- Macht & Ehre
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Macht & Ehre ist eine deutsche Rechtsrock-Band, die insbesondere durch ihre nationalsozialistischen und volksverhetzenden Texte in der rechtsextremen Szene bekannt wurde.[1]
Inhaltsverzeichnis
Bandgeschichte
Macht & Ehre wurde 1991 in der Berliner Justizvollzugsanstalt Plötzensee von Sänger Stephan Jones gegründet. Jones war bereits vorher in der rechtsextremen Skinhead-Szene aktiv und brachte das offen neonazistische Fanzine Macht und Ehre heraus. Als Bandnamen wählte er denselben Namen, einzig das „und“ wurde durch das Et-Zeichen ersetzt. Die restlichen Mitglieder wechselten oft, eine einheitliche Besetzung wurde bisher nicht gefunden.
Nach zwei Demos erschien 1996 ihr Debütalbum NSDAP auf dem rechtsextremen, dänischen Label NS Records, das eng mit Blood & Honour Dänemark zusammenarbeitete. Auf dem Cover sind ein Hakenkreuz, zwei SS-Runen und Heinrich Himmler abgebildet.[2] Im gleichen Jahr erschien eine Split-CD mit der australischen Neonazi-Band Kommando unter dem Titel Nigger Out.
1997 erschien das zweite Album Herrenrasse. Macht & Ehre wurde 1998 auf Eis gelegt und ging in der Band Schwarzer Orden auf. Diese gilt in der Szene als gemäßigter.[3] Alle Tonträger wurden über diverse Plattenfirmen immer wieder neu aufgelegt.
2003 erschien das Album Schwarzer Orden, seitdem existieren beide Bands nebeneinander. 2004 erschienen nach längerer Zeit wieder einige Splitalben: Hass schürender Lärm (mit Division Germania) und Tribute to Freikorps (mit Division Germania und Sleipnir). Nur ein Jahr später im Jahr 2005, veröffentlichte die Band das vierte Album Mit uns ist der Sieg, welches musikalisch den Stil von Hass schürender Lärm weiterführte. 2007 erschien das bis dato letzte Splitalbum: Hass schürender Lärm II (mit Die Barbaren und Aryan Brotherhood). Die Lieder auf Hass schürender Lärm II sind wesentlich härter und schneller als die bisherigen veröffentlichten Lieder. 2009 erschien das fünfte und letzte Album der Band: Europa Erwache!. Auch auf diesem Album wurde der Stil des Splitalbums fortgesetzt, denn die Lieder sind ebenfalls hart und schnell, wie sie es auf Hass schürender Lärm II waren.
Rezeption
Die beiden ersten Alben der Band, sowie die Demotapes enthalten offen nationalsozialistische, antisemitische und menschenverachtende Textstellen. Beide Alben wurden in Deutschland beschlagnahmt und unterliegen einem Verbot. Die restlichen Alben und auch die Demos bis 2004 sind indiziert. In diversen Publikationen des Bundesamt für Verfassungsschutz und der Bundeszentrale für politische Bildung dienen Textstellen wie „Jude, ab in den Ofen...“ und „Gegrilltes Fleisch“ als Textbelege, die vor rechtsextremer Musik warnen sollen. [3] Nach der Neugründung verschwand diese Radikalität aus den Texten, die Band ist aber weiterhin zur extremen Rechten zu zählen.
Diskografie
- 1991: Thorsten Koch (MC) (indiziert am 30. September 1994, BAnz. Nr. 186)
- 1992: Sturm 20 (MC) (indiziert am 29. April 1994, BAnz. Nr. 82)
- 1993: Volkssturm 93 (MC) (indiziert am 29. April 1995, BAnz. Nr. 82)
- 1996: NSDAP (Beschlagnahmebeschluss am 3. Februar 1997, BAnz. Nr. 60; aufgehoben am 7. Januar 1999[4])
- 1996: Gegen den Untermensch (Demos) (Kompilation, Beschlagnahmebeschluss am 14. April 1997, BAnz. Nr. 162)
- 1996: Nigger Out! (Split-CD mit Kommando) (indiziert am 31. März 1998, BAnz. Nr. 62)
- 1997: Unser Land (Single)
- 1997: Herrenrasse (Beschlagnahmebeschluss am 9. November 1997, BAnz. Nr. 204)
- 2003: Schwarzer Orden (indiziert am 31. März 2004, BAnz. Nr. 63)
- 2004: Hass schürender Lärm (Split-CD mit Division Germania)
- 2004: Tribute to Freikorps (Split-CD mit Division Germania und Sleipnir)
- 2005: Mit uns ist der Sieg
- 2007: Hass schürender Lärm II (2007) (Split-CD mit Die Barbaren und Aryan Brotherhood, indiziert am 31. Oktober 2007, DVD indiziert am 31. Juli 2008)
- 2009: Europa erwache! (indiziert am 29. Oktober 2009)
Einzelnachweise
- ↑ Senatsverwaltung für Inneres (Hrsg.): Info Rechtsextremistische Musik. 2. Auflage. Berlin November 2007, S. 16 (PDF, 785 Kb, abgerufen am 7. Dezember 2009).
- ↑ Abbildung bei Farin / Flad: Reaktionäre Rebellen. Rechtsextreme Musik in Deutschland. in: Archiv der Jugendkulturen (Hrsg.): Reaktionäre Rebellen. Rechtsextreme Musik in Deutschland, Berlin: Verlag Thomas Tilsner, ISBN 3-936068-04-6, S. 26
- ↑ a b Indizierung und Strafverfolgung. Indizierungen und Strafverfolgung stoppten den Rechtsrockboom nicht.
- ↑ Listenstreichungen.
Kategorien:- Deutsche Band
- Rechtsrock-Band
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