- Maria durch ein Dornwald ging
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Maria durch ein’ Dornwald ging ist ein deutschsprachiges Weihnachtslied.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vom Ursprung her ist es kein Weihnachts- sondern ein entstandenes Wallfahrtslied, welches sich zunächst mündlich im 19. Jahrhundert vom katholischen Eichsfeld in Thüringen ausgehend im Bistum Paderborn verbreitete.
Die älteste bekannte gedruckte Fassung mit sieben Strophen findet 1850 sich in der Sammlung geistlicher Lieder von August von Haxthausen und Dietrich Bocholtz-Asseburg; die tatsächliche Entstehungszeit des Liedes ist unklar, eine gelegentliche Datierung auf das 16. Jahrhundert lässt sich zumindest nicht belegen.
Es sind die Liederbücher der Jugendbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die dem Lied Popularität verschaffen, andererseits auch seinen Wandel vom Wallfahrts- zum (vermeintlich volkstümlichen) Weihnachtslied bewirken: 1912 erscheint das Lied in der heute bekannten dreistrophigen Fassung zunächst im Jugenheimer Liederblatt; 1914 findet es Aufnahme in das von Klemens Neumann, dem Mitbegründer der katholischen Quickborn-Jugendbewegung, herausgegebene Liederbuch Der Spielmann und in den Zupfgeigenhansl.
Inhalt
Die ersten drei Strophen von der Wanderung Marias mit dem Kind unter ihrem Herzen beziehen sich auf die Erzählung von der Reise Marias zu Elisabeth aus dem Lukasevangelium. Sie ist ausgeschmückt mit dem Legendenmotiv vom abgestorbenen Dornwald, Sinnbild der Unfruchtbarkeit und des Todes, der beim Vorübergang Marias mit dem göttlichen Kind zu blühen beginnt. Die weiteren Strophen umkreisen in katechetischer Frage- und Antwortform das Geheimnis des Messiaskindes.
Text der heute üblichen dreistrophigen Fassung
Maria durch ein Dornwald ging,
Kyrie-eleis
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieb´n Jahr kein Laub getragen.
Jesus und Maria
Was trug Maria unterm Herzen?
Kyrie-eleis
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.
Da hab´n die Dornen Rosen getragen,
Kyrie-eleis
als das Kindlein durch den Wald getragen,
da hab´n die Dornen Rosen getragen.
Jesus und MariaText der siebenstrophigen Fassung von 1850
Maria durch ´nen Dornwald ging.
Kyrieleison.
Maria durch ´nen Dornwald ging,
Der hat sieben Jahre kein Laub getragen!
Jesus und Maria!
Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrieleison.
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
Das trug Maria unter ihrem Herzen!
Jesus und Maria!
Da hab'n die Dornen Rosen getragen,
Kyrieleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen!
Da haben die Dornen Rosen getragen!
Jesus und Maria!
Wie soll dem Kind sein Name sein?
Kyrieleison.
Der Name, der soll Christus sein,
Das war vom Anfang der Name sein !
Jesus und Maria!
Wer soll dem Kind sein Täufer sein?
Kyrieleison.
Das soll der Sanct Johannis sein,
Der soll dem Kind sein Täufer sein !
Jesus und Maria!
Was kriegt das Kind zum Pathengeld?
Kyrieleison.
Den Himmel und die ganze Welt,
Die kriegt das Kind zum Pathengeld.
Jesus und Maria!
Wer hat erlös’t die Welt allein?
Kyrieleison.
Das hat gethan das Christkindlein,
Das hat erlös’t die Welt allein! -
Jesus und Maria!Literatur
- „Geistliche Volkslieder mit ihren ursprünglichen Weisen gesammelt aus mündlicher Tradition und seltenen alten Gesangbüchern.“ Hrsg. von August von Haxthausen und Dietrich Bocholtz-Asseburg, Paderborn 1850, S. 164f.
- „Der Zupfgeigenhansel.“ Hrsg. von Hans Breuer unter Mitwirkung vieler Wandervögel; Leipzig, Hofmeister 1915.
- „Der Spielmann. Liederbuch für Jugend und Volk.“ Hrsg. von Klemens Neumann; Burg Rothenfeld, Quickborn, 1914. (Spätere Auflagen im Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz)
Weblinks
- Eckhard John: Maria durch ein’ Dornwald ging (2002). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon des Deutschen Volksliedarchivs
Audiolinks
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