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Mongolismus ist eine veraltete Bezeichnung für das Down-Syndrom, dessen Träger als „mongoloid“ bezeichnet wurden. Der Begriff wird heutzutage als abwertend verstanden.
Geschichte
John Langdon-Down gab 1866 der von ihm zuerst beschriebenen und später nach ihm benannten Genommutation den Namen „Mongolian Idiocy“ (Mongoloide Idiotie), welcher von anderen Sprachgemeinschaften übernommen wurde. „Mongoloid“ ergab sich aus gewissen physischen Ähnlichkeiten der Träger des Syndroms mit Mitgliedern der mongolischen Bevölkerung. „Idiot“ war seinerzeit in der Medizin und Psychologie ein Fachbegriff für Personen mit schweren geistigen Beeinträchtigungen. Mit der Entwicklung von Intelligenztests wurde schließlich auch ab einem IQ von unter 20 von einem Idioten (im medizinischen Sinne) gesprochen.[1]
Nachdem 1961 die renommierte britische Wissenschaftszeitschrift „The Lancet“ auf die Bitte einer internationalen Gruppe von 19 anerkannten Genetikern die Bezeichnung in „Down’s Syndrome“ abgeändert hatte, zog 1965 die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Antrag ihres mongolischen Delegierten nach und eliminierte den Begriff „Mongolian Idiocy“ aus ihrem Vokabular. Heute übliche Bezeichnungen sind „Down-Syndrom“ und „Trisomie 21“.
Weblinks
- Mongoloide Idiotie – von der Geschichte eines Begriffes
Einzelnachweise
- ↑ Herbert H. Zaretsky, Edwin F. Richter, Myron G. Eisenberg: Medical aspects of disability: a handbook for the rehabilitation professional. Illustrierte dritte Auflage Auflage. Springer, 2005, ISBN 978-0-826-17973-9, S. 346 ff. (Google Books, abgerufen am 3. Mai 2011).
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