- Riegel am Kaiserstuhl
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Wappen Deutschlandkarte 48.1505555555567.75184Koordinaten: 48° 9′ N, 7° 45′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Emmendingen Höhe: 184 m ü. NN Fläche: 18,34 km² Einwohner: 3.645 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 199 Einwohner je km² Postleitzahl: 79359 Vorwahl: 07642 Kfz-Kennzeichen: EM Gemeindeschlüssel: 08 3 16 037 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 31
79359 Riegel am KaiserstuhlWebpräsenz: Bürgermeister: Markus Jablonski Lage der Gemeinde Riegel am Kaiserstuhl im Landkreis Emmendingen Riegel am Kaiserstuhl ist eine Gemeinde im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Riegel breitet sich am Nordostrand des Kaiserstuhls aus. Es liegt wenige Hundert Meter nordwestlich der Mündung der Glotter in die Dreisam bzw. der Mündung von Dreisam und Alter Dreisam in die Elz, die am Ostrand der Ortschaft in Richtung Norden und dann nach Nord-Nordwesten zum Rhein fließt. Direkt südlich der Ortschaft liegt der St. Michaelsberg (241 m ü. NN) mit der Michaelskapelle.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Riegel am Kaiserstuhl gehören das Dorf Riegel, die Höfe Kunstmühle und Riedhöfe und die Wohnplätze Bei Bahnstation Riegel-Malterdingen, Wohnhaus Ries, Wohnhaus Willmann, Ziegelei und Zum Bad. Im Gemeindegebiet liegt die abgegangene Ortschaft Helsolczhein.[2]
Geschichte
Das Gebiet der heutigen Gemeinde Riegel hat eine etwa 7000-jährige Siedlungsgeschichte, die bis in die Jungsteinzeit zurückreicht. Auch keltische und vor allem römische Besiedlung sind archäologisch nachgewiesen. Im Jahre 2001 wurde ein keltischer Goldmünzschatz gefunden. Vom 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus war die römische Siedlung Rigola das Verwaltungszentrum für den heutigen Breisgau. Das Wappen – mit grünem Lorbeer bekränzter Römerkopf in Gold auf blauem Grund – weist auf die römische Vergangenheit des Ortes hin.
Riegel wird im Jahr 762 erstmals urkundlich erwähnt. Hildegunt schenkt nach einer Urkunde vom 13. Juli 781 im 13. Jahr König Karls aus Ihrem Besitz in Riegel, verschiedene Güter an das Kloster Lorsch.[3] Ab 969 gehört es dem Kloster Einsiedeln. Über Johann Malterer kommt der Ort 1368 an die Habsburger, bei denen es viereinhalb Jahrhunderte verbleibt. Aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses gehört Riegel seit 1806 zu Baden, mit dem es 1952 in Baden-Württemberg aufgeht.
siehe auch Burg Riegel
Politik
Riegel gehört dem Gemeindeverwaltungsverband „Nördlicher Kaiserstuhl“ mit Sitz in Endingen an; weitere Mitgliedsgemeinden sind die Stadt Endingen und die Gemeinden Bahlingen, Forchheim (Kaiserstuhl), Sasbach am Kaiserstuhl und Wyhl am Kaiserstuhl.
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 56,0 % (– 2,6) zu folgendem Ergebnis:[4]
CDU 38,0 % – 3,3 5 Sitze ± 0 SPD 32,6 % – 7,9 4 Sitze – 1 FWG 29,5 % +11,3 3 Sitze + 1 Städtepartnerschaften
Seit 1995 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Champhol in der Umgebung von Chartres im Département Eure-et-Loir in Frankreich.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Riegel ist über die Bundesautobahn 5 (Alsfeld - Weil am Rhein) an das überregionale Straßennetz angebunden. Im Jahr 1845 erhielt Riegel Eisenbahnanschluss durch den außerhalb des Ortes gelegenen Bahnhof Riegel (heute Riegel am Kaiserstuhl) an der Staatsbahnlinie der Badischen Hauptbahn (Rheintalbahn Mannheim – Basel), die heute von der Deutschen Bahn AG betrieben wird. 1894 wurde die Kaiserstuhlbahn von Gottenheim über den Bahnhof Riegel Ort nach Endingen sowie ein Abzweig von Riegel Ort zum Staatsbahnhof Riegel an die Hauptbahn erbaut, 1895 folgte das Reststück Endingen – Breisach am Rhein. Die Kaiserstuhlbahn gehörte als Privatbahn lange Zeit zur Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) und wird heute von der Südwestdeutschen Verkehrs AG (SWEG) betrieben. Der Bahnhof Riegel am Kaiserstuhl ist Ausgangspunkt des Museumsdampfzuges Rebenbummler, die seit 1978 von Mai bis Oktober auf der Kaiserstuhlbahn verkehrt.
