Michaelskapelle (Riegel)

Michaelskapelle (Riegel)

Die Michaelskapelle ist ein Kirchengebäude der Gemeinde Riegel am Kaiserstuhl im Landkreis Emmendingen und ist dem Erzengel Michael geweiht. Das Gebäude befindet auf dem Michaelsberg auf 243 m ü.d.M.. Der Michaelsberg ist Teil der Vorbergzone des Kaiserstuhls und besteht aus Löß, der über dem Felsen aufgehäuft ist.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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In einer Urkunde des Klosters Einsiedeln wird die Kapelle als eine von vier Kirchen in Riegel erwähnt. Im Jahr 969 schenkte Kaiser Otto I. die Besitzungen dem Kloster Einsiedeln. Urkundlich überliefert ist die Wiedereinweihung am 18. November 969.

Die Kapelle war ein Teil der im Jahre 1160 erstmals erwähnten Burg auf dem Berg, die sich in Vorhof, hintere und mittlere Burg gliederte. 1353 wird nur noch Ober- und Unterburg erwähnt. Ab 1379, nach dem Aussterben der Herren von Üsenberg, zerfiel die Burg. Heute ist nur noch die Kapelle übrig. Das Dachgebälk kann anhand der Jahresringe auf die Jahre 1283 bis 1293 datiert werden. Im Jahre 1465 wurde die Kapelle im spätgotischen Stil erneuert, dazu zählt auch die Entstehung des Chores und des Gemäldes (Marie Krönung) über dem Eingang der Sakristei. Offensichtlich waren der Turm, das Dach und das Langhaus während des 30jährigen Krieges zerstört worden, wie sich aus einer Kirchenrechnung aus dem Jahre 1650 schließen lässt. 1712 wurde die Sakristei angebaut, wie die Jahreszahl auf dem Türbogen angibt. Darüber befand sich die Bruderwohnung für den jeweiligen Michaelseremiten. Der erste Eremit zog 1714 ein.

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Im Jahre 1749 erhielt die Kapelle einen neuen barocken Hochaltar. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Westwand in den Kirchenraum versetzt, was heute noch an der unsymmetrischen Form des Kirchenschiffes sichtbar ist. Herr Amand Henssler ließ 1843 im Turm der Kapelle ein Zimmer als Camera Obscura einrichten. Gegen Entgelt konnten die Besucher die Umgebung durch verschiedenfarbige Glasscheiben betrachten. Kurz darauf, 1859, wurde der unbrauchbare barocke Hochaltar durch einen neugotischen von Wilhelm Walliser ersetzt, der zudem drei Figuren für die Kapelle schuf.[1] 1929 wurde die Kapelle innen und außen renoviert. Bis 1930 wohnte noch eine Messnerfamilie neben der Kapelle. Wegen Baufälligkeit wurde die Anbauten, die Messnerwohnung und die Camera Obscura abgerissen. Und 1984 wurde eine Außenrenovierung durch Riegeler Bürger vorgenommen. 2008 wurde die Kapelle grundlegend innen renoviert. Dabei wurden Sichtfelder der Wandmalereien aus verschiedenen Zeitepochen freigelegt.

Archäologie

Da bis heute keine Ausgrabungen stattgefunden haben, sind damit bisher keine keltische oder römische Siedlunge nachgewiesen. Vergleiche mit anderen ähnlichen Kirchengebäude legen nahe, dass hier eventuell ein Tempel des Merkur (Gott der Händler und Diebe) geweiht war und dann in der Christianisierung von Erzengel Michael abgelöst wurde.

Literatur

  • Mechthild Michels; Gemeinde Riegel (Hrsg.): 7000 Jahre Riegel am Kaiserstuhl. 1993, DNB 978545923.
  • Kirchenführer, Kath. Pfarrgemeinde St.Martin, Riegel am Kaiserstuhl

Einzelnachweise

  1. Michael Klant: Vergessene Bildhauer. In: Skulptur in Freiburg. Kunst des 19. Jahrhunderts im öffentlichen Raum, Freiburg 2000, S. 164–172 ISBN 3-922675-77-8, S. 168

Weblinks

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