Miranshah

Miranshah
میران شاہ
Miranshah
Miranshah (Pakistan)
Miranshah
Miranshah
Basisdaten
Staat Pakistan
Miran Shah, Miram Shah
ISO 3166-2 PK
32.98333333333370.116666666667

Miranshah (‏میران شاہ‎) ist eine Stadt im Tochi-Tal in Nord-Waziristan (Pakistan) und das administrative und ökonomische Zentrum der Region.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Wie in den gesamten Stammesgebieten unter Bundesverwaltung in Pakistan bilden auch in Miranshah verschiedenen Stämme der Pashtunen die Bevölkerungsmehrheit.

Geschichte

1895 richteten die britischen Kolonialherren die North Waziristan Agency und in der Folge einen permanenten Militärstützpunkt in Miranshah ein, um die Kontrolle über das Gebiet zu festigen. Dies führte in den folgenden Jahren zu Auseinandersetzungen und Aufständen der lokalen Stämme. 1919 kam es erneut zu einem Aufstand in der Kaserne von Miranshah. Im Zweiten Weltkrieg entstand nördlich der Stadt ein britisches Flugfeld.[1]

Miranshah liegt heute nur wenige Kilometer östlich der afghanisch-pakistanischen Grenze. In den 1980er Jahren wurde hier während des Sowjetisch-Afghanischen Krieges ein Lager für afghanische Flüchtlinge eingerichtet, in dem zeitweise 2900 Familien untergebracht waren.[2] Die Stadt gilt als eine Hochburg der Taliban, deren „Southern Command“ für Afghanistan dort seinen Stützpunkt hat. Der afghanische Präsident Hamid Karzai vermutete dort auch den Rückzugsort des Talibanführers Mullah Omar.[3] Am 5. September 2006 wurde in Miranshah ein Friedensabkommen (Waziristan Accord) geschlossen, das den Konflikt in Nordwest-Pakistan zwischen der pakistanischen Regierung auf der Suche nach Al-Qaida Mitgliedern und den lokalen Stämmen beendete.[4]

Laut Angaben der pakistanischen Regierung tötete ein Unbemanntes Luftfahrzeug im Zuge der Drohnenangriffe in Pakistan am 13. Oktober in Miranshah vier Mitglieder des Haqqani-Netzwerks. Darunter soll sich ein für Logistik verantwortlicher Anführer befunden haben.[5] Nach Informationen der New York Times unterhält das Netzwerk dort einen Hauptstützpunkt mit eigenen Gerichten, Steuerbehörde und radikalen Madrassen.[6]

Infrastruktur

Miranshah verfügt über öffentliche weiterführende Schulen für Jungen und Mädchen[7], sowie eine Regierungshochschule und eine Madrassa, die von den Taliban eingerichtet wurde.[8] Seit 2004 sendet aus der Stadt eine Rundfunkstation, deren Radioprogramm im Umkreis von 30 Kilometer von etwa 50.000 Menschen empfangen werden kann.[9]

Einzelnachweise

  1. Hugh Beattie: Imperial frontier: tribe and state in Waziristan. Routledge, 2002, S. 157, 203ff
  2. Miranshah (North Waziristan) and Mianwali (Punjab) experience: a case study. UNHCR field report, 1987
  3. Rahul K. Bhonsle: South Asia security trends. Atlantic Publishers & Distributors, 2007, S. 82
  4. N. C. Asthana, A.Nirmal: Urban Terrorism : Myths And Realities. Pointer Publishers, 2009, S. 205
  5. Vier mutmaßliche Aufständische durch US-Drohne in Pakistan getötet. In: Stern. 13. Oktober 2011, abgerufen am 14. Oktober 2011 (deutsch).
  6. Brutal Haqqani Crime Clan Bedevils U.S. in Afghanistan. New York Times, 24. September 2011
  7. GGH school and college’s construction work complete in Miranshah. OnePakistanNews, 21. Januar 2011
  8. What's cooking in the Jihadu kitchen?. South Asia Analysis Group, Paper 148, Nov. 2006
  9. Miran Shah Radio Station starts transmission. Asia Africa Intelligence Wire, 31. August 2004

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