- Matteo Castelli
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Matteo Castelli, auch Matteo Castello (* um 1560 in Melide; † 1632 in Warschau (oder Melide)) entstammte einer bekannten Baumeister- und Bildhauerfamilie von Melide. Um 1580 war er in Rom in der Werkstatt seines Vetters Domenico Fontana aus Melide tätig, ab 1592 in derjenigen Carlo Madernos, eines andern Vetters. Zuerst war er als Marmor-Bildhauer, dann als Vorarbeiter und Planer bei Maderno, schließlich selbstständig tätig.
Werke
Zu den wichtigsten Werken, die Castello in Rom erbaute oder mitgestaltete, gehören die drei Kapellen in S. Andrea della Valle (1603-05), der Westteil der Kirche S. Giovanni dei Fiorentini (ab 1608) und der Wiederaufbau der Kirche Santa Maria Maggiore (1608-13). An den polnischen Hof berufen, wurde er 1613 erster Architekt von König Sigismund III.. Er baute u.a. mit Schloss Warschau, einem der ersten Barockschlösser Mitteleuropas, das nach den avantgardistischen Leitlinien Giacomo Fontanas und Madernos angelegt worden war. Weiter können Castelli zugeschrieben werden: in Krakau die Kirche St. Peter und Paul (1613-19, die einzige Kirche nördlich der Alpen im römischen Barock), die Fürstenkapelle der Zbaraski in der Dominikanerkirche (1627-29) und der St.-Stanislaus-Altar in der Kathedrale, außerdem in der Kathedrale von Vilnius die St.-Kasimir-Kapelle (1626-36), das Ujazdowskipalais und die königliche Residenz bei Warschau. In Melide stiftete er 1625-26 eine Gedenkkapelle und baute den Altar seiner Familie in der Pfarrkirche wieder auf.
Castelli war der einzige in Ostmitteleuropa tätige Architekt aus dem Umkreis Madernos und ein wichtiger Verbreiter seiner damals zukunftweisenden Ideen und Formen.[1]
Literatur
- C. d'Onofrio, Roma vista da Roma, 1967, 67-69, 404-423
- H. Hibbard, Carlo Maderno and Roman Architecture 1580-1630, 1971
Einzelnachweise
- ↑ http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D24521.php Historisches Lexikon der Schweiz
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