Mainbrücke Segnitz

Mainbrücke Segnitz
49.67030555555610.145861111111

BWf1

Mainbrücke Segnitz
Nutzung Straßenbrücke
Überführt Staatsstraße 2273
Unterführt Main, km 306
Ort Segnitz
Konstruktion Stabbogenbrücke
Gesamtlänge 160 m
Längste Stützweite 90 m
Baubeginn 2009
Freigabe 6. September 2010
Lage
Mainbrücke Segnitz (Bayern)
Mainbrücke Segnitz

Die Mainbrücke Segnitz ist eine Straßenbrücke, die zwischen Segnitz und Marktbreit in Unterfranken bei Flusskilometer 306 den Main überspannt. Das Bauwerk besitzt zwei Fahrstreifen und beidseitig einen Geh- und Radweg. Es überführt die Staatsstraße 2273.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Brücke von 1949
Brückenansicht

Die erste Mainbrücke der Gemeinde Segnitz wurde am 3. Dezember 1893 feierlich eingeweiht. Am 5. April 1945 sprengten deutschen Truppen den Überbau der Brücke. Aufgrund von Materialknappheit und Finanzierungsproblemen begann der Wiederaufbau erst im Sommer 1948, am 20. November war Richtfest und am 15. Mai 1949 folgte die feierliche Wiedereröffnung des Bauwerks. Bis dahin hatte die Gemeinde einen Fährdienst eingerichtet. Die Baukosten betrugen 345.000 DM. Davon erbrachten die Einwohner Segnitzs etwa 60.000 DM durch Eigenleistungen und 40.000 DM wurden gespendet.

1962 ging die Brücke in das Eigentum des Freistaats Bayern über. 1974/75 erfolgte eine Verbreiterung der Fahrbahn durch Wegfall der beidseitigen Gehwege und ersatzweise Anordnung einer oberstromseitig befestigten Gehwegkonstruktion.

Schiffe kollidierten öfters mit der Brücke. Im Zeitraum von 1997 bis 2001 prallten dreimal Schiffe gegen die Brückenpfeiler, was 2001 den Bau eines Rammschutzes für den Strompfeiler zur Folge hatte. Durch Stahldolben um den Sandsteinpfeiler herum wurde der gegen Schiffsanprall gesichert, da er keine ausreichende Standsicherheit für diesen Lastfall aufweist. [1]

Aufgrund des beschädigten und anprallgefährdeten Strompfeilers wurde in den Jahren 2009 und 2010 oberhalb der alten Brücke eine Stabbogenbrücken als Ersatzneubau errichtet, die keine Pfeiler mehr im Schifffahrtsprofil aufweist. Das Bauvorhaben wurde im Rahmen einer neuen Ortsumgehung für Segnitz abgewickelt. Die Baukosten der Brücke betrugen rund 9,7 Mio. Euro. Die Umsetzung des Projektes erfolgte im Rahmen einer Public Private Partnership. Die Finanzierung, den Bau und den Unterhalt für 25 Jahre übernahm das Bauunternehmen, der bayerische Staat bezahlt seinen Anteil in zehn Jahresraten, ab Fertigstellung des Bauvorhabens.[2]

Konstruktion

Brücke von 1949

Wie die erste Mainbrücke wurde das Bauwerk als stählerne Fachwerkbalkenkonstruktion mit parallelen Gurten ausgeführt. Der Überbau wurde im Freivorbau errichtet. Die Pfeiler mussten zuvor erhöht werden, um für die Schifffahrt eine ausreichende Durchfahrtshöhe sicherzustellen. Die Brücke war für die Benutzung von Kraftfahrzeugen mit einem zulässiges Gesamtgewicht von 16 t beschränkt. Sie besaß vier Öffnungen mit Stützweiten von 38,8 m beim Endfeld auf Segnitzerseite, 39,3 m bei den beiden mittleren Feldern sowie 21,3 m beim Endfeld auf Marktbreiterseite. In Längsrichtung hatte die 138,7 m lange Brücke den Durchlaufträger als Bauwerkssystem auf. In Querrichtung war ein Trogquerschnitt mit untenliegender Fahrbahn vorhanden. Die Fahrbahn war 5,3 m breit, beidseitig waren 0,575 m breite Schrammborde angeordnet. Der seitlich angeordnete Rad- und Gehweg hatte ein Breite von 1,5 m.

Brücke von 2010

Stabbogenbrücke auf dem Montageplatz

Es ist ein 160 m langer Brückenzug, der aus einer nördlichen Vorlandbrücke mit 23,15 m Stützweite, einer östlichen Vorlandbrücke mit zwei Öffnungen und Stützweiten von 22,85 m und 21,0 m sowie der 89 m weit spannenden und etwa 14 m hohen Strombrücke besteht. Die Vorlandbrücken sind Spannbetonkonstruktionen mit einem zweistegigen Plattenbalkenquerschnitt. Bei einer lichten Breite von 11 m zwischen den Geländern ist eine Fahrbahnbreite von 6,50 m vorhanden.[2]Die Montage der Stabbogenbrücke erfolgte am linken Mainufer und umfasste auch das Verlegen der Betonhalbfertigplatten der Fahrbahnplatte. Am 29. Oktober 2009 wurde sie mit einem Ponton in die Endlage eingeschwommen.

Literatur

  • Norbert Bischoff: 60 Jahre Wiederaufbau der Segnitzer Mainbrücke 1949 - 2009. In:Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen 2009 - Im Bannkreis des Schwanbergs, ISBN 978-3-89754-324-9, S. 307-322,

Weblinks

 Commons: Mainbrücke Segnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dirk Proske: Beitrag zur Risikobeurteilung von alten Brücken unter Schiffsanprall
  2. a b Staatliches Bauamt Würzburg: Staatsstraße 2273, Mainbrücke Segnitz mit Ortsumgehung

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