Mathieu Molitor

Mathieu Molitor

Mathieu Molitor (* 23. Mai 1873 in Pickließem, heute im Kreis Bitburg-Prüm, Eifel; † 23. Dezember 1929 in Leipzig) war ein deutscher Künstler des Jugendstils.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Faust und Mephisto am Eingang zu Auerbachs Keller

Sein Vater war der Schachtmeister Johann Molitor. In der Zeit 1879 bis 1887 erfolgten während des Besuchs der Volksschule zahlreiche Umzüge in Deutschland, Frankreich, Holland, Belgien und Luxemburg.

Von 1887 bis 1889 absolvierte Molitor eine Lehre im Kanal- und Eisenbahnbau. Von 1889 bis 1892 war er Vermessungsgehilfe, Zeichner und Bauschreiber im Tiefbauamt Köln. Anschließend absolvierte er eine Lehre bei dem Dekorationsmaler L. Manza in Köln. 1893 hatte er eine leitende Stellung in einem Kölner Malergeschäft inne. Hierbei leitete er Gesellen an und es erfolgten seine ersten selbstständigen Arbeiten, u. a. erstellte er 12 Deckengemälde für das Cafe Maximilian in Köln. 1894 erfolgte ein Studium an der Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar bei Professor Max Thedy. 1898 kam er vermutlich auf Initiative des mit ihm befreundeten Buchhändlers Ludwig Volkmann (Breitkopf & Härtel) nach Leipzig und arbeitete für den Musikverlag Breitkopf & Härtel und dem Schulbildverlag F. E. Wachsmuth.

Durch die Heirat am 23. Mai 1902 mit Helene Brehmer, Tochter des Prokuristen Hermann Brehmer, fand er Zugang zur höheren Gesellschaft. Mit Helene hatte er einen Sohn und eine Tochter.

1908 wurde Molitor durch den Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach zum Professor ernannt. Er unternahm mehrere Studienreisen nach Holland, Italien und Österreich.

Er war mit seinen Arbeit ein sehr vielfältiger Künstler. Sein Werk umspannt Bronzen, Tafelaufsatz, Landschaftsmalerei, Portraits, Radierungen, Plakate und Exlibris. Später zeigen seine Arbeiten Züge des Expressionismus.[1]

Bekannt ist Molitor als Schöpfer der beiden Figurengruppen das Doppelstandbild Mephisto und Faust bzw. verzauberte Studenten am Eingang zum Auerbachs Keller in Leipzig und des 5 m breiten Ölgemälde Osterspaziergang, hierfür hat Molitor für die Figur des Faust Modell gestanden. Er beteiligte sich mit Landschaften und Portraits an Ausstellungen des Leipziger Künstlervereins in der Kunsthalle Bremen und der Kunstakademie Weimar.

Ausstellung

  • 2009/2010: Mathieu Molitor. Bildhauer – Maler – Graphiker. im Kreismuseum Bitburg-Prüm und anschließend im Museum der bildenden Künste Leipzig

Literatur

  • Birgit Hartung: Mathieu Molitor. Bildhauer, Maler, Grafiker. Anlässlich der Ausstellung im Kreismuseum Bitburg-Prüm, 30. April – 16. August 2009, Passage-Verlag, Leipzig 2009, ISBN 978-3-938543-66-5

Einzelnachweis

  1. Faust, Mephisto und drei betrunkene Studenten. FAZ vom 25. August 2010, S. 30

Weblinks

 Commons: Mathieu Molitor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Molitor — (lateinisch für Müller) bezeichnet Piscine Molitor, Jugendstil Schwimmbad in Paris ein Rittergeschlecht, siehe Molitor (Rittergeschlecht) ein Adelsgeschlecht, siehe Molitor v. Mühlfeldt (Adelsgeschlecht) Molitor ist der Familienname folgender… …   Deutsch Wikipedia

  • Auerbachs Keller — ist die bekannteste und zweitälteste Gaststätte Leipzigs. Seine weltweite Bekanntheit verdankt Auerbachs Keller, der schon im 16. Jahrhundert zu den beliebtesten Weinlokalen der Stadt gehörte, vor allem Johann Wolfgang von Goethe. Geschichte… …   Deutsch Wikipedia

  • Doppelstandbild — Goethe Schiller Denkmal in Weimar Ein Doppelstandbild ist eine Sonderform des Standbildes. Es zeigt zwei Persönlichkeiten auf einem gemeinsamen Piedestal. Die Darstellungsform stammt aus der Antike (Tetrarchen). Bekannt sind: Die antike Ildefonso …   Deutsch Wikipedia

  • Faust. Eine Tragödie. — (auch Faust. Der Tragödie erster Teil oder Faust I) von Johann Wolfgang Goethe gilt als das bedeutendste und meistzitierte Werk der deutschen Literatur. Die 1808 veröffentlichte Tragödie greift die Geschichte des historischen Doktor Faustus auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Pickließem — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Pinkert — (um 1906) Ernst Pinkert in seinen letzten Lebensjahren zusamm …   Deutsch Wikipedia

  • Armée française en 1814 — Article principal : Campagne de France (1814). Ce qui suit est l organisation de l armée française au 1er janvier 1814, au commencement de la campagne de France qui marque la fin des guerres napoléoniennes. Sommaire 1 Infanterie 1.1… …   Wikipédia en Français

  • Kölner Dreigestirn — Das Kölner Dreigestirn der Session 2012 bei der Unterzeichnung des Sessionsvertrags im Senatssaal des Historischen Rathauses von Köln: Dr. Oliver von Rosenberg („Jungfrau Olivia“), Marcus Gottschalk („Prinz Marcus II.“), Thorsten U. Schmidt… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mok–Mom — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Armorial de la noblesse d'Empire/Les comtes de l'Empire — Article principal : Armorial de la noblesse d Empire. Cet article présente et décrit les armoiries des comtes sous le Premier Empire. Sommaire 1 Comtes archevêques 2 Comtes Sénateurs 3 …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”