- Maria Cron
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Maria Cron, Ordensname Schwester Maria de Jesus (* 1608 in Goa; † 2. Januar 1683, ebenda) war die Tochter eines deutschen Händlers aus Augsburg und eine stigmatisierte Nonne, die in Goa als Selige verehrt, aber nie offiziell kanonisiert wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Maria Cron war die jüngere der beiden Töchter von Ferdinand Cron (1554–1637) aus Augsburg, Agent des Handelshauses Fugger in Indien, und dessen portugiesischer Ehefrau Maria Leytoa (1569–1619). Die Eltern gehörten zu den angesehensten Bürgern der indisch-portugiesischen Stadt Goa, die wegen ihrer vielen Kirchen und Klöster auch das „asiatische Rom“ genannt wurde.
Beide Töchter genossen eine betont religiöse Erziehung. Maria heiratete 1622, mit 14 Jahren, den wohlhabenden portugiesischen Adligen Manuel de Sousa. Dieser starb schon nach vierjähriger Ehe und hinterließ seine 18-jährige Frau als Witwe.
Marias Verwandte drängten zu einer neuen Ehe, was sie jedoch ablehnte. Bis ins Alter von 23 Jahren lebte sie als Witwe. 1631 trat sie unter dem Namen Schwester Maria de Jesus in das Kloster St. Monica zu Goa ein.[1] [2] Dieses 1606 gegründete Kloster der Töchter der Hl. Monika war berühmt und wurde als ältester Nonnenkonvent Indiens bezeichnet. Der nur lokal verbreitete Orden starb 1885 mit dem Tod der letzten Schwester aus. Die Klosterkirche dient nach wie vor als katholisches Gotteshaus.[3]
Maria Cron lebte bis zu ihrem Tod als Nonne im Monikakloster in Goa und war stadtbekannt für ihr frommes Leben der Buße und des Gebetes. Sie trug sichtbare Stigmata an Händen, Füßen und unterhalb der Brust, die anlässlich ihres Todes am 2. Januar 1683 von mehreren Ärzten untersucht und attestiert wurden. Schwester Maria de Jesus fand ihr Grab in der Klosterkirche; man verehrte sie in Goa als Selige, es fand jedoch nie eine Kanonisation statt.
In der Kirche St. Monika befindet sich noch heute ein zeitgenössisches Gemälde, das die Schwester, mit ihren Stigmata auf dem Sterbebett zeigt.
Die Schwester von Maria Cron
Die ältere Schwester Isabel Cron war verheiratet mit Pedro de Almeida, Kommandant der portugiesischen Festung Diu; nach dessen Tod ehelichte sie um 1630 Diego de Melo de Castro, Festungskommandant von São Tomé bei Madras. Sie erlangte zweifelhafte Berühmtheit, da sie von dem 1634 anlässlich der Heiligsprechung in Goa ausgestellten unverwesten Leichnam des berühmten Asienmissionars Franz Xaver heimlich ein Fingerglied abbiss, um eine Reliquie von ihm zu besitzen. Die spektakuläre Tat erregte unter der Bevölkerung erhebliches Aufsehen und wurde von der Kirche schwer verurteilt. Daraufhin gab Isabel Cron den Finger zurück und stiftete zur Buße dem Heiligen ein kostbares Silberdiadem, besetzt mit Edelsteinen. Die Geschichte wurde später teilweise legendenhaft ausgeschmückt, verschiedene Quellen sprechen sogar davon, dass Isabel Cron dem Heiligen einen Zeh abbiss, weshalb aus ihrem Mund Blut tropfte, man ihre Spur bis nach Hause verfolgen und sie dadurch der Tat überführen konnte.[4]
Literatur
- Pius Malekandathil: The Germans, the Portuguese and India, Münster 1999, Seite 110 und 111, ISBN 3825843505
Weblinks
Einzelnachweise
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