Markuskapelle (Altenberg)

Markuskapelle (Altenberg)
Die Markuskapelle von Osten

Die Markuskapelle Altenberg ist eine Kapelle in Altenberg, einem Ortsteil der Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis (Nordrhein-Westfalen), die ursprünglich zur Abtei Altenberg gehörte und um 1220/30 erbaut wurde. Die Markuskapelle gilt als schönes Beispiel spätromanischer Architektur.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Markuskapelle liegt zwischen dem Altenberger Dom und dem Küchenhof innerhalb der Immunität des ehemaligen Klosters. Von den ehemaligen Kapellen, die in den Quellen zur Geschichte des Klosters überliefert werden, ist sie die einzige, die erhalten geblieben ist. Der Bau wurde 1220/30 auf älteren Fundamenten errichtet, die man 1895 bei Grabungen fand. Ebenso fand man im Innern drei Bestattungen: Einen Sarkophag aus Buntsandstein und zwei aus Tuffsteinmauerwerk. Nach der Auflösung des Klosters im Jahr 1803 verwahrloste die Kapelle. Sie diente zeitweise als Schmiede und wurde 1897 bis 1902 unter der Leitung des königlichen Baurates Friedrich Carl Heimann grundlegend restauriert.

Architektur

Man betritt die einschiffige Kapelle durch das Portal an der Südseite. Der aus Grauwackebruchstein errichtete Bau besitzt an der Nordseite ein Sechspass-Fenster und die fünf Seiten des östlichen Polygons haben je ein Spitzbogenfenster. Reste der aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts datierten Ausmalung blieben erhalten und wurden um 1900 von dem Restaurator Anton Bardenhewer rekonstruiert. Das Bogenfeld an der Westwand zeigt ein frühgotisches Wandgemälde mit der Darstellung der Krönung Mariens. Bei der Instandsetzung des Gebäudes um 1900 wurde das Kranzgesims mit Dach, das Südportal und der umlaufende Spitzbogenfries erneuert.

Glasfenster

Sechspass-Fenster mit der Darstellung der Sieben Schmerzen Mariens

Da von den ursprünglichen Bleiglasfenstern nur noch kleinste Reste vorhanden waren, wurden bei der Instandsetzung um 1900 neue historistische Fenster von der Glasmalereiwerkstätte Schneiders & Schmolz aus Köln geschaffen. Das Sechspass-Fenster gegenüber dem Eingang zeigt im zentralen Medaillon Maria mit dem toten Christus, die umlaufende Inschrift lautet: „ORA PRO NOBIS MATER DOLOROSISSIMA“. Die sechs äußeren kleineren Medaillons zeigen Szenen aus dem Leben Mariens, die zusammen mit dem inneren Medaillon die Sieben Schmerzen Mariens darstellen. Die fünf Fenster im Ostteil der Kapelle stellen in der Mitte den thronenden Christus dar, der rechts und links umrahmt wird von Maria, Johannes dem Täufer und den Heiligen Bernhard von Clairvaux und Engelbert.

Literatur

Uwe Gast, Daniel Parello, Hartmut Scholz: Der Altenberger Dom (Monumente der Glasmalerei 2), Schnell & Steiner, Regensburg 2008, S. 83−89, ISBN 978-3-7954-1960-8

Weblinks

 Commons: Markuskapelle (Altenberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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