkriterien des BDP
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) bietet Hilfestellung beim Erkennen problematischer Anbieter. Wegen der verbreiteten unseriösen Geschäftspraktiken genießt das Arbeitsgebiet teilweise einen fragwürdigen Ruf.[2] Abgeraten wird von Anbietern mit "Geld-zurück"-Garantien, unbelegten Erfolgsversprechen oder Paket-Angeboten. Seriöse Vorbereiter bieten kostenlos unverbindliche Erstgespräche an, geben realistische Hinweise auf die Erfolgsaussichten, vermeiden Versprechungen und spezialisieren sich nicht allein auf einen MPU-Anbieter.
Die Perspektive in der MPU-Vorbereitung sollte sich nicht allein auf das Bestehen der MPU richten (Schauspielunterricht). Empfohlen werden fachlich gut ausgebildete Berater, in der Regel Diplom-Psychologen mit einschlägigen Qualifikationen, die sich einer Qualitätssicherung unterziehen. Angesichts der Komplexität der Fragestellungen und der zunehmend anspruchsvollen Beurteilungskriterien für die MPU wird die Beratung durch diagnostisch geschulte Berater (z.B. ehemalige Gutachter) empfohlen.
So ist es für Laien oft schwierig zu beurteilen, ob ein abstinenzpflichtiger Substanzmissbrauch vorliegt. In diesem Fall müssen Stabilisierungszeiträume eingehalten werden, die aufwendig zu belegen sind (sog. Screenings) und deren Dauer differenziert geregelt ist. In vielen anderen Fällen sind solche medizinischen Maßnahmen nicht erforderlich. Sie können sogar kontraindiziert sein, wenn es viel mehr auf die sorgfältige psychologische Reflexion und therapeutische Aufarbeitung ankommt.
Kritik
Einrichtungen, die die medizinisch-psychologische Untersuchung anbieten (Begutachtungsstellen für Fahreignung), sehen gesetzlichen Regelungsbedarf. Wildwuchs und unseriöses Geschäftsgebaren sollten im Interesse der Betroffenen und der Verkehrssicherheit eingedämmt werden. Eine solide und qualifizierte MPU-Vorbereitung umfasst auch den Nachweis, dass die angebotenen Maßnahmen wirksam waren (sog. Realbewährung nach der Neuerteilung der Fahrerlaubnis).
Angesichts der weitreichenden Folgen des Entzugs der Fahrerlaubnis für die Betroffenen und die öffentliche Sicherheit stellt sich die Frage der Qualitätssicherung der MPU-Vorbereitung. Zunehmend diskutiert wird die Forderung nach Zertifizierung und strikten Wirksamkeitskontrollen.
Einzelnachweise
Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten! Kategorien:- Verkehrspsychologie
- Fahrerlaubnisrecht (Deutschland)
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