- Michael Marcovici
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Michael Marcovici (* 27. September 1969 in Wien) ist ein österreichischer Künstler und Unternehmer. Seine Werke befassen sich mit Wirtschaft, Technik, Domains, Soziologie und Politik. Seine ersten unternehmerischen Tätigkeiten nahm Marcovici noch während der Schulzeit auf - aus rechtlichen Gründen mussten seine Eltern ihn hierbei für volljährig erklären. Bis zu seinem ersten großen wirtschaftlichen Erfolg, arbeitete er hauptsächlich als Verleger von Magazinen. Er ist auch der Gründer des Austria Börsenbrief [1]
Inhaltsverzeichnis
Größter eBay Händler Europas
2001 verkaufte Marcovici ein paar Geräte, welche noch von einem Magazin über Werkzeuge in seinem Büro lagen, auf eBay. Erstaunt über die hohen Preise welche die Auktionen erzielten, fing er bald an unter dem Namen „Qentis Holding GmbH“ kommerziell Ware zu verkaufen. Die anderen Projekte wurden auf Eis gelegt, und die ersten Mitarbeiter eingestellt. Innerhalb von nur 4 Jahren wuchs das Unternehmen auf 60 Mitarbeiter – verkauft wurden gegen Ende hauptsächlich auf OEM-Basis erzeugte Waren aus China. Das Warensortiment umfasste auch solch komplexe Produkte wie Zahnarztstühle, Gabelstapler und Geländebuggys - alles per Versandhandel an Kunden in ganz Europa geschickt. Nach über 500.000 auf ebay verkauften Produkten und einem Jahresumsatz von 30 Millionen,[2] musste die Firma Anfang 2006 überraschend Konkurs anmelden.[3] Die Nachricht über die Pleite des bis dahin größten ebay Händler Europas quittierte der ebay-Aktienkurs mit einem Verlust von 4 %. In seinem kurz darauf veröffentlichten Buch machte Marcovici vor allem Financiers und das ebay System - welches für solch eine große Firma nicht geeignet wäre - verantwortlich,[4] räumte aber auch das zu schnelle Wachstum der Firma ein. Während der darauf folgenden Abwicklung seines Privatkonkurses – Marcovici haftete auch mit eigenem Vermögen – hielt er Vorträge über den Handel auf Ebay und übersetzte sein Buch auch ins Englische. Nebenbei fing er an, seine schon lange geplanten Kunstprojekte zu realisieren.
Kunst
Marcovicis in den Medien meist diskutiertes Kunstobjekt ist die Installation „One Billion Dollar“.[5] Es handelt sich um mehrere Paletten Geld im Miniaturmaßstab 1:6, welche – wie der Name es schon sagt – die Menge von einer Billion Dollar darstellen soll. Der ursprüngliche Plan reales Geld auszustellen, scheiterte an den exorbitant hohen Zinsen für das zur Verfügung Stellen des Geldes, als auch an den von den potentiellen Finanzierern geforderten Sicherheitsauflagen.
Ein Projekt das Marcovicis, welches zu Beginn der Finanzkrise 2008 veröffentlicht wurde, ist „Rattraders“. Er präsentierte Laborratten in einem speziellen Käfig, welche laut ihm trainiert wurden in Echtzeit an den Finanzmärkten zu handeln.[6] Obwohl Marcovici das Projekt als eine eindeutig profitorientierte Geschäftsidee beschrieb, blieb der Eindruck dass es sich eher um eine zynische Kunstaktion mit subtiler Kritik am Finanzsystem handelte. Marcovici – der selber in den späten 80er bis frühen 90er Jahren den „Austria Börsebrief“ veröffentlichte – wollte auch bei einem Zeitungsinterview keine eindeutige Aussage über die wahre Motivation seiner Arbeit geben.[7]
Domains
Bereits seit 2002 ist Marcovici im Domaingeschäft tätig. Im Jahre 2009 fusionierte er sein Portfolio mit weiteren Domaininhabern zum Domain Developers Fund [8]. Marcovici ist Gründer und Direktor des Fonds der ausschließlich in Domain Namen investiert. Der Fonds registriert und kauft Domains, diese werden entweder geparkt oder zu Webseiten entwickelt oder mit entsprechenden Aufschlägen wieder veräußert. Der Fonds wurde am 10.März 2010 in den Cayman Islands als offender Fonds registriert und ist seit August 2010 via Banken und Broker zu beziehen. Davor wurde der Fonds als managed account geführt und erwirtschaftete vom 10.März 2009 bis 10.März 2010 eine Performance von 155%. Neben Marcovici wird der Fonds von Alberto Sanzde Lama als Co-Director geführt. Im Beirat des Fonds finden sich weiters Marco Rodzinek, Philipp Schindler und Stefan Piech. Neben seiner Tätigkeit für den Domain Developers Fund ist Marcovici auch der Betreiber des Domainsindex [9], ein Preisindex für Domains ähnlich dem Dow Jones Index für Aktien. Ein weiteres Projekt ist der Marshallindex [10], ein Projekt zur Messung der Populatität von Worten im Internet welches von Domainern verwendet wird um die Popularität bestimmter Worte zu Messen.
Veröffentlichungen
- Michael Marcovici: 1-2-3 vorbei: AUFSTIEG UND FALL DES EBAY POWERSELLERS NR.1 [Ungekürzte Ausgabe] (Broschiert) Wien 2007, ISBN 3833499133
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://derstandard.at/2063176?_seite=2&sap=2
- ↑ http://www.heise.de/newsticker/meldung/Qentis-Konkurs-betrifft-rund-1000-Kunden-167078.html
- ↑ http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,396306,00.html
- ↑ http://www.stern.de/digital/online/europas-groesster-ebay-haendler-ich-bin-auf-die-nase-gefallen-616117.html
- ↑ http://tvthek.orf.at/programs/1303-Kulturmontag/episodes/995897-Kulturmontag/998239-Kunst-Produzent--Michael-Marcovici
- ↑ http://www.rattraders.com/
- ↑ http://diepresse.com/home/kultur/kunst/488915/index.do
- ↑ http://www.domaindevelopersfund.com/
- ↑ http://www.domainsindex.com/
- ↑ http://www.marshallindex.com/
Kategorien:- Mann
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- Unternehmer (Österreich)
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