Segnitz

Segnitz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Segnitz
Segnitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Segnitz hervorgehoben
49.67111111111110.142777777778181
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Kitzingen
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Marktbreit
Höhe: 181 m ü. NN
Fläche: 2,76 km²
Einwohner:

830 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 301 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97340
Vorwahl: 09332
Kfz-Kennzeichen: KT
Gemeindeschlüssel: 09 6 75 166
Gemeindegliederung: 1 Ortsteil
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktstr. 4
97340 Marktbreit
Webpräsenz: www.segnitz-main.de
Bürgermeister: Rudolf Löhr (FW)
Lage der Gemeinde Segnitz im Landkreis Kitzingen
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Über dieses Bild

Segnitz ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Kitzingen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Segnitz liegt in der Region Würzburg (Bayerische Planungsregion 2).

Es existiert nur die Gemarkung Segnitz.

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Marktsteft, Marktbreit, Frickenhausen am Main und Sulzfeld am Main.

Geschichte

Für das Jahr 1142 wurde in einer von Mönchen des Würzburger Neumünster-Stifts gegen Ende des 12. Jahrhunderts zu ihren Gunsten verfälschten Schenkungsurkunde ein Weinberg in villa segeniz erstmals urkundlich erwähnt. Im Bauernkrieg 1525 kam der Markgraf von Ansbach in den Besitz der Segnitzer Güter von Kloster Auhausen. Das markgräfliche Amt (bis 1796 Kondominat mit den Freiherren von Zobel) wurde von Ansbach und Bayreuth gemeinsam verwaltet und fiel 1803 im Zuge preußisch-bayerischer Grenzbereinigungen an Bayern, das es aus denselben Gründen 1806/07 dem Großherzogtum Würzburg überließ. 1814 fiel es zurück an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Am 3. Dezember 1893 wurde feierlich die von der Gemeinde errichtete Mainbrücke eingeweiht.

Einwohnerentwicklung

  • 1970: 976 Einwohner
  • 1987: 877 Einwohner
  • 2000: 866 Einwohner

Politik

Bürgermeister ist Rudolf Löhr (Freie Wähler). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Heinrich Fischer (Freie Wähler).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 354.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 35.000 Euro.

Wappen

Blasonierung
Unter von Silber und Schwarz geviertem Schildhaupt in Silber ein roter Rosskopf mit schwarzer Mähne und schwarzem Zaum

Wappengeschichte
Im heutigen Wappen werden die geschichtlichen Herrschaftsverhältnisse dargestellt. Die Abbildungen aus Siegeln vom frühen 16. Jahrhundert zeigen den Heiligen Martin und später den Heiligen Georg zu Pferd mit Lanze und Lindwurm. Die Gemeinde hat einen Bezug auf diese Elemente im jetzigen Wappen verzichtet. Die Ortsherrschaft wurde bis zum Bauernkrieg von den Herrn von Zobel aus Giebelstadt und danach auch von den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach beherrscht. Der Ort war dadurch konfessionell geteilt. Diese Herrschaftsverhältnisse sind im heutigen Wappen dargestellt: im Schildhaut durch das Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, darunter durch den Pferdekopf aus dem Wappen der Zobel von Giebelstadt.
Das Wappen wurde durch das Innenministerium am 26. Juli 1962 verliehen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 42, im produzierenden Gewerbe keine und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 14 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 280. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe keine Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 23 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 137 Hektar, davon waren 108 Hektar Ackerfläche und 6 Hektar Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 27 Kindergartenplätze mit 25 Kindern

Persönlichkeiten

  • Samuel Spier (1838–1903), einer der einflussreichsten Männer der frühen deutschen Demokratiebewegung, enger Freund und politischer Weggefährte Wilhelm Brackes und Wilhelm Liebknechts, lehrte als junger Lehrer am Brüsselschen Institut[2] (1862–1864) und leitete das Internat 1871–1881.
  • Aron, genannt Ettore Schmitz (1861–1928), literarisches Pseudonym u. a. Italo Svevo, ging fünf Schuljahre lang, 1874–1878 im Brüsselschen Institut zur Schule, ebenso seine beiden Brüder Adolfo und Elio.
  • Richard Fluß (*5 Mai 1858 in Karlsbad, † 1940 in Freiberg in Mähren (Příbor)), ein Jugendfreund Sigmund Freuds, besuchte das Brüsselsche Institut ab 1872.
  • Dr. Otto Driesen, (1875–1941), Diplomat, Mitglied der Waffenstillstandskommission 1918, 1921–1938 Leiter des Schulwerks Philanthropin in Frankfurt, Verfasser von Der Ursprung Des Harlekin (1904) u. v. a., wurde in Segnitz geboren.
  • Clara Ballin, die 1856 in Salem/Massachusetts William Filene aus Posen heiratete und mit ihm das Warenhaus Filene's in Boston gründete, wurde in Segnitz geboren.
  • Johann Georg Krönlein (1826–1892), Missionar, später Missionssuperintendent in Namaland wurde in Segnitz geboren, erforschte die Sprache der Nama und veröffentlichte 1899 das Buch Wortschatz der Khoi-Khoin (Namaqua-Hottentotten).
  • Hans Keesebrod d. Ä. (= eigene Schreibweise, heute auch "Hans Kesenbrod", 1537–1616), bedeutender Renaissance-Baumeister im Maindreieck, markgräflicher Schultheiß und Reformator, lebte 40 Jahre in Segnitz, erbaute u. a. das Rathaus 1588.
  • Johann Kesenbrod d. J. (* 1574 Ochsenfurt, † 1636 Lichtel bei Oberrimbach), ältester Sohn des Baumeisters und Gelehrter ("Johannes Tyrartus"), wurde u. a. Konrektor der Lateinschule in Rothenburg, und hinterließ historisch bedeutsame Schriften, darunter die erste Chronik von Segnitz mit einer Biographie seines Vaters.
  • Jörg Geuder (1861–1935) Lehrer, Dichter, Schriftsteller und Sprachpfleger, lebte und arbeitete mehrere Jahre in Segnitz, schrieb hier sein 1922 erschienenes Buch "Gartenonkels Plaudereien".
  • Hannes Fabig (1939–2008) Bühnenbildner, Schauspieler und Regisseur, war 45 Jahre lang der "Türmer von Segnitz".

Literatur

Norbert Bischoff: Geschichten aus der Geschichte von Segnitz. Heimatkunde weltweit. Segnitz: Selbstverlag 1999.

Hans Michael Hensel: "Samuel Spier, Sozialist. Wie Italo Svevo Deutschland entdeckte". – Bilder und Zeiten (Beilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Frankfurt a. M. 29. April 1995, 6.

Villa Segeniz. Bilder und Geschichten aus einem Dorf in Franken. Segnitz: Edition Villa Segeniz (Zenos Verlag) 1992. ISBN 978-3-931018-00-9

Tom Mahoney/Leonard Sloane: Große Kaufleute. Von Tiffany bis Woolworth. Düsseldorf: Econ 1970, 99-125. ISBN 3-430-16261-0


Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Werner Schwanfelder: "Ein Spaziergang durch Segnitz"

Weblinks

 Commons: Segnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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