- Chateau Petrus
Chateau Petrus
Petrus heißt der Wein von einem der teuersten Weingüter der Erde, dem Château Petrus in Pomerol bei Libourne in der Gegend von Bordeaux. Die auf den Weinbergen von Petrus bestockten Rebsorten sind Merlot und Cabernet Franc.
Weingut und Produkte
Eine Steinfigur des Apostel Petrus ist Namensgeber des kleinen Weingutes, markant sind die hellblauen Fensterrahmen, die in dieser Gegend nur das Château Petrus zeigt. Anfang 2000 wurde das Hauptgebäude komplett erneuert.
Die Rebfläche des Gutes beträgt nur 11,5 ha, diese ist zu 95% mit Merlot und zu 5% mit Cabernet Franc bestockt. Die Verwendung der Trauben entscheidet sich nach der Ernte, in viele Jahrgänge fließt kein Cabernet Franc ein, so dass der Petrus ein rebsortenreiner Merlot und keine Cuvée ist.
In Jahren, in denen die Kritiker den Weinen Höchstnoten geben, können die Flaschenpreise bei über 2.000 Euro liegen, selbst in schlechteren Jahren kostet eine Flasche selten unter 300 Euro. Nur die Weine des Burgunder-Weingutes Domaine Romanée-Conti sind gelegentlich noch teurer. In der Region gibt es weniger bekannte Nachbargüter wie La Conseillante und Lafleur, deren Weine häufig zu einem Drittel des Preises von Petrus angeboten werden.
Das Weingut befindet sich im Besitz von Jean-Pierre Moueix, dem neben Petrus noch weitere Weingüter gehören.
Die Jahresproduktion liegt bei nur 25.000 bis 30.000 Flaschen, weshalb der Wein auch wegen der geringen Produktionsmenge am Markt selten ist. Häufig wird von Weinhändlern der Erwerb einer Flasche Petrus an andere Einkäufe geknüpft, so bot Mövenpick 2002 in Deutschland in der Subskription Weine von Petrus an, erst bei einem Erwerb anderer Weine im Wert von mindestens 4.000 Euro wurde eine Einzelflasche Petrus an den Kunden verkauft.
Ernte und Produktion
Im Weingut Petrus wird eine sehr aufwändige Traubenlese betrieben, anders als üblich wird nicht das komplette Feld auf einmal geerntet, sondern jedes Feld mehrfach, so dass jeweils nur reife Trauben gelesen werden. Diese arbeitsintensive Methode wird ansonsten nur bei den süßen Weinen von Sauternes betrieben. Neben dem hohen Aufwand werden auch ungewöhnliche Verfahren genutzt, so regnete es in einem Jahr vor Beginn der Ernte, zur Trocknung der Reben wurde ein tieffliegender Helikopter eingesetzt.
Der Qualitätsanspruch führt dazu, dass in schlechteren Jahren nicht alle Trauben für die eigenen Produkte verwendet werden, sondern vernichtet oder an andere Winzer abverkauft.
Literatur
- Charles Cocks, Edouard Féret, Bruno Boidron: Bordeaux et ses vins. 18. Auflage. Èdition Féret et Fils, Bordeaux, 2007, ISBN 978-2351560136.
- Robert Parker: Parker's Wein Guide. München, 2000, ISBN 3-453-16305-2.
- Horst Dippel: Das Wein-Lexikon. 3. Auflage. Frankfurt/Main, 1999, ISBN 3-596-13826-4.
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