Mövenpick

Mövenpick
Mövenpick Holding AG [1]
Mövenpick.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1948
Sitz Cham, Schweiz
Leitung Guido Egli
(CEO)
Peter Kalantzis
(VR-Präsident)
Mitarbeiter 16'246 (2008)
Umsatz 1,452 Mrd. CHF (2008)
Bilanzsumme 405 Mio. CHF (2008)
Branche Gastronomie und Hotellerie
Produkte Restaurants, Hotels und Weinhandel
Website www.moevenpick.com

Die Mövenpick Holding AG[1] mit Sitz in Cham (Kanton Zug, Schweiz) ist eine international tätige Unternehmensgruppe mit Schweizer Wurzeln. Die Mövenpick-Gruppe ist mit fünf selbstständigen Unternehmensbereichen im Restaurant-, Hotel- und Weingeschäft, sowie im Marketing und Vertrieb von Produkten tätig. Geographisch präsent ist die Gruppe in Europa, dem Nahen Osten, Nord- und Ostafrika sowie in Asien. Mövenpick erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von 1,452 Milliarden CHF und beschäftigte Ende 2009 weltweit rund 16'200 Mitarbeiter auf Vollzeitbasis.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 19. Juli 1948 eröffnete der Schweizer Hotelierssohn Ueli Prager das erste Mövenpick-Restaurant, den Claridenhof in Zürich. Entwickelt für Menschen mit wenig Zeit, zeigte das damalige Logo von Mövenpick eine Möwe, die schnell «wie im Flug zum Aufpicken» versorgt wird. Das W der Möwe, die dem Lokal ihren Namen leiht, gleicht aus grafischen Gründen einem V, weil sich dieses besser als ein Vogel im Flug darstellen lässt.

In den Folgejahren wurden weitere Restaurants in Zürich, Luzern, Bern, Genf und Lugano eröffnet. 1960 gründete Prager eine eigene Einkaufs- und Importgesellschaft sowie eine zentrale Produktionsstätte. In Zürich wurde 1962 die erste Silberkugel als Fast-Food- und Take-Away-Restaurant eröffnet. Fast gleichzeitig lancierte Mövenpick die ersten Markenartikel. 1965 eröffnete Prager das erste Mövenpick-Restaurant in Deutschland. Unter dem Namen Caves Mövenpick entstanden 1970 die ersten Weinkeller in der Schweiz und in Deutschland.

1972 wurde in Bursins die Produktion von «Mövenpick Ice Cream» aufgenommen. Wenig später eröffnete Mövenpick in Glattbrugg und Regensdorf die beiden ersten Gross-Hotels in der Schweiz und vergab Lizenzen für Markenprodukte nach Deutschland. In Ägypten wurden die ersten Hotels ausserhalb Europas eröffnet. In den frühen 1980er Jahren wurden zwei weitere Gastronomiekonzepte lanciert: Die Caveau Weinbar und das Mövenpick Marché mit Selbstbedienungsrestaurants, welche die Speisen à la minute vor den Augen der Gäste zubereiteten.

1992 verkaufte Gründer Ueli Prager seine Aktienmehrheit an den deutschen Unternehmer August von Finck. 1995 trennte sich Mövenpick von der Marke Silberkugel. An der Autobahn in Wädenswil bei Zürich öffnete das erste Cindy’s Diner. Im April 2003 verkaufte Mövenpick die internationalen Markenrechte für «Mövenpick Ice Cream» an Nestlé.

Firmenstruktur

Seit Anfang 2003 wandelte sich Mövenpick zu einer klassischen Holdingorganisation. Die Unternehmensbereiche werden als selbständige Tochter- und Beteiligungsgesellschaften primär über finanzielle und strategische Richtlinien geführt.

Unternehmensbereiche

Das Mövenpick-Hotel in Ramallah.
  • Mövenpick Hotels & Resorts: Führt weltweit über 62 Hotels.
  • Marché International: Betreibt über 100 Gastronomie-Standorte an hochfrequentierten Verkehrslagen (Autobahnen, Flughäfen, Bahnhöfen, Einkaufszentren) in Mitteleuropa, Nordamerika und in Asien, sowie die Mövenpick Restaurants in Deutschland und der Schweiz.
  • Mövenpick Wein: Verkauft über Ladengeschäfte und im Onlinehandel diverse Alkoholika.
  • Mövenpick Fine Foods: Vermarktet Markenprodukte über Lizenz- und Distributionspartner.

Besitzverhältnisse

Die Aktien der Mövenpick-Holding wurden am 12. Juni 2007 das letzte Mal an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange Zürich gehandelt. Seither ist Mövenpick ein privates Familienunternehmen und im Besitz der Carlton-Holding AG in Allschwil (Schweiz), die bereits seit Juli 2001 von August François von Finck, dem Sohn von August von Finck junior kontrolliert wird.

Interessenkonflikt der Besitzerfamilie

Im Januar 2010 wurden Parteispenden der Substantia AG an die deutsche FDP sowie an die CSU durch die Deutsche Presse-Agentur publik. Die Substantia AG gehört der Familie Finck (August Baron von Finck) und hatte zwischen Oktober 2008 und Oktober 2009 1,1 Millionen Euro an die FDP und an die CSU 820.000 Euro vor der Landtagswahl 2008 überwiesen. Aufgrund der Mehrheitsbeteiligung der Familie Finck an der Mövenpick-Gruppe, die in Deutschland 14 Hotels betreibt, wurden die Spenden von den Oppositionsparteien im Deutschen Bundestag kritisiert. Diese sehen einen Zusammenhang zwischen der Spende an die FDP und der von dieser Partei betriebenen steuerlichen Entlastung der Hotelunternehmen in Deutschland durch das so genannte Wachstumsbeschleunigungsgesetz, das am 1. Januar 2010 in Kraft trat.[2][3] Die FDP wurde infolgedessen teils spöttisch als „Mövenpick-Partei“ bezeichnet.[4] Die FDP selber wehrte sich gegen die Bezeichnung mit der Begründung, dass in der Vergangenheit auch einige Tourismuspolitiker anderer Parteien die Steuersenkung forderten.[5]

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag der «Mövenpick Holding AG» im Handelsregister des Kantons Zug
  2. Spiegel: Unternehmer spendete der FDP 1,1 Millionen Euro, Januar 2010
  3. Millionenspende an die FDP löst Empörung aus
  4. Spiegel: Hohn und Spott für die "Mövenpick-Partei", Januar 2010
  5. FAZ: FDP und CSU wollen Finck-Spenden nicht zurückzahlen, 19. Januar 2010

Weblinks

 Commons: Mövenpick-Hotels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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