- Stachelkäfer
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Stachelkäfer Mordella aculeata
Systematik Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Käfer (Coleoptera) Unterordnung: Polyphaga Überfamilie: Tenebrionoidea Familie: Stachelkäfer Wissenschaftlicher Name Mordellidae Latreille, 1802 Die Stachelkäfer (Mordellidae) sind eine Familie der Käfer mit weltweit etwa 2.000 Arten. In Europa kommen sie mit 264 Arten vor. [1] Viele Arten sind häufig an Blüten zu finden und machen purzelnde Bewegungen.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die meist dunkel gefärbten Käfer sind zwischen 2 und 15 mm lang. Die Stachelkäfer sind gekennzeichnet durch kräftige Hinterbeine, einen gekrümmten Körper und oft einen langen ausgezogenen Hinterleib. Bei den größeren Formen ist die Spitze des Hinterleibs (Pygidium) in eine lange Spitze ausgezogen. Körper oben flach gewölbt, unten mit viel stärkerer Wölbung, länglich, nach hinten verschmälert.
Die Larven leben in faulendem oder anbrüchigem Holz, das von Schwämmen durchwachsen ist oder minieren in Stängeln. Manche Arten rufen auch eine Gallbildung hervor.
Die Käfer findet man an altem Holz, morschen Brückengeländern, oder auch, wie die Gattung Mordellistena, meist sehr zahlreich auf Blüten und blühenden Gesträuchen. Sie sind sehr lebhaft und machen bei ihrer Ergreifung heftige, purzelnde Bewegungen.[2]Diese scheinbar purzelnden Bewegungen setzen sich aus einer Serie sehr schneller Einzelsprünge (Dauer je Sprung ca. 80 msec.) zusammen. Sie resultieren aus dem Bemühen der Käfer, sich aus der Rücken- oder Seitenlage wieder in eine neue Abflugposition zu bringen. Der Einzelsprung ist als eine überzogene Umdrehbewegung zu deuten, die mit einem Bein des dritten Beinpaares (Metapodien) durchgeführt wird. Je nachdem, ob das linke oder rechte Metapodium als Stemmbein eingesetzt wird, resultiert eine Änderung der Sprungrichtung. Die Absprungsenergie ist dabei variabel, weil sie auf direkte Muskelarbeit zurückzuführen ist. Die Ergebnisse sind unterschiedliche Sprungweiten und -höhen mit Rotationsfrequenzen von bis zu gemessenen 48 U/s (Mordellochroa abdominalis) um den Schwerpunkt der Körperlängsachse. Ein zusätzliches Drehen um die Querachse (geringerer Frequenz) sorgt für geschraubte Salti (Purzeln). Der Stachel (Pygidium) ist für den Sprung bedeutungslos. Leistungsschwächere, aber technisch ähnliche Sprünge finden sich bei den Käfern der Nachbarfamilien Serropalpidae (Gat. Orchesia) und Scrabtiide (Gat. Anaspis), die stammesgeschichtlich eine allgemeinere Herkunft der Befähigung zu dieser Lokomotionsform vermuten lassen, also nicht spezifisch nur für die Mordellidae gelten dürfen. [3]
Arten (Auswahl)
- Glipa
- Glipa hilaris
- Glipa oculata
- Hoshihananomia
- Hoshihananomia perlata
- Mordella
- Mordella marginata
- Mordella signata
- Mordella quadripunctata
- Mordella holomelaena
- Mordella aculeata
- Mordellistena
- Mordellistena andreae
- Mordellistena cervicalis
- Mordellistena convicta
- Mordellistena fuscipennis
- Mordellistena neuwaldeggiana
- Mordellistena ornata
- Mordellistena pubescens
- Mordellistena pustulata
- Mordellistena scapularis
- Mordellistena hebraica
- Mordellochroa
- Mordellochroa abdominalis
- Tolidomordella
- Tolidomordella discoidea
- Tomoxia
- Tomoxia lineella
- Tomoxia serval
- Yakuhananomia
- Yakuhananomia bidentata
- Paramordellaria
- Paramordellaria triloba
- Variimorda
- Variimorda fasciata
- Variimorda villosa
Literatur
- Jiři Zahradnik, Irmgard Jung, Dieter Jung et al.: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas, Parey, Berlin 1985, ISBN 3-490-27118-1
- Leopold Mader: Das Insektenleben Österreichs, Hölder-Pichler-Tempsky A.-G., Wien 1922.
- Michael Reuter: Funktionsmorphologische Studien zum Sprung der Stachelkäfer (Coleoptera, Mordellidae), Acta biologica benrodis 7, 99-133(1995)
- Karl Ermisch: 79. Familie Mordellidae: in FREUDE, HARDE, LOHSE: Die Käfer Mitteleuropas, Bd. 8 Goeke u. Evers - Verlag, Krefeld 1969
Weblinks
Commons: Mordellidae – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienReferenzen
- ↑ Mordelliidae. Fauna Europaea, abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. K.G. Lutz, Stuttgart 1911.
- ↑ Michael Reuter: "Funktionsmorphologische Studien zum Sprung der Stachelkäfer (Coleoptera, Mordellidae)" Acta biologica benrodis 7, 99-133(1995)
- Glipa
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