Ansässige Unternehmen
Die 1834 gegründete Brauereigesellschaft Meyer & Söhne AG, im allgemeinen Sprachgebrauch auch als „Riegeler Brauerei“ bezeichnet, gehört seit dem Jahr 2000 zur Fürstlich Fürstenbergischen Brauerei in Donaueschingen. Brauereistandort und Marke blieben vorerst erhalten. Im Oktober 2004 wurde die Fürstenbergbrauerei von der Brau Holding International AG (Heineken, Schörghuber) übernommen. Die Brauereieinrichtungen in Riegel wurden zwischenzeitlich komplett stillgelegt. Verschiedene Biersorten der Marke „Riegeler Bier“ werden nun im Hause Fürstenberg in Donaueschingen gebraut.
Unter den heutigen Industriebetrieben sind das 1964 gegründete Werk Riegel des Heizkörper-Herstellers Zehnder GmbH (Lahr) zu nennen, sowie die 1971 gegründete Firma ZIKUN Fahrzeugbau GmbH, die sich auf Konstruktion und Bau von Sonder- und Spezialfahrzeugen z. B. für Feuerwehr- und Getränkefahrzeuge, Anhänger etc. spezialisiert hat.
Bildung und Kultur
Riegel verfügt über zwei Kindergärten mit jeweils drei Gruppen und mit der Michaelschule über eine Grund- und Hauptschule, die von etwa 235 Schülern besucht wird.
Im Archäologischen Museum werden seit 2006 etwa 300 Ausgrabungsfunde aus der römischen Vergangenheit Riegels gezeigt. 1974 wurde ein Mithras-Tempel freigelegt, eine der Stationen auf dem archäologischen Rundweg, der auch die keltische und mittelalterliche Vergangenheit Riegels zeigt. Für die Einrichtung des Museums und des Rundwegs wurden die Gemeinde und der Geschichtsverein 2006 mit dem Archäologiepreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Im stillgelegten, ab 1875 errichteten Riegeler Brauereischloss wurde am 20. Juni 2009 am Zusammenfluss von Dreisam, Elz und Glotter die Kunsthalle "messmer foundation" mit der Ausstellung "Hommage an André Evard" eröffnet. Hier stehen der Kunst 900 m² Ausstellungsfläche und eine große Außenanlage für Skulpturen zur Verfügung.
Mit der Kumedi verfügt die Gemeinde über ein Kleinkunst-Theater im ehemaligen Empfangsgebäude vom Bahnhof Riegel Ort, das sich auch „Kopfbahnhof“ nennt, das unter der Leitung von Klaus Spürkel steht und auch theaterpädagogische Arbeit betreibt.
Sakralbauten
Friedhofskapelle
Als 1901 der Friedhof erweitert wurde, beschlossen die Direktoren der Brauereigesellschaft Meyer & Söhne der Gemeinde eine Friedhofskapelle zu stiften. Im Juli 1903 wurde der Architekt Paul Meißner aus Darmstadt gewonnen. Am 5. August begann die Ausschachtung der Baugrube, wobei sich römischer Keller als Überrest eines römerzeitlichen Hauses fand. Die Fertigstellung der Kapelle im typischen Neobarock-Stil der Brauerei dauerte bis 1907. Die Einweihung erfolgte am 29. Oktober 1907 und die Schenkung an die Gemeinde am 31. Januar 1908. 1973 wurde die benachbarte Einsegnungshalle gebaut.
Söhne und Töchter des Ortes
- Anton Anreith (1754–1822), Bildhauer, der vor allem in Kapstadt wirkte
- Wilhelm Walliser (1831–1898), Bildhauer, der vor allem in Freiburg wirkte
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 234–235
- ↑ Karl Minst, Lorscher Codex Band IV. 1970, S.208
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Weblinks
Commons: Riegel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- http://www.gemeinde-riegel.de Homepage der Gemeinde Riegel am Kaiserstuhl
- http://www.freiburg-schwarzwald.de/riegel.htm Riegel am Nordrand des Kaiserstuhls
- Riegel und die Römer
- http://www.riegel-am-kaiserstuhl.de private Homepage über Riegel am Kaiserstuhl
